München, heute
Oslo, 14.12. 05:50, draußen schneits und ich darf nach Hawaii! Ein kurze Nacht am Flughafen Oslo ist zu Ende und für mich geht es jetzt los über München und dann mal weiter nach Maui. Mal sehen, ob ich einen kurzen Livebericht durchhalte.
Diesen Trip verdanke ich einem asiatischen Kunden, der im Oktober meinen Workshop in Japan absagte. Was das mit Hawaii zu tun hat?
Die folgenden Überlegungen haben nicht so viel mit der Reise zu tun, wer also an der Vorgeschichte nicht so interessiert ist, möge bitte morgen weiterlesen...
Der Flug nach Asien bringt rund 20.000 United Meilen - und die waren bei mir schon fest eingeplant um meinen Status bei UA zu halten. In den letzten 5 Jahren hatte ich es immer hinbekommen am Jahresende über 100.000 Meilen zu haben und damit nette Statusvorteile zu genießen. 2019 soll meine letzte Qualifikation bei United werden - die haben für 2020 die Regeln so geändert, daß es bei meinem Reiseprofil wohl nicht mehr machbar sein wird. Ziel für dieses Jahr ist es den Status noch mal zu erfliegen, 2020 diesen zu "genießen" und dann die Allianz zu wechseln. Ende nächsten Jahres kann sich also Delta auf meine Anwesenheit an Bord freuen. Schauen wir mal, was wird...
Nun stellt sich natürlich die Sinnfrage, ob man Meilen erfliegen MUSS. Ich rede mir das gerne schön - und Greta muß mal ganz doll weghören. Mit Familie geht es meistens 2x im Jahr nach Florida, das sind 12 Einzelstrecken. Mit Status kann ich jeweils für alle kostenlos Eco+ Sitze reservieren, viel Gepäck mitnehmen, in die Lounges und ab und an gibt es "echte" Upgrades in Business oder die Domestic First. Die Eco+ Sitze kosten schon rund 120 Euro pro Strecke wenn man sie denn haben will. Das entspricht schon mal 1.440 Euro. Außerdem gibt es 6 Upgrade Voucher, die man hin und wieder auch einlösen kann. Alles zusammen sind es also schon gut 2.000 Euro Vorteil, wenn man viel unterwegs ist. Damit stand sozusagen ein "Budget" von 1.500-2.000 Euro für diese letzten Meilen zur Überlegung.
Anfang November waren 78.075 Quali Meilen auf meinem Konto, fehlen also noch 22.000. Leider ist mein Restjahr zu dem Zeitpunkt schon bis zum 20. Dezember durchgeplant. Einzige echte (und halbwegs bequeme) Möglichkeit, die sich noch bietet, ist ein Flug in Business, den ich bei UA gefunden habe. Istanbul nach Los Angeles für knapp unter 1.700 Euro. Und der müsste am 27.12. losgehen und am 30. zurück, um noch am 31. wieder anzukommen da die Meilen ja noch in 2019 buchen sollen. Alles Mist... und Istanbul ist auch nochmal 3h weg.
Mitte November verschiebt sich ein anderer Termin, und dadurch habe ich plötzlich eine Möglichkeit, den 16. bis 19. Dezember freizuräumen! Und nun erfahre ich über ein Forum, dass es grade ab Oslo reduzierte Businessflüge nach USA gibt. 25.000 Meilen... aber auch rund 2200 Euro. Beim herumsuchen sehe ich, dass teilweise Premium Eco Flüge sogar mehr Quali-Meilen bringen als Business - das kann interessant werden. Ich verbringe einen langen Hotelabend in England mit der Suchmaschine, USA, Ostküste, Florida, Westküste, Business, Eco, Premium, ...
Mein erster "Meilenrun" 2015 ging über Hawaii zurück. Irgendwie riechts im Hotelzimmer jetzt auch grade etwas nach Bohnerwachs und Spießigkeit.... Die Sehnsucht wurde wieder groß...
Am Ende steht auf dem Zettel: weniger als 1.600 Euro, OSL-MUC-SFO-OGG in Eco(+) und zurück OGG-SFO-IAD-LHR-OSL in Premium Eco und 22.079 Meilen - passt! Ich überlegte noch etwas über der Möglichkeit, von Honolulu aus die Rückreise anzutreten ... aber Quatsch, bei drei Tagen ... außerdem muß ich nicht schon wieder Conny R. auf Oahu sehen. Also Maui pur! Reiseberichte und Blogs standen von da ab jeden Abend auf der Agenda, trying to make the most out of it.
Von Oslo nach Hamburg ist es auch nicht weiter kompliziert. Es tobt grade der Preiskampf da es Direktflüge mit Norwegian gibt - oneways nach Oslo kosten ab 35 Euro.
Die Anreise ist etwas kompliziert, da ich noch die Tage vor dem 14. in Frankfurt geplant bin und mein Auftraggeber mir einen Flug am Freitag den 13.(!) Frankfurt-Hamburg stellt - ich aber ja abends am 13. nach Oslo möchte.
In Oslo hatte ich schon mal übernachtet, es würde eine kurze Nacht werden. Mein Flug Richtung München geht um 6:05 mit der LH, dann fast 3 Stunden Aufenthalt, bis es um 11:55 nach San Francisco weitergeht. Zeit, die SEN Lounge in München zu besuchen. Dieses Jahr ist es mein erster Stop in München. Zum Oktoberfest gibts dort immer Brezeln und Weißwurst.
Ich bin normalerweise jemand, der das Hotel auch schon mal gerne erst während des Hinfluges bucht, in Honolulu habe ich einmal erst nach der Landung angefangen eine Unterkunft zu suchen. Eigentlich finde ich es spannend vorher noch genau planen zu müssen. Bei Maui sieht das etwas anders aus. Ein schneller Check zeigt, daß die Zahl der Optionen begrenzt ist und bei Preisen von 250+ Dollar pro Nacht kann das auch schon mal teuer werden. Also besser mal planen... AirBnB verblüfft mich mit Angeboten wie "tent in our garden" für nur 60 Dollar die Nacht. Ins Grübeln komme ich bei "SUV with 2 beds", das klingt interessant lässt aber die Frage offen, wie man es so mit der Duscherei handhabt. Nach drei Tagen ungeduscht ins Flugzeug? Hmmm...
Erfreulich, am Sonntag (also schon rund eine Woche vor Abflug) kommt eine Mail von United, "für Washington-London ist Ihr upgrade confirmed". Bin gespannt, wie die "neue" Polaris bei United ist, bisher hatte ich noch keine Gelegenheit zum Testen. Eine halbe Stunde später kommt die nächste Mail, San Francisco-Maui in Domestic First. Läuft...
Die nächsten Tage vergehen mit Arbeit in Frankfurt, leider kann mein Auftraggeber mir keinen Flug nach Oslo besorgen, am Mittwoch ende ich mit der Suchmaschine und leider kosten die one-ways nun ein kleines Vermögen. Ich opfere schließlich einige UA Meilen und 40 Euro - dafür kann ich dann mit der Lufthansa direkt nach Oslo von Frankfurt aus. In der Frankfurter Lounge habe ich drei Stunden bis zum Abflug - ich komme erst jetzt dazu eine Unterkunft zu suchen. Schließlich buche ich ein Strandcondo in Lahaina, Hotels sind mir entweder zu groß oder zu teuer... Aber auch das Condo mit dem Superpreis von 130 Dollar pro Nacht entpuppt sich nach „fees & taxes“ nicht mehr als wirklich günstig. Egal, ich bin einfach schon zu müde zum Suchen.
In Oslo kommt man um 23:40 an, der Flug nach München boarded dann um 5:25 Uhr, wenig Zeit also dazwischen. Ich entscheide mich fürs Gardermoen Airport Hotel. Um 0:20 bin ich auf dem kleinen Zimmer, um 3:50 klingelt der Wecker. Überraschung; Ab 4 Uhr gibt es Frühstück - ein selten gewordener Service für Frühaufsteher. Das Hotel ist nichts Besonderes, aber wirklich optimal, wenn man allein unterwegs ist – für zwei wäre mir das Standardzimmer doch zu klein.
Das Shuttle fährt um halb 5 - ich schaffe es sogar noch kurz in die SAS Lounge für einen Kaffee bevor es losgehen soll. Leider ist etwas der Wurm drin und wir haben letztlich über eine Stunde Verspätung nachdem das Enteisen beendet ist. Nach dem Start dann die Info, daß es leider keinen Kaffee auf dem 2 Stunden Flug gibt. Der LH ist das Essen bei der LSG - einem Lufthansa Unternehmen(!) zu teuer, deswegen hat man mal „den Druck erhöht“…. Schon spannend was eine „5-Star Airline“ alles unternimmt, um die Passagiere glücklich zu machen. Den Norwegern an Bord scheint es aber egal zu sein, sie nehmen dann zum Kecks halt ein Bier - um 7:30!