Day 07 - Wildlife 🐊 🐢 🦇
In der Nacht werden wir zweimal von einem Auto geweckt, dass auf dem Parkplatz vorm Hotel munter vor sich hin hupt! Vom Fenster aus, kann ich unser Auto sehen und kann sicher sein, dass es nicht unser Auto ist, puh.
Das Frühstück im Sleep In ist erstaunlich gut und reichhaltig. Beim Frühstück bekommen Christina und ich uns in die Haare, was wir noch alles in und um Gainesville machen wollen und wieso wir nur eine Nacht nachgebucht haben. Ich habe da was komplett falsch verstanden und eigentlich müssten wir noch zwei Nächte länger hier bleiben, statt nur einer.
Etwas angesäuert über den Anderen packen wir unsere Sachen fürs Tubing in Ichetucknee Springs. Eine etwas lautere "Meinungsverschiedenheit" im Urlaub gehört irgendwie dazu. Dann ist aber auch gut. Im Auto auf dem Weg nach Ichetucknee Springs beschließen wir, abends einfach mal nachzufragen, was uns das Hotel noch anbieten kann. Gestern hatten wir noch über Priceline verlängert, dass geht aber nur einmal.
In 45 Minuten sind wir am südlichen Eingang des State Parks, bezahlen 6$ Eintritt für den Eintritt. Am Hauptgebäude angekommen, besorgen wir uns jeder einen Reifen mit Rückenlehne und ein Ticket für die Tram.
Die Tram bringt uns mit drei anderen Besuchern zum Midpoint Launch. Nachdem mein Wasserrucksack noch auf Plastikflaschen und Lautsprechern durchsucht wird. Beides ist verboten und haben wir auch nicht dabei. Partycity ist woanders und nicht hier, wird uns erklärt.
Über einen kurzen Trail geht es zum Launch, dort prüfen wir erstmal, wie kalt das Wasser ist und es ist brrr! Außerdem ist es heute leider bedeckt, was für Fotos nicht so schön ist, aber für unsere Haut umso besser. Trotz 50er Sonnencreme haben wir schon ziemlich deutlichen rote Stellen. Morgen werden wir uns hier mal die 70er Sonnenmilch kaufen.
Das Wasser ist glasklar und mit dem Tube vor den Popo gehalten lassen wir uns in den Fluss plumpsen. Ziemlich schnell gewöhnen wir uns an das kühle Nass und immer wenn die Sonne mal rauskommt, ist es eine angenehme Kühlung.
Es geht an Schildkröten vorbei und nach kurzer Zeit kommen wir auch schon am ersten Ausstieg dem Dampier's Landing vorbei. Wir bleiben in unseren Reifen sitzen und treiben einfach weiter. Nun beginnt der längere Abschnitt runter zum South Takeout.
Eine Gruppe Kayaker (?) kommt uns entgegen. Ein paar von den Jungs bereuen schon den Trip, denn sie müssen erstmal den Fluss hochpaddeln, bevor sie mit dem Strom wieder zurück dürfen. Einer von ihnen sagt uns noch, dass nach zwei "Kurven" ein Alligator am linken Rand liegt.
Nach den beiden Kurven sehen wir ihn dann auch wirklich dort liegen. Aus sicherer Entfernung machen wir ein paar Fotos und treiben an ihm vorbei. Das Schild am Launch hat also wirklich eine Bedeutung.
Im Laufe des Tubings landen immer mal wieder ein paar Insekten auf meinem Knie, lassen sich ein Stück mitnehmen und fliegen dann wieder weg. Fische springen hier und da mal aus dem Wasser und schnappen nach Fliegen. Das sorgt jedesmal für einen kleinen Schrecken, denn das passiert ziemlich unerwartet. Ein paar Schildkröten sonnen sich auf umgestürzten Baumstämmen in der Sonne, die sich ab und zu mal zeigt.
Am South Takeout gelingt uns der Ausstieg ziemlich unspektakulär. Wir schleppen die Reifen hoch zur Tramstation und warten auf die nächste Tram. An der Tramstation gibt es Restrooms, Grille und genügend Bänke. Im Sommer ist es hier wohl ziemlich voll.
Wir entscheiden uns für eine zweite Runde und lassen uns nochmal zum Midpoint Launch bringen. Nun ist die Tram etwas voller. Am Launch hängt eine Großfamilie im Fluss und wartete auf jemanden, der was im Auto vergessen hat. Das ist ein Bild für die Götter, wie die aneinander gekettet auf ihren Reifen im Fluss hängen. Der Familienvater hängt am Ende und hält alle fest, in dem er sich an einen Baum klammert. Die Stimmung ist aber gut.
Mit uns gehen noch drei Jugendliche ins Wasser. Als wir an der ersten Schildkröten vorbeikommen, schreit einer von denen "I wann touch it" und treibt auf das Tier zu. "Lass uns bloß weit weg von denen sein, wenn wir am Alligator vorbeikommen" raune ich Christina zu.
Der Alligator liegt aber nicht mehr da, wo er bei der ersten Runde lag. Er liegt nun ein paar Meter weiter auf der anderen Flussseite und sonnt sich da.
Suchbild, "Finde den Gator!"
Kurz bevor wir die zweite Runde beenden holt uns die Gruppe Kayaker wieder ein, die bis zum North Entrance bzw. Head Spring gepaddelt sind und nun wieder auf dem Weg zurück sind.
Wir kommen noch an vier Schildkröten vorbei, von denen zwei die Flucht ergreifen und zwei sich fotografieren lassen. Danach gelingt erneut der Ausstieg.
Die Tram ist mal wieder genau vor unserer Nase weggefahren und wir müssen warten. Als sie dann endlich da ist, füllt sie sich auch ziemlich schnell. Wir fragen uns, wo die ganzen Leute plötzlich herkommen. Teilweise waren wir komplett alleine auf dem Fluss unterwegs.
Am Parkplatz angekommen wollen wir uns schnell abduschen gehen. Müssen aber feststellen, dass es keine Duschen mehr gibt. Als wir 2019 da waren, konnten wir noch duschen. Ich habe das gerade noch mal nachgelesen und dabei auch feststellen müssen, wie viel schöner die Fotos bei Sonnenschein waren. Naja, egal. Heute war es auch schön.
Auf dem Rückweg nach Gainesville erleben wir dann eine Premiere. Wir stehen im Stau, aber mal so richtig. Wir bekommen schon leichte Panik, dass wir es wieder nicht zu den Fledermäusen schaffen. Ein Blick auf die Wetterapp verrät aber, dass Sunset erst um 20:09 Uhr sein soll und die Fledermäuse kommen ja eh erst ca. 15 Minuten später raus. Bis dahin haben wir noch ein bisschen Zeit.
Der Stau zieht sich bis zu unserer Ausfahrt und die Zeit soll auch noch für die Fledermäuse reichen. Frisch geduscht fragen wir an der Rezeption nach, was für ein Angebot man uns für eine weitere Nacht machen kann. Die Damen druckst ein bisschen rum und sagt uns erstmal 102$ plus Tax. Nach ein bisschen hin und her kann sie uns dann dann 88$ plus Tax anbieten. Nehme wir!
Über einen Walgreens und CVS geht es zur Universität. Das Auto parken wir neben den Bathouses und gehen zum nahegelegenen Baseball Feld. Dort findet gerade eine Softball Spiel statt. Über den Zaun schauen wir ein bisschen zu und ärgern uns, dass unser Off noch im Hotel liegt. Um die Fledermäuse nicht zu verpassen, gehen wir wieder nach kurzer Zeit wieder in Richtung Bathouses. Ein paar Leute warten hier schon auf den Bänken vor den Feldermaushäusern. Je näher der Sonnenuntergang kommt, je mehr Neugierige tauchen hier auf.
Zwei Greifvögel bringen sich ebenfalls schonmal in Position!
Die erste Fledermaus kommt aus einem der drei Häuser und alle Besucher begrüßen sie mit einem lauten "Ahhhhh"! Man kann gar nicht so schnell schaue, schwups hat einer der Greifvögel die Fledermaus geschnappt und alle "Ohhhhh, nooooo!". Wie im schlechtem Film.
Danach dauert es eine Weile bis sich die nächsten Fledermäuse raus an die frische Luft trauen. Dann geht es aber ganz schnell, erst zwei, drei, dann immer mehr Fledermäuse, bis man sie nicht mehr zählen kann und die Fledermäuse in die Nacht fliegen. Leider ist es bedeckt und schon sehr dunkel, dass man nicht so viel sehen kann. Das war 2019 auch besser. Aber wir haben ja noch zwei Nächte hier, vielleicht klappt es ja noch mal.
Diese schwarzen Schlieren sollen Fledermäuse sein!
Den Tag schließen wir dann mit einem Burger und Milchshake bei Five Guys ab.