Vier Wochen Florida im Herbst 2016 - Matthew, Red Tide und trotzdem ein toller Urlaub

floridaday

FLI-Member
Registriert
21 Okt. 2012
Beiträge
236
Ort
Lippe
Ach wie schön, da kommen Erinnerungen hoch :-D.
Am Gulf Island Seashore Richtung dem Fort Pickens waren wundervolle menschenleere Strände und mit die schönsten die ich in Florida gesehen habe.
Danke dir fürs berichten.
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
Danke für eure Rückmeldungen - in den nächsten Tagen geht's weiter. Dann steht auch das zweite Top-Highlight an, dieses Mal für uns beide. Allerdings nicht am Panhandle...
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
Tag 12: Fahrt nach Apalachicola

Nach drei Nächten am Panhandle ging es weiter. Nicht, dass es uns hier nicht gefallen hätte, aber wir wollten ja noch mehr sehen. Wobei – ehrlich gesagt liegt uns der Süden Floridas besser. Die Vegetation ist dort eine andere als hier, eindeutig „palmiger“. Wisst ihr, was ich meine? Im Süden Floridas kommt (bei uns) eindeutig mehr Süd- oder Karibikfeeling auf, das fehlt uns hier ein bisschen. Die Strände allerdings sind toll, das sind sie im Süden aber auch. Ein schöner Staat!

Nach dem Einlösen der 5$-Gutscheine am kleinen Verkaufsstand an der Rezeption checkten wir aus und machten uns an der Küste entlang auf den Weg. Tagesziel war Apalachicola, dort hatten wir am Vorabend eine Nacht im „Rancho Inn“ gebucht. Den ersten Stopp legten wir in Seaside ein, einem 1981 am Reißbrett entworfenen Küstenort. Der Ort brachte es zu etwas Berühmtheit, weil hier 1996 der Film „Die Truman-Show“ gedreht wurde. Den kannten wir beide nicht, aber das Örtchen hatte schon etwas, vor allem hochpreisige Geschäfte und einen tollen Strand.

K1600_194 - 20161025 Florida-1010572.jpg

K1600_198 - 20161025 Florida-1010583.jpg

K1600_197 - 20161025 Florida-1010582.jpg

Nachdem Beate festgestellt hatte, dass man alles das, was man hier bekommt, woanders für deutlich weniger Dollar erstehen konnte und sie hier Vernunft walten lassen wollte, ging ich deutlich entspannter durch die Straßen. Hier stehen schon schicke Gästehäuser mit netten Strandzugängen. Mit reichlich Dollar in der Tasche lässt es sich hier sicherlich sehr gut aushalten. Interessant finde ich immer, dass die Amerikaner an Strandzugängen ihre Flip-Flops liegen lassen, das sieht man überall, jetzt habe ich es mal fotografiert:

K1600_199 - 20161025 Florida-1010585.jpg

Der Strand war schon Spitze, definitiv Karibikfeeling mit sehr sanft abfallendem Wasser. Wir überlegten, ob wir die Handtücher aus dem Auto holen und hier ein wenig bleiben wollen, entschieden uns aber dagegen. In der Nähe unseres heutigen Zieles soll es auf St. Georges Island ähnlich schöne Strände geben, dann wollten wir da baden. Wie sich später heraus stellte, war diese Entscheidung ein Fehler!

Also fuhren wir nach einer Weile weiter und erreichten als nächstes Panama City. Durch den Ort fuhren wir nur durch, und zwar weiter am Strand entlang. Große Hotels, anscheinend viele Vergnügungsstraßen. Panama City gilt als der quirligste Bereich des Panhandle, da gibt es jede Menge andere ruhigere und idyllischere Orte in dieser Gegend.

Wir erreichten Apalachicola gegen 16.00 Uhr und fuhren gleich durch bis St. Georges Island, noch ein bisschen baden (dachten wir). Bei der Anfahrt über zwei lange Brücken sahen wir schon das Wasser darunter: Tiefbraun! Oha… Aber wir beruhigten uns, weil wir ja noch nicht an der eigentlichen Küste waren, dort ist es bestimmt besser.

Der Reiseführer sagte, man könne hier überall an den Strand und parken – dieses Überall fanden wir aber nicht! Den großen Zugang am Leuchtturm nahmen wir erst mal nicht, sondern fuhren auf der Insel immer weiter am Strand entlang, Zugänge gab es einige, aber bei einigen konnte man vielleicht ein Golfcart ohne Behinderung abstellen, bei anderen Zugängen gar nichts, und je weiter wir vom großen öffentlichen Zugang weg kamen, um so privater wurde die Geschichte. Am nördlichen Ende liegt der St. Georges Island State Park mit wohl tollen Stränden, aber den wollten wir uns in Ruhe morgen anschauen, so der Plan. Also zurück zum großen Parkplatz gegenüber der Zufahrt von Apalachicola und ab an den Strand. Was für eine Enttäuschung!!! Das Wasser war dunkelbraun, Sichtweite ca. 2 cm (ich ging nur bis zu den Knien rein). Am Strand jede Menge nervender und beißender Strandfliegen, das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Fotos habe ich keine gemacht, die hätte ich später eh wieder gelöscht (und an eine Dokumentation für einen Reisebericht habe ich gar nicht gedacht).

Ok, 20 Minuten hielten wir es aus, dann beschlossen wir, uns heute schon die Altstadt von Apalachicola anzuschauen. Wir parkten dort ohne Probleme am Straßenrand und bummelten durch die Gassen. Die Stadt hat einen alten Kern, nett anzuschauen, aber ehrlich gesagt sprang der Funke hier nicht über. Kann auch sein, dass das Stranderlebnis noch ein bisschen auf die Stimmung drückte, das hatten wir uns anders vorgestellt. Auf alle Fälle kann man hier nett essen (örtliche Spezialität: Austern) und in einer Kneipe mit kleiner Brauerei gleich acht verschiedene selbstgebraute Biersorten probieren.

K1600_210 - 20161025 Florida-1010599.jpg

K1600_213 - 20161025 Florida-1010603.jpg

K1600_211 - 20161025 Florida-1010600.jpg

K1600_214 - 20161025 Florida-1010605.jpg

K1600_207 - 20161025 Florida-1010594.jpg

K1600_209 - 20161025 Florida-1010597.jpg

.... 10 Fotos erreicht, geht gleich weiter.
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
Tag 12: Fahrt nach Apalachicola (2. Teil)

K1600_215 - 20161025 Florida-1010606.jpg

K1600_212 - 20161025 Florida-1010602.jpg

Abends checkten wir dann im Rancho Inn ein. Ein eher einfaches Motel, anscheinend sauber und für eine Nacht o.k., mehr aber auch nicht. Es liegt etwas außerhalb, unser Tipp wäre jetzt, eine Unterkunft im Ortskern zu suchen.

K1600_217 - 20161025 Florida-1010608.jpg

Wie man auf dem Foto sieht, war das Wetter an der Ostküste deutlich ungemütlicher, Hurricane Matthew war da. In Florida nicht so schlimm wie erwartet, Haiti hatte es zuvor sehr sehr schlimm erwischt. Trotzdem waren wir froh, jetzt an der Westküste bei Sonnenschein und durchschnittlich 90 Grad zu sein.
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
13. Tag: Goodwood Plantation und Gainesville (Teil 1)

Wir wachten auf und stellten uns die Frage: Wollen wir noch eine Nacht hier bleiben? Das Historic Viertel hatten wir gesehen, das Wasser wird im State Park auch nicht besser sein: Die Frage war schnell mit einem „Nein“ beantwortet. Also stand die nächste Etappe auf dem Programm: Gainesville. Dort wollten wir auf alle Fälle Station machen, um im nahe gelegenen Ichetuknee Springs State Park zu tuben. Das Problem war nur: Der Park war aktuell wegen des Hurricanes geschlossen. Es war Samstag, und es stand fest, dass der Hurricane diesen Bereich mittlerweile ohne große Schäden passiert hatte. Daher hatten wir die Hoffnung, dass der Park heute oder morgen wieder öffnen würde. Via Expedia buchte ich schnell das Comfort Inn in Gainesville für zwei Nächte (gestern abend war es noch 30$ teurer, ich hatte schon mal sicherheitshalber in Gainesville Hotels raus gesucht…).

Nach einem Bagelfrühstück auf dem Zimmer fuhren wir zunächst durch den großen Apalachicola-Forest mit jeder Menge Bären-Warnschildern (aber leider ohne Bärensichtung) Richtung Tallahassee. Die Stadt selber schauten wir uns nicht an, bis auf einen kurzen Abstecher zu einer Regions-Bank zum Geldabheben. Da bekommt man übrigens ohne Bankgebühren Bargeld, zumindest mit der N26- und auch DKB-Kreditkarte. Es verschlug uns anschließend an den Rand der Stadt zur Goodwood Plantation. Hier fängt sogenannte „Cotton-Wood-Trail“ an, der im Vis-a-Vis-Reiseführer beschrieben ist und den wir anschließend zum Teil abfuhren.

Die Goodwood Plantation ist ein Anwesen aus dem frühen 19. Jahrhundert, lange Zeit wurde hier eine Baumwollplantage betrieben. Der Gang über das Gelände ist nicht kostenpflichtig und interessant, hier ein paar Impressionen:

K1600_226 - 20161025 Florida-1010623.jpg

K1600_227 - 20161025 Florida-1010627.jpg

K1600_229 - 20161025 Florida-1010629.jpg

K1600_231 - 20161025 Florida-1010636.jpg

K1600_232 - 20161025 Florida-1010640.jpg

pool.jpg

K1600_237 - 20161025 Florida-1010648.jpg

K1600_234 - 20161025 Florida-1010643.jpg

K1600_240 - 20161025 Florida-1010653.jpg
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
13. Tag: Goodwood Plantation und Gainesville (Teil 2)

Nach dem Rundgang folgten wir dem Cotton-Wood-Trail. Er führt auf verschiedenen Straßen durch Eichenalleen und an Plantage- bzw. Weideflächen vorbei. Erst ganz schön, aber nach einer Weile wird das dann doch etwas eintönig und langweilig. Wir wollten aber auf alle Fälle noch den an dem Trail liegenden „Bradley's Country Store“ anfahren. Der Store wird seit 1912 von der Familie Bradley betrieben, das Häuschen ist noch das Originale von damals. Und so sieht es auch aus und so „fühlt“ es sich auch an. Einfach nur toll. Die Fliegentür knarrt und quietscht, wenn man das Gebäude betritt, auf der Veranda davor stehen Schaukelstühle.

K1600_247 - 20161025 Florida-1010662.jpg

K1600_246 - 20161025 Florida-134517-2.jpg

Und drinnen gibt es halt alles, was man in so einem Store erwarten kann – dazu noch die original Bradley Würste. Sie werden vor Ort geräuchert und schmecken hervorragend! Hier bekamen wir den originellsten Hot Dog, den wir bisher gegessen haben, halt mit frisch geräucherter Wurst…

K1600_244 - 20161025 Florida-02707.jpg

Nach der Pause bei Bradley verfolgten wir den Cotton Trail nicht weiter und fuhren auf direktem Weg zur Interstate. Auf der war dann, je weiter östlich wir kamen, ordentlich Verkehr, teilweise zäh fließend. Das kannten wir weit außerhalb von größeren Städten bisher gar nicht. Das war vielleicht Rückreiseverkehr von Leuten, die vor dem Hurricane geflüchtet sind. Oder aber auch Kurzurlauber, die das lange Wochenende (Montag ist Columbus Day) am Strand verbringen wollen.

Egal, gegen 17.00 Uhr kamen wir in Gainesville an. Bei Tripadvisor hatte ich noch von einem State Park mitten in Gainesville gelesen, den wir fix anfuhren: „Devils Millhopper“. Kostete 4$ pro Fahrzeug, zu entrichten an der Einfahrt (ohne Kontrolle) in einem Briefumschlag, das nummerierte Anhängsel des Briefumschlags kommt dann als Nachweis an den Autospiegel. Das scheint in den Staaten problemlos zu klappen. Ich weiß nicht, ob die „Bezahlerquote“ hier bei uns ohne Kontrolle bei der Einfahrt ähnlich hoch wäre…

Wagen abgestellt und in den Wald. Dort geht es dann 250 Stufen auf einer Holztreppe ein einem kraterähnlichen Loch nach unten. Unten ist ein See zu besichtigen (eher ein algenbedeckter grüner Tümpel), an den Lochrändern quälen sich kleine Rinnsale hinab in den Tümpel. Hmm, man merkt es vielleicht schon an meiner Schilderung, das war jetzt für uns nicht so der Knaller.Hier mal zwei Fotos:

Devil1.jpg

Devil2.jpg

So etwas bekommt man deutlich eindrucksvoller z.B. in Kroatien zu sehen. Mag sein, dass hier eine besondere geologische Bedeutung gegeben ist, aber wir sind die Stufen relativ schnell wieder nach oben gestiegen.

Wir checkten im (guten) Hotel ein, welches direkt an einem Shoppingcenter lag. Das besuchten wir natürlich und testeten danach das erste mal „Steak'n Shake“. War sehr günstig und o.k., aber nicht zu vergleichen mit den Five Guys oder In-n-out Burger an der Westküste. Abends schaute ich noch mal auf die Website des Ichetuknee Springs State Park und hurra! Er hatte wieder geöffnet! Also geht es morgen zum Tuben, und das wurde das zweite „Top-Highlight“ unseres Urlaubs!
 

Cawu

FLI-Gold-Member
Registriert
8 Okt. 2013
Beiträge
3.547
Ort
Schwarzwald
Wunderschöne Eindrücke, vielen Dank! (y)
Dein Bericht macht echt Lust den Panhandle zu erkunden!
 

topefa

FLI-Gold-Member
Registriert
22 Mai 2012
Beiträge
4.146
Wunderschöne Bilder! (y) Danke auch für den Tipp mit der Plantage und dem Country Store. Gerade das Plantagengelände sieht sehr Südstaaten-like aus. :yes:

Schade, dass das mit St. George nicht so geklappt hat, ich denke aber, dass der St. Joseph Peninsula State Park der Schönere der beiden ist.

Und nun bin ich echt gespannt auf das Tubing.

Schönen Sonntag,
Topefa
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
14. Tag (Teil 1): Tuben und Schnorcheln im Ichetuknee Springs State Park

Heute macht das Schreiben Spaß, das Wetter ist miserabel, also fange ich gleich mit dem nächsten Tag an (und Topefa muss nicht lange auf das Tuben warten :cool: ):

06.30 Uhr, der Wecker klingelt. Was ist das denn für ein Urlaub? Aber nützt nix, heute wollen wir Tuben. Am Wochenende soll es dort besonders voll sein, und heute ist Sonntag. Also früh los, bevor die Massen kommen. Wir hatten nämlich auch gelesen, das man dort morgens noch ungestört ist.


Frühstück war wieder inklusive und o.k. (normal halt), und so kamen wir vor acht Uhr los und bereits um 08.30 Uhr am Ichetuknee Springs State Park an. Tuben war, da Nebensaison war, nur auf halber Strecke möglich, man musste hierzu zum Südeingang des Parks fahren. Wir hatten vorher gelesen, dass man die Tubes außerhalb des Parks mieten muss, drinnen gäbe es keine. Ich fuhr immer näher an den Park ran, und schwupps waren wir bereits drin. Na ja, mal testen, ob es hier nicht doch welche gibt. Am Parkeingang fütterten wir wieder einen Umschlag mit der Entrance-Fee und fuhren zum Parkplatz. Der war sehr groß – und leer! Wir waren die ersten Besucher und fragten nach Tubes, aber es war tatsächlich so, man musste nach draußen. Also wieder raus aus dem Park, und beim ersten Verleiher an der Strecke angehalten. Ich wählte einen normalen Tube (aber natürlich „big size“) und Beate einen mit Kopfstütze und Netz im Ring. Sie wollte die Gefahr ausschließen, eventuell durch den Ring durchzurutschen. Gekonnt wurden die Tubes vom Verleiher fest geschnallt und zurück ging es. Am Parkplatz sah das dann so aus:

K1600_251 - 20161025 Florida-2307.jpg

Die Fotos stammen übrigens alle aus einer GoPro, alles andere ist im Hotel im trockenen Safe geblieben.

Neben uns war mittlerweile noch ein Pärchen am Parkplatz, das war's. Die Strecke hat in der Nebensaison zwei Einstiegsstellen. Wir entscheiden uns für die weitere Strecke und machten uns zu Fuß auf den Weg zum „Midpoint Dock“. Der Fußweg sollte 15 Minuten dauern. Wir hätten auch mit einer Tram fahren können, aber wir wollten auch etwas Gegend sehen, und 15 Minuten sind für den Durchschnittsamerikaner vielleicht schon ein gewaltiger Fußmarsch, für uns eher nicht. Also los:

K1600_256 - 20161025 Florida-2335.jpg

Tuben1.jpg

Am Dock angekommen, wartete auf Beate die erste Überraschung. Ich hatte ihr davon auch lieber nichts vorher gesagt:

alligator.jpg

Sie war auch erst etwas erschrocken, das lies aber im Laufe der Zeit nach ;)

Also runter zum Midpoint Dock:

Tuben2.jpg

K1600_254 - 20161025 Florida-2316.jpg

K1600_253 - 20161025 Florida-2315.jpg

Wir waren dort total alleine, eine herrliche Ruhe. Nacheinander sprangen wir in unsere Ringe und es ging erst einmal getrennt, aber in Sichtweite, los. Nach kurzer Zeit hatten wir uns an einem Baumstamm wieder und verhakten uns mit den Beinen. So ließen wir uns gemeinsam 1,5 Stunden treiben, das war ein absolut geniales Naturerlebnis. Das Wasser war zwar etwas frisch (geschätzte 20 Grad), aber wir blieben die ganze Zeit alleine und konnten diese Geschichte total genießen. Nur die Naturgeräusche, dazu glasklares Wasser mit Fischen, Schildkröten und ohne Alligatoren. Hier einige Fotos:

Tuben2a.jpg

Tuben2e.jpg

Tuben2d.jpg
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
14. Tag (Teil 2): Tuben und Schnorcheln im Ichetuknee Springs State Park

Tuben4.jpg

Nach dem Anlanden gingen wir ca. 20 Minuten zurück zum Parkplatz. Dort war langsam etwas mehr los, aber „voll“ auf keinen Fall. Die Nebensaison hat auch hier ihre Vorteile! Wir holten uns vom Kiosk erst einmal einen schönen Kaffee und schwelgten so vor uns hin. Noch einmal wollten wir nicht tuben, sondern lieber zum Nordeingang zu den Quellen fahren. Die Tubes konnte man vor Ort an gekennzeichneten Plätzen da lassen, die holen die Vermieter am Abend ab.

Wir fuhren wieder aus dem Park und außen herum zum Nordeingang. Dort befinden sich zwei Quellen, das „Blue Hole“ und die „Head Spring“. Zunächst gingen wir zum Blue Hole knappe 10 Minuten durch den Wald. Auch dort waren wir ganz allein und ich legte meine Schnorchelausrüstung an. Fantastisch – schnorcheln wie in einem Aquarium. Das blaue Loch speist den Fluß mit 100.000 Litern pro Minute (wenn ich das richtig gelesen habe). Das merkt man auch, wenn man zu dem Loch schwimmt, da kommt einiges raus.

BlueHole1.jpg

BlueHole2.jpg

BlueHole3.jpg

Und das Schnorcheln als kleiner Ausschnitt aus dem Urlaubsvideo:


Anschließend ging es zur „Head Spring“. Die liegt direkt am Parkplatz, und da war natürlich mehr los. Aber auch hier war es nicht ätzend voll, alles o.k.

BlueHole1.jpg

Auch hier musste ich natürlich sofort rein, auch das war total herrlich. Dann sah ich einen Fotografen, der seine augenscheinlich sehr teure Ausrüstung im Wasser aufbauen wollte und sich mit dem Stativ schon auf dem Weg im Wasser hinlegte. Ich bot ihm meine Hilfe an und reichte ihm, als er soweit war, seine Kamera an. Hier entstand eine HDR-Aufnahme, und das ist das Ergebnis samt Fotograf:

15231497_10206943874547990_611161798_o.jpg

15184056_10206943782065678_1393220447_o.jpg

Anschließend fachsimpelten wir noch ein bisschen und tauschten unsere (Facebook)-Adressen aus.

Ein kleines Picknick nahe des Parkplatzes nach einem kleinen Spaziergang am Fluss rundete den Aufenthalt in diesem State Park ab. Das war ein absolutes Highlight, welches wir so schnell nicht vergessen werden.

Den Abend dieses tollen Tages in Gainesville mit 750.000 Fledermäusen beschreibe ich im nächsten Teil, das schaffe ich heute nicht mehr.
 

Reisezottel

FLI-Silver-Member
Registriert
29 Mai 2014
Beiträge
1.848
Ort
Fellbach
Du verstehst es schon, die Spannung zu steigern :sun:

750.000 Fledermäuse (y) na denn.....

Persönlichen Kontakt mit Fledermäusen hatte ich mal in Bad Segeberg im Kalkberg in der Nebensaison. Wir waren die einzigen in der Führung und konnten die Tierchen direkt (in der Hand halten) erleben. Seitdem liebe ich sie :-D

Freue mich also - wie immer - auf die Fortsetzung
 

topefa

FLI-Gold-Member
Registriert
22 Mai 2012
Beiträge
4.146
Genau diese Vielfalt liebe ich so an Florida! Die 27 glasklaren Springs sind so eine Besonderheit, die ich sehr faszinierend finde. Dass diese in den Wintermonaten dann auch noch von den Manatees bevölkert werden, ist das i-Tüpfelchen. :yes: Danke für die wunderbaren Aufnahmen! (y)

Wie war das beim Einsteigen in den Tube, sind Eure Turnschuhe da nicht nass geworden? Und um ehrlich zu sein, hätte ich gerade in den ruhigen Morgenstunden Schiss gehabt, Alligatoren zu begegnen. :oops: Denn später, wenn Viele lärmend unterwegs sind, rechnet man eher damit, dass die Tiere sich verziehen. ;)

LG,
Topefa
 

shorty1960

FLI-Gold-Member
Registriert
25 Aug. 2013
Beiträge
2.544
Ort
Mittelfranken
Das sind ja tolle Bilder !
ich glaube, wir sollten auch mal weiter in den Norden fahren
ich habe nur immer Angst dass es d im November schon zu kalt ist
 

Nordlicht

FLI-Gold-Member
Registriert
22 Aug. 2009
Beiträge
4.049
Tubing wollte ich schon ewig mal, passte bisher nie.
jetzt ist es nochmal weiter hoch gerutscht auf der Wunschliste.
Kann man das mit Kindern jeden Alters? So eine Vierjährige könnte doch bestimmt bei einem Erwachsenen mit in den Ring, oder?
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
Wie war das beim Einsteigen in den Tube, sind Eure Turnschuhe da nicht nass geworden?

Topefa

Jepp, die sind nass geworden. War aber kein Problem, die werden ja auch wieder trocken, und im Auto hatten wir noch Wechselschuhe und unsere Flip-Fops. Aber man weiß ja nie, wo man hintritt, und die Flip-Flops hätten wir im Wasser verlieren können, daher sind wir mit Turnschuhen los.

Tubing wollte ich schon ewig mal, passte bisher nie.
jetzt ist es nochmal weiter hoch gerutscht auf der Wunschliste.
Kann man das mit Kindern jeden Alters? So eine Vierjährige könnte doch bestimmt bei einem Erwachsenen mit in den Ring, oder?

Man kann auch Doppelsitzer ausleihen. Die sind wie Beate's Tube mit Kopfstütze und Netz ausgestattet, allerdings 2 Ringe fest zusammen (ähnlich einer 8). Passt dann sicherlich prima mit Kind. Hätten wir vorher gewußt, dass wir eh' "zuammengklettet" fahren, dann hätten wir auch so einen Doppelsitzer genommen.
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
Du verstehst es schon, die Spannung zu steigern :sun:

750.000 Fledermäuse (y) na denn.....

Persönlichen Kontakt mit Fledermäusen hatte ich mal in Bad Segeberg im Kalkberg in der Nebensaison. Wir waren die einzigen in der Führung und konnten die Tierchen direkt (in der Hand halten) erleben. Seitdem liebe ich sie :-D

Freue mich also - wie immer - auf die Fortsetzung

Danke!! Und die Spannung muss man ja halten, ihr sollt ja schließlich alle an Bord bleiben :giggle:
 

Caki

FLI-Silver-Member
Registriert
30 Juli 2014
Beiträge
1.144
Ort
Gladbeck
Immer noch echt klasse Reisebericht, vor allem mal aus ner Gegend, die wohl nicht so oft bereist wird. :yes:
 

binebiene

FLI-Silver-Member
Registriert
13 März 2016
Beiträge
993
Ort
90766 Fürth
Hab gerade angefangen deinen Bericht zu lesen (hatte ihn immer als Tab offen, weil es momentan so viele tolle Berichte gibt und meiner auch mal so langsam fertig werden sollte) und auch brav aufgeholt - toll!

Auf euer Erlebnis mit den Manatees freue ich mich besonders.

Wenn du die Fische toll fandest solltet ihr mal ans Rote Meer (je nachdem wie man die politische Lage für sich selbst beurteilt) oder alternativ ein bisschen weiter ans Great Barrier Reef. Da hat mich eine nette Qualle erwischt.
 
OP
O

oese

FLI-Member
Registriert
26 Dez. 2015
Beiträge
186
14. Tag (Teil 3): Viele viele Fledermäuse...

Zu den Manatees kommen wir bald, aber jetzt sind erst mal ein paar andere Tierchen dran.

Nach dem Tuben fuhren wir ins Hotel, duschten uns und tranken in Ruhe einen Kaffee. Dann fuhren wir wieder los, noch mal so das ein oder andere Geschäft aufsuchen. Ich liebe amerikanische Läden, heute ging es unter anderem zu Ross, da fanden wir aber nix. Wie aber schon mal gesagt, wir sind jetzt nicht unbedingt auf Käufe ausgelegt, nur wenn's passt. Und es passte bei Lowe's (Baumarkt), da fand ich total praktische Kabelhalter (typisch Mann halt). Wir mussten aber zeitig weiter, denn kurz nach Sonnenuntergang wollten wir den Ausflug der Fledermäuse an der University of Florida erleben.

Wir machten uns auf den Weg und parkten unseren Wagen auf einem Parkplatz direkt neben den „Bat Houses“. Da noch etwas Zeit war, gingen wir über die Straße rüber zum Lake Alice. Da war jede Menge los, viele Studenten und Touristen und eine super Stimmung. In Ufernähe stand dieses Schild:

K1600_264 - 20161025 Florida-1010682.jpg

Und man musste auch nicht lange suchen, um hier Alligatoren zu finden, sie präsentierten sich in Ufernähe, wie auch Schildkröten.

K1600_263 - 20161025 Florida-1010679.jpg

K1600_266 - 20161025 Florida-1010685.jpg

Dann wurde es Zeit, wieder die Straßenseite zu wechseln und am Zaun direkt an den Bat-Houses zu warten. Den Infotafeln konnte man entnehmen, dass die Fledermäuse zuerst in einem alten Universitätsgebäude gelebt haben. Dort wollte man sie aber weg haben und baute eines dieser beiden Bat-Houses. Dieses wurde aber von den Tieren zunächst nicht angenommen, erst im April 2013 „zogen sie ein“. Damals waren es 400.000 Tiere, bald reichte die eine Hütte nicht mehr, und man baute eine zweite daneben. Insgesamt können hier 750.000 Bats leben, wie viel es nun tatsächlich sind, weiß man wohl nicht so genau – und wir haben sie auch nicht gezählt ;)

K1600_268 - 20161025 Florida-1010688.jpg

In der Nähe der Bauten saß ein Greifvogel im Baum und flog immer mal wieder unter eines der Häuser, ab und an hatte er etwas in den Klauen. Er scheint hier ein Selbstbedienungsrestaurant gefunden zu haben…

Dann ging es los. Erst flogen einzelne Fledermäuse aus, dann immer mehr, zum Schluss war das eine ganze Wolke, die als großer langer Schwarm davonflog.

K1600_269 - 20161025 Florida-1010694.jpg

K1600_270 - 20161025 Florida-1010696.jpg

Und hier der Ausflug noch einmal als kurzes Video:


Den Abend verbrachten wir in aller Ruhe. Am nächsten Tag stand St. Augustine an der Ostküste auf dem Programm. Wir waren gespannt, wie es dort zwei Tage nach „Matthew“ aussehen würde und ob wir dort überhaupt bleiben würden. Daher hatten wir dort noch keine Unterkunft gebucht – und stellten fest, dass das genau richtig war. Nur eins vorweg: Tag 15 brachte unerwartet viel Fahrerei, wir landeten nach genau 379 Meilen an einem völlig anderen Ort als erwartet...
 

Caki

FLI-Silver-Member
Registriert
30 Juli 2014
Beiträge
1.144
Ort
Gladbeck
Also so viele Fledermäuse auf einem Haufen muss ja cool sein. Was War das denn für eine Geräuschkulisse? Und die machen sich jeden Abend aufs Neue auf den Weg? Echt cool!
 
Oben