27 Tage durch den Wilden Westen, Canyons und die Rocky Mountains

26.Tag: 20.08. – Denver – the Mile High City –

Nun ist er da: Der letzte volle Tag in den USA. Wir nutzen ihn, um uns einen Eindruck von Denver zu verschaffen. Mit dem Auto geht es in die Innenstadt, gleich hinter dem Capitol erwischen wir eine freie Parklücke auf einen Tagesparkplatz, perfekt!

Unser erster Weg führt uns ins Capitol von Colorado. Leider ist die komplette Kuppel ein gerüstet und hinter Folien versteckt. Schade, es wäre die einzige Kuppel gewesen, die wir hätten besichtigen können. Im Capitol erwartet uns eine Überraschung: An den Wänden und in den offenen Balkonen hängen auf 3 Etagen Quilts. "The Colorado Quilting Council” präsentiert 250 Quilts (Patchworkdecken). Das wäre ein Traum für meine Freundin, die selbst schon diverse Quilts genäht hat. Viele der ausgestellten Decken sind komplett handgenäht! Im Begleitheft gibt es zu jedem Quilt Informationen über die Näherin und das Muster. Aufgrund der Ausstellung tummeln sich viele Frauen im Capitol, die nur wegen der Ausstellung das Capitol besuchen. Ich zeige im nächsten Beitrag ein paar besonders schöne Exemplare.

Wir nehmen gemeinsam mit einer Familie aus Kanada an einer Führung teil. Sehr kurzweilig und informativ. Erstaunlich ist die Atmosphäre im Haus. Alle sind sehr freundlich, die Türen stehen offen, sogar zum Gouverneur hätten wir rein spazieren können. Wäre hier doch undenkbar.

Nach dem Rundgang sehen wir uns die berühmte Außentreppe an. Hier wurde die Markierung der Höhe angebracht, um zu dokumentieren, dass Denver wirklich auf einer Meile Höhe liegt. Inzwischen trägt die Treppe 3 Markierungen, man hat sich wohl mehrfach vermessen, wir messen zur Sicherheit noch mal nach
Vor dem Capitol liegt ein Park, der sich bis zum gegenüber liegenden Rathaus der Stadt erstreckt.

Wir machen uns auf dem Weg zur Mint, einer der Münzanstalten der USA. Leider erfahren wir dort, dass eine Besichtigung nicht möglich ist, die Mint ist vorübergehend geschlossen. Also schauen wir uns nur im Shop um.
Anschließend bummeln wir in die 16th Street Mall hinunter, einer Fußgängerzone mit vielen Geschäften, Restaurants und Bürogebäuden. Auf der Straße fährt eine kostenlose Buslinie, sehr praktisch.In einigen Läden geben wir noch ein paar Dollars aus. Insgesamt sind wir aber von diesem Großstadtgetümmel geflasht. Nach den ruhigen Wochen in den Nationalparks ist man es nicht mehr gewöhnt so viele Menschen auf einem Haufen zu sehen. Dazu hat es mindestens 100 Fahrenheit, unerträglich zwischen den Hochhäusern.

Wir halten es nicht ewig aus und fahren noch mal in einen Randbezirk auf der Suche nach einem Ross oder Marshalls. Wir brauchen noch dringend einen Koffer. Bei Ross hatte ich in Twin Falls einen sehr leichten, extrem runter gesetzten Koffer gesehen. Aber da wollten wir uns damit nicht belasten, da es eh eng im Kofferraum war. Natürlich finden wir in Denver diesen Koffer nicht, aber ich entscheide mich für einen anderen, was bleibt mir übrig?

Den Abend beschließen wir bei Ruby Tuesday. Das liegt direkt im Hotelviertel, also gut erreichbar. Wir mögen die Salatbar, die man zu jedem Essen dazu wählen kann.


gefahrene Meilen/Kilometer: 63/101

Übernachtung: Days Inn ans Suites at DIA ( 2Nächte: 183,38$ inkl. Tax)

27.Tag: 21.08. – der Heimflug –

Am letzten Morgen versuchen wir aus zu schlafen, das gelingt aber nur bedingt. Die ganze Reise über hatten wir unsere frühe Aufstehzeit, die lässt sich nicht mehr ändern. Wir frühstücken ausgiebig im Frühstücksraum und packen anschließend unsere Koffer. Nachdem wir uns noch etwas ausgeruht haben, hält uns nichts mehr im Hotel.

Wir fahren die wenigen Kilometer zum Flughafen Denver International. Ein sehr futuristisches Gebäude, das gerade erweitert wird. Die Rückgabe unseres Equinox bei Hertz dauert nur wenige Minuten. Per Bus geht es zum Flughafengebäude.

Wir geben unsere Koffer ab und schauen uns anschließend auf dem Flughafen um. In der oberen Etage gibt es Sitzplätze mit Blick auf den Ankunftsbereich. So schauen wir während eines Abschiedsessens bei McD dem bunten Treiben zu. Mit Transparenten und Luftballons werden die zurück kehrenden Missionare der Mormonen von ihren Familien und Bekannten empfangen.

An den Sicherheitskontrollen sind ewig lange Schlangen, also begeben wir uns dort hin, um unseren Flug nicht zu verpassen. Um 17.15 Uhr hebt unser Flieger endlich Richtung Island ab.

Am 22.08. gegen 6 Uhr morgens empfängt uns Keflavik mit 13 Grad und Regen. Alles sieht trüb aus. Den kurzen Zwischenstopp haben auch diverse andere Maschinen aus den USA, die Passagiere werden auf die Maschinen in alle Ecken Europas verteilt. Auf dem Flugfeld wird im strömenden Regen das Gepäck aus den Maschinen geladen und direkt auf bereit stehende Wagen nach Zielort sortiert. Alles in Handarbeit! Erstaunlich, wie schnell das geht, nur eine Stunde später heben wir Richtung Frankfurt ab.

Dort empfängt uns sommerliches Wetter, zum Glück! Nach einer weiteren Stunde Wartezeit fahren wir per ICE nach Hause.

Somit sind 27 Tage durch den Wilden Westen, Canyons und die Rocky Mountains vorbei!

Zum Schluss der Versuch eines Fazits:

Es war ein toller Urlaub!!! Wir haben so viele unterschiedliche Landschaften und Städte gesehen. Manches kannten wir Erwachsenen schon aus dem Urlaub 1991, aber es hat sich doch sehr verändert.
Der Südwesten ist touristisch inzwischen mehr erschlossen und war während unserer Reisezeit teilweise sehr voll. Wir hatten nur in/an den großen Nationalparks Hotels/Cabins reserviert. Zum Glück haben wir unterwegs für die restlichen Nächte über hotelguides.com gute Übernachtungsmöglichkeiten bekommen. Das tägliche Buchen hat natürlich auch Zeit gekostet, was mit bereits zu Hause gemachten Buchungen vermieden werden könnte. Ohne vorab gebuchte Hotels würde ich die Strecke in dieser Jahreszeit nicht noch einmal fahren.

Wir sind 4.725 Meilen, das sind 7.604 Kilometer gefahren. Der Ford Equinox hat uns zuverlässig von Minneapolis nach Denver gebracht.

Ein Vorteil in den teilweise sehr abgelegenen Gegenden war der Radioempfang über Satellit (XM Sirius). Wir konnten 4 Wochen lang den gleichen Sender hören, nur in engen Schluchten hatten wir keinen Empfang! Auf unserem Lieblingssender „The Pulse“ wurde zwar ständig das gleiche gespielt, aber es war Musik, die gute Laune machte! Urlaubslied Nr.1 war: "Bruises" von Train , gefolgt von "Radio Activ" (Imagine Dragons), "I will wait" (Mumford & Sons) und "You’re not alone" (Marie Miller).

Obwohl wir täglich früh aufgestanden sind und gleich nach dem Frühstück im Auto saßen, empfand ich den Urlaub als erholsam. Das streßfreie Fahren auf zum Teil autofreien Strecken, die schöne Landschaft und das dauerhaft gute Wetter (bis auf den Schneesturm) führten zu dauerhafter Entspannung.

Wir sind fast alle geplanten Ziele angefahren und haben gesehen, was wir sehen wollten. Im Arches Nationalpark hat die Hitze leider die Wanderung zum Delicate Arch verhindert, schade. Aber auch ein Grund zu einer anderen Jahreszeit noch mal hin zu fahren.

Leider haben wir nur wenig Tiere gesehen. Das lag sicher an der Jahreszeit und den Menschenmassen. Welcher Bär, Wolf oder Elch hat darauf Lust? Die Präriehunde haben uns etwas entschädigt, ihnen kann man wirklich ewig zusehen.

Meine persönlichen Highlights waren:

• die Geysire und Pools im Yellowstone NP, vor allem der Prismatic Pool
• der Spaziergang durch den Bryce Canyon
• der Badlands Nationalpark
• der Abend am North Rim des Grand Canyon
• die Fahrt über Utah’s Patchwork Parkway (8.08.)
• Mt. Rushmore und die Black Hills (muss man einmal im Leben gesehen haben)
• Medicine Wheel
• Night Rodeo in Cody

Meine Familie ist auch der Meinung, dass der Yellowstone NP das Highlight war. Bestimmt werden wir ihn mal wieder besuchen.

Ich danke allen, die bis zum Ende des Berichts dabei waren, auch wenn es sehr lange gedauert hat ihn fertig zu stellen. Ich bewundere jene, die das in kurzer Zeit schaffen oder sogar live berichten.

Von mir gibt es vielleicht im Juli wieder was zu lesen, in 10 Tagen fliegen wir nach Florida!