New York, New York - Sommer 2016

SergeantHobbs

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Um mir die Wartezeit bis zu meinem nächsten Reisebericht Canada 2017 - Prärie und Rockies etwas zu verkürzen und mich schon mal etwas "warm" zu schreiben, schiebe ich hier einen Reisebericht über unseren letztjährigen New York Urlaub nach.

Ursprünglich wollten wir 2016, nach einem Besuch in Canada im Frühjahr, mal etwas ganz anderes machen. Gardasee war geplant, Hotel für den Sommer vorgebucht und eigentlich stand dem nichts im Wege. Bis auf die Frage der besten aller Ehefrauen: "Was machen wir denn da eigentlich?" Nun, wandern, am See spazieren, abends Pizzeria und wenn wir mal einen Ausflug machen wollen, dann Stau auf der Strasse rund um den See. Stau? Viele Menschen? Gardasee im Sommer überlaufen? Neee, lass mal. Lieber nicht. Die Idee der besten Tochter: "Papa. Bitte lass uns doch noch mal nach New York fliegen. Bitte, bitte." Was des Papas Herz schmelzen ließ. Hatte ich mich eigentlich schon als NYC Fan geoutet?

Also: New York. Nach Februar 2014, unserem ersten Besuch dort, die Stadt der Städte mal im Sommer besuchen. Abends in der warmen Luft am Hudson River spazieren gehen. Oder im Central Park sitzen. Oder ein Eis in Brooklyn schlecken. Oder, oder, oder...

Die Eckdaten:
28.6. - 13.07.2016
Flug mit LH von DRS via MUC nach JFK, Hotel in Queens, gebucht über Click&Mix bei Expedia.
Irgendeinen City Pass buchen wir diesmal nicht, da wir die meisten "Must see" Sehenswürdigkeiten in 2014 mit dem New York Explorer Pass schon besucht haben. Stattdessen halte ich bei Groupon.com Ausschau nach Angeboten, weil wir diesmal einige Sachen "außerhalb der Reihe" machen wollen. Dazu später mehr.
 
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New York, New York - Sommer 2016 Tag 1

Wie immer sind wir aufgeregt! Es geht los, New York City wartet. Der Flug von Dresden nach München startet pünktlich um 09:45 Uhr und nach kurzer Wartezeit steigen wir in den Flieger nach JFK. Obwohl meine Tochter Fliegen nicht ausstehen kann, weil sie es nicht gut verträgt, freut sie sich. Noch. 10 h später ziehen wir das arme Würmchen mehr tot als lebendig aus dem Flieger. Bei Tüte Nr. 12 habe ich aufgehört zu zählen. Unsere freundlichen Sitznachbarn haben zu Tütenspenden aufgerufen. Und als die auch verbraucht waren, bekamen wir von der Stewardess eine Duty-Free-Plastiktüte. Was tut mir das Kind leid.

Die Immigration geht diesmal schnell und ohne größere Reibereien vonstatten. Auch die Koffer brauchen nicht lange und so stehen wir gegen 16:15 Uhr vor dem Terminal. Wir haben uns entschlossen einen Shuttle Service zum Hotel zu buchen. Der Anbieter - Carmel Limo Service - ist uns noch vom letzten Mal in guter Erinnerung. So haben wir wieder dort gebucht, und eine Fahrt von JFK nach Queens zum Hotel zum Preis von $39 ist für mich nach dem langen Flug völlig ok.

Was sich seit dem letzten Mal deutlich verbessert hat ist, dass man nun per App seine Ankunft anzeigen kann. Dann setzt sich der reservierte Fahrer in Bewegung, man sieht auf der Karte seinen Standort und ungefähre Ankunftszeit und dazu gibt es eine Beschreibung des Wagens, der einen abholt. Das hat super geklappt und ungefähr 15 min später fährt unser Fahrer vor und verfrachtet uns in den japanischen Großraumwagen. Natürlich fahren wir in die unvermeidliche Rush hour, aber unser Fahrer kennt Schleichwege und umfährt so den Stau weiträumig.

Gegen 17:30 Uhr kommen wir in unserem Hotel in Queens an. Wir haben diesmal das Holiday Inn - Long Island - Manhattan View gebucht, nachdem unser Apartment vom Februar 2014 in Jersey City für 2 Wochen ca. 4.000 € gekostet hätte, was mir deutlich zu viel war.

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Die Hoffnung, eines der Zimmer zu erhalten, die nach vorne in Richtung Manhattan rausgehen, erfüllte sich leider nicht. Dafür gab es ein Zimmer an der Seite im 9. Stock, von dem man immerhin noch ganz gut sehen konnte. Da wir vom Flug und der Taxifahrt erschöpft waren, gingen wir nur noch in einen kleinen Supermarkt an der Straßenecke, holten uns ein paar Kleinigkeiten und fielen dann in´s Bett. New York hat uns wieder.
 
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New York, New York - Sommer 2016 Tag 2

Was ist Standard am Tag nach der Ankunft in New York? Richtig, der Jet Lag. Unserer holte uns gegen 5 Uhr früh aus den Federn. Trotzdem wir munter waren, lagen wir noch lange in den Federn und berieten aufgeregt, was wir alles unternehmen wollten. Aber zuerst einmal ein Blick aus dem Fenster:

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Ist doch gar nicht so übel. Es verspricht, ein herrlicher Tag zu werden, die Vorhersage meldet etwas in Richtung 29 Grad. Wer braucht den Gardasee?

Nach einem leichten Frühstück machen wir uns auf die Socken. Die morgendliche Beratung hat ergeben, dass ein New York Zoo Besuch doch ganz schön wäre. Also buche ich noch schnell die Tickets online und das kostet für 2 Erwachsene und ein Kind rund $44. Das Holiday Inn Manhattan View liegt sehr verkehrsgünstig nur 2 Blocks von der Subway entfernt Haltestelle 39th Av.

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Subway Station 39th Av

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Von dort sind es nur 3 Haltestellen bis zur 5th Av/ 59th St, welche genau in der Ecke des Central Park liegt. Als wir die Subway Station dort verlassen, merke ich, wie das altbekannte Kribbeln wieder anfängt: Die Geräusche, die Gerüche, die Menschen, die Wolkenkratzer - alles übt seinen unwiderstehlichen Reiz aus und man könnte fast Platzen vor Energie und Lebenslust. So viel zu entdecken!
Als erstes lenken wir unsere Schritte Richtung Zoo. Wir wissen, dass wir zu früh dran sind, aber wir wollen schon einmal etwas in Richtung Eingang bummeln. So früh hat der Tag einen besonderen Charme: es ist noch nicht ganz so geschäftig, Jogger laufen durch den Central Park, Maler sitzen am Parkrand und malen, jemand baut einen Sonnenbrillen-Verkaufsstand auf, die Luft riecht frisch und würzig und alles ist noch nicht so gehetzt. Wenn die Hitze einsetzt, wird sich das ändern.

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Ausblick 5th Av / 59 St
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Im Central Park
 

Hemmi

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Oh wie schön, ein Reisebericht über New York - da werden doch gleich Erinnerungen an unseren Aufenthalt Anfang September 2016 wach.
Ich nehm dann gleich mal Platz, kann weitergehen :)
 

Kekskrümelchen

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Da steige ich auch noch mit ein. Und auch bei mir werden Erinnerungen an unseren ersten New York Besuch 2014 wach.
 

usawirkommen

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Da bin ich doch auch dabei!
Diesen August geht es unerwartet wieder nach New York (nachdem wir 2014 schon dort waren).
Den Carmel Limo Service habe ich mir gleich mal notiert.

Bin gespannt, was ihr so alles erlebt.
Viele Grüße
Silke
 

GutesA

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Hey, super, wir waren im Mai 2016 auch in NY!

Bin dabei und freue mich auf die Fortsetzung (y)
 

Cawu

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Sehr schöner Beginn Eurer Reise (bis auf die Reisebeschwerden Deiner Tochter) und steige gerne dazu! :)
 

Roman69

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Was neues zu lesen, sehr schön
Solch grosse Städte sind eigentlich nicht so mein Ding aber da ich auch schon 2 mal in NYC war lese ich gerne mit.
 
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SergeantHobbs

SergeantHobbs

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New York, New York - Sommer 2016 Tag 2 (Fortsetzung)

Nachdem wir den vorderen Teil des Central Park ausgiebig erkundet haben, begeben wir uns zum Eingang des Zoos zurück. Man hat ja schon so viel gehört vom Central Park Zoo, dass wir jetzt schon sehr neugierig waren. Punkt um 10 Uhr öffneten die Pforten.



Leider muss ich an dieser Stelle aber gestehen, dass uns der Zoo überhaupt nicht besonders gefallen hat. Ja, es gab Tiere und darunter auch einige, die man sonst nicht so oft zu sehen bekommt, aber zwei Dinge fanden wir besonders enttäuschend:

1. Der Zoo ist wirklich nicht sehr groß. Alles in allem haben wir gerade mal 2h benötigt, um alles gesehen zu haben. Die Zahl der Tiere, welche man besichtigen konnte, war auch nicht besonders hoch. Vielleicht waren wir ja zu einem ungünstigen Zeitpunkt da, aber in beinahe jedem zweiten der Gehege war wenig bis nichts zu sehen.
2. Auch das lag vielleicht an der Zeit, in welcher wir den Zoo besuchten: es gab Unmengen an Schulklassen, die den Zoo regelrecht lärmend überschwemmten. Kennt Ihr das? Die Kids sind alle mit einem gleichfarbigen T-Shirt versehen, auf dem ein mehr oder weniger sinnfreier Spruch steht. Das dient dazu, die Kinder der eigenen Horde besser zu überblicken. Selbst die Erwachsenen, welche so einen Ausflug begleiten, haben diese Shirts an. Am Tag unseres Besuches hatten wir also die gelben, pinken, grünen, blauen, roten und violetten Klassen zu Besuch. An jeder Sehenswürdigkeit stapelten sich die kaugummikauenden und Plastikflaschen-zutschenden Kids. Ich habe gar nichts gegen Kinder, aber diese hier waren irgendwie eine besondere Spezies.

So habe ich vom Zoobesuch leider auch nicht besonders viele Bilder.

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Nach dem doch eher enttäuschenden Zoobesuch wurde nun erst mal beratschlagt, wie der Rest des Tages zugebracht werden sollte. Zuerst sollte erst einmal eine kleine Stärkung her, damit wir danach wieder genug Power für den Trubel hatten. Nicht weit vom Zoo, an der Ecke 5th Av / 59th St fanden wir für heute unser kulinarisches Mekka:

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Diesen Stand kannten wir schon von 2014, der, obwohl nicht ganz preiswert (was heißt schon preiswert in NYC), sehr gutes Essen hat. Besonders beliebt ist bei uns die Tomatensuppe. Die erinnert uns immer an die, welche es in Florida in den Publix gibt. Den schönen Blick gibt es gratis dazu:

Anhang anzeigen 53345

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Satt und ausgeruht brachen wir dann zu einem Bummel die 5th Ave runter. Da im Sommer 2016 dort heftig gebaut wurde, haben wir uns hier nicht lange aufeghalten. Shoppen wollten wir sowieso nicht. Also sind wir in Richtung Bryant Park gelaufen, um von dort mit Umstieg nach Brooklyn High St zu fahren. In Brooklyn hatten wir noch eine alte Rechnung zu begleichen: die Brooklyn Ice Cream Factory zu Füßen der Brookly Bridge hatte beim letzten Besuch geschlossen. Von Freunden wussten wir, dass die Brooklyn Ice Cream Factory sehr gutes Eis haben sollte. Da es draußen nach wie vor sehr heiß war, käme eine Erfrischung also nicht ungelegen.
 

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SergeantHobbs

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....keine Ahnung, warum die letzte Grafik plötzlich als "angehängte Grafik" erscheint. Hat jemand einen Tip für mich? Ist die Anzahl Bilder pro Post beschränkt?
Ich lade die Bilder direkt von meinem Laptop hoch....
 

Roman69

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Die Icecreamfactory habe ich auch mal besucht, ist das nicht unter der Brücke oder an der Brücke ? Ist schon so lange her. Ich weiss nur noch das viel los war und das Eis sehr teuer war. An den Geschmack kann ich mich nicht mehr erinnern
 
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Die Icecreamfactory habe ich auch mal besucht, ist das nicht unter der Brücke oder an der Brücke ? Ist schon so lange her. Ich weiss nur noch das viel los war und das Eis sehr teuer war. An den Geschmack kann ich mich nicht mehr erinnern

Ja, korrekt, die Ice Cream Factory ist direkt im Schatten der Brücke. Das Eis ist schon teuer, zugegeben. Ich glaube, wir haben für eine Kugel um die $6 bezahlt, weiß es aber auch nicht mehr genau. Insgesamt gibt es 8 Geschmacksrichtungen: Vanilla, Vanilla Chocolate Chunk, Strawberry, Butter Pecan, Chocolate, Chocolate Chocolate Chunk, Peaches & Cream und Coffee. Die Factory ist trotz der Preise sehr beliebt und es ist auch wirklich lecker.
 

Phoenix76

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..oh, da bin ich auch dabei. New york ist bei uns ja gerade ein Jahr vorbei. Von mir gabs ja nur eine Fotostrecke mit Zusammenfassung.

Ich bewundere jeden hier, der umfassende Berichte schreibt...
 
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New York, New York - Sommer 2016 Tag 2 (Fortsetzung)

So, noch mal zurück zur Ice Cream Factory in Brooklyn und den zugehörigen Bildern vom Brooklyn Bridge Park. Wie immer gibt es tolle Ausblicke, wenn man von der Subway High St in Richtung Brooklyn Bridge Park läuft:











Und das ist das Gebäude der Ice Cream Factory:

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Und hier das (fast) beste Eis der Welt:




Wenn man schon in der aufregendsten Stadt der Welt ist, darf ein bißchen (filmreife) Action nicht fehlen. Die hatten wir an diesem unseren zweiten Tag auch gleich:
In aller Ruhe saßen wir auf einer Bank am Brooklyn Bridge Park und genossen unser Eis, als auf einmal eine Menge Unruhe entstand. Ein ziviles Polizeifahrzeug (die mit den verdeckten Polizeileuchten im Kühlergrill und Heckstange) fuhr auf einmal direkt neben uns über den Bürgersteig und hielt mit quitschenden Reifen direkt an der Absperrung der Anlegestelle. Von weitem näherte sich mit dem typischen nervzehrenden Hupen eine Armada Feuerwehrfahrzeuge. Weitere Einsatzfahrzeuge der NYPD hielten an der Strasse, auf dem Fußwege, kreuz und quer durcheinander geparkt. Respekteinflössende Polizisten mit schussicheren Westen liefen auf. Feuerwehrleute liefen mit Rettungswesten, Atemgeräten und Schläuchen in Richtung Wasser. Wir waren beunruhigt. Mehrere Polizeihubschrauber kreuzten über der Brooklyn Bridge und der Manhattan Bridge wie böse Hummeln, tieffliegend, laut, die Luft mit lautem Knattern zerteilend. Bisher hatten wir so etwas nur im Fernsehen gesehen, aber hier lief es live vor unseren Augen ab. Ich ließ meine Damen mit der Bemerkung auf der Bank sitzen, dass sie sich ja nicht rühren sollten, während ich die Lage erkunden wollte.

Ich ging in Richtung der Anlegestellen, wo das New York Watertaxi gewöhnlich festmacht. Zuerst dachte ich, dass vielleicht ein Selbstmörder auf einer der Brücken stand. Dem war aber nicht so. Die Ursache der Aufregung war ein Schleppschiff, was scheinbar führungslos den East River herunter trieb, geradewegs auf die Manhattan Bridge zu. Mehrere Polizeiboote umrundeten das Schiff. Was war da los?



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Im Hintergrund der führerlose Schlepper


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Der Schlepper wird durch ein Polizeiboot abgedrängt




Es stellte sich heraus, dass der Bootsführer des Schleppschiffes einen Herzinfarkt erlitten hatte. Das Schiff war deshalb führerlos. Um es vor der Kollision mit der Manhattan Bridge zu bewahren, drängte es ein Polizeiboot ab, indem es einfach mit dem Bug gegen das Schiff drückte. Dann enterte ein Polizist das Schiff, der Bootsführer wurde auf ein Polizeiboot gebracht und dann fuhr es in Richtung unserer Anlegestelle zurück. Währenddessen kamen Sanitäter mit einer fahrbaren Trage, der arme Mann wurde vom Schiff geholt und unter fortlaufender Herzdruckmassage an uns vorbei in ein bereitstehendes Fahrzeug gebracht. Das war absolut professionell und hat uns auch emotional sehr aufgewühlt. Am nächsten Tag las ich in den lokalen News, dass der Mann gerettet werden konnte.

Nach dieser Aufregung beschlossen wir, den anbrechenden Abend mit einem Spaziergang in Richtung DUMBO zu beschließen und dann in´s Hotel zurück zu fahren. Während alle Welt immer in Richtung Brooklyn Bridge Park strömt, so hat DUMBO (= Down Under the Manhattan Bridge Overpass) als Stadtteil rechts der Brooklyn Bridge auch einen gewissen Charme. Es gibt in dem Gebiet viele alternative Lebensmittelläden und auch ein mit Graffiti verzierter Mexikaner beeindruckte uns sehr.

Im Hotel angekommen, genossen wir nach diesem anstrengenden Tag die Abenddämmerung und natürlich durfte ein Bud nicht fehlen. Müde und geschafft schliefen wir relativ zeitig ein. Am nächsten Tag sollten neue Abenteuer auf uns warten.





Empire Fulton Ferry State Park, Blick von Jane´s Carousel zur Brooklyn Bridge

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Pedro´s Spanish und Mexican Food. Hereingetraut haben wir uns nicht.....

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Abenddämmerung über Manhattan


Richtig kalt hat es sogar einen erfrischenden Geschmack
 
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New York, New York - Sommer 2016 Tag 3

Wieder ging unser Morgen nach relativ zeitigem Aufwachen mit einer Lageberatung los. Wir hatten absichtlich nichts von zu Hause aus vorgeplant, weil wir uns jeden Tag immer wieder auf´s Neue spontan zu Ausflügen entschließen wollten. Heute entschieden wir uns nach kurzer Beratung der guten, alten Lady Liberty und auch Ellis Island mit dem Immigration Museum einen Besuch abzustatten. 2014 hatten wir uns die Überfahrt zu Liberty Island gespart, da es uns im Februar ganz einfach zu kalt war. Stattdessen waren wir mit dem Hubschrauber rund um Manhattan geflogen, was allerdings auch fantastisch war. Heute jedoch versprach der Wetterbericht wieder strahlend blauen Himmel und Temperaturen um die 30 Grad. Vorsichtshalber packten wir die Sonnencreme ein, was sich später als weise Voraussicht entpuppte.

Da wir unser Hotel ohne Frühstück gebucht hatten, statteten wir unserem Supermarkt an der Ecke einen kurzen Besuch ab, deckten uns mit Bananen und Trinkbarem ein und nahmen dann den Weg in Richtung South Ferry Station / Battery Park in Angriff. Die Tour zur Statue of Liberty und Ellis Island hatten wir am Morgen bei Staue Cruises online gebucht. Den Preis von $45 für zwei Erwachsene und ein Kind hätten wir auch über einen der Citypässe nicht besser bekommen und so war ich sehr zufrieden.

Die Tour beginnt an der Anlegestelle am Battery Park. Bevor man auf das Schiff kommt, durchläuft man eine ähnliche Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Diese ging jedoch völlig unproblematisch vonstatten. Und obwohl unsere Tickets für die 11:00 Uhr Tour gebucht waren, kümmerte sich am Eingang kein Mensch darum, dass wir eine halbe Stunde zu früh da waren. Wir wurden einfach durchgewunken, passierten die Security und gingen auf das nächstbeste Schiff. Allein die traumhafte Kulisse bei der Überfahrt ist diese Tour wert:























Auf Liberty Island angekommen, wurden wir durch den Strom der gefühlt Millionen Touristen erst einmal von der Anlegestelle in die Mitte der Insel gedrängt. Wir hatten beschlossen, dass wir die Insel nur umrunden wollten, der Aufstieg zur Krone der Statue hatte keine Mehrheit gefunden. Wir haben es auch nicht bereut, dass wir das nicht gemacht haben. Da die Temperaturen mittlerweile weit über 30 Grad geklettert waren, beschlossen wir, am der Anlegestelle gegenüberliegenden Rand der Insel eine kleine Rast unter schattigen Bäumen einzulegen. Von dort boten sich sehr schöne Ausblicke auf Manhattan und Jersey City:










Es ist schon beeindruckend, die Freiheitsstatue von so nah zu sehen. Sie wirkt dann doch wesentlich größer, als wenn man sie nur von Manhattan aus anschaut. Gut, nachdem wir sie dann ausgiebig bewundert und die obligatorischen Selfies geschossen hatten, wurden wir langsam etwas müde, vor allem auch wegen der Hitze. So begaben wir uns noch in den Souvenir Shop, der allerlei Dinge zum Gedenken an diesen Ort bereit hält. Da wir mittlerweile die Erfahrung gemacht hatten, dass an solch überlaufenen Lokationen die Qualität mittelmäßig, die Preise aber hoch sind, kauften wir nichts. Aber die Klimaanlage tat uns sehr gut.






Da sich an der Ablegestelle nach Ellis Island immer wieder lange Schlangen bildeten, passten wir den Moment ab, an dem ein Schiff gerade abgelegt hatte und reihten uns dann für die Abfahrt des nächsten Schiffes ein.



Während auf Liberty Island natürlich die Statue im Vordergrund steht, ist Ellis Island heute vor allem wegen seines Museums zur Geschichte der Immigration interessant. Wie bekannt ist, diente Ellis Island über lange Jahre als Sitz der Immigrationsbehörde für die USA und zwischen 1892 und 1954 durchliefen mehr als 12 Millionen Einwanderer die Aufnahmeprozedur auf Ellis Island. Viele gut erhaltene Ausstellungsstücke auf Ellis Island dokumentieren den Ort, an dem Freude und Leid wegen Einreisegenehmigung oder - ablehnung so dicht beieinander liegen konnten. Besonders interessant fanden wir die vielen Dokumente deutscher Einwanderer und auch, dass die ankommenden Schiffe streng hierarchisch inspiziert wurden: Passagiere der Ersten und Zweiten Klasse wurden nämlich gleich auf dem Schiff einer mehr oder weniger strengen Kontrolle unterzogen, durch die wirklich strenge Einwanderungskontrolle mussten aber alle Passage-Passagiere, also die, welche die Überfahrt in der Regel wegen Armut in den Kajüten unter Deck absolvieren mussten. Insgesamt gefiel uns das Museum sehr gut, nur die beste Tochter der Welt hatte ihr Faible für alte Dokumente noch nicht so richtig entdeckt und drängte nach eineinhalb Stunden zum Aufbruch.


Die große Halle, in der früher die Menschen durch die Inspektion mussten.



Blick von Ellis Island nach dem Ort der Sehnsucht - Manhattan. Für viele war die Reise hier zu Ende und sie betraten niemals den Boden der USA.





Nun, letztendlich gaben wir dem Drängen nach und nahmen das nächste Schiff zurück nach Manhattan.





Blick zurück zur Lady Liberty

Da es nun bereits über Mittag hinaus war, verspürten wir Hunger. Von 2014 war uns ein Markt bekannt, in dem man nicht nur Lebensmittel kaufen kann, sondern auch aus einem reichhaltigen Buffet sein Essen selbst zusammenstellen kann. Dieser Amish-Markt in Tribeca an der Ecke West Broadway / Park Place war uns schon 2014 auf der Suche nach qualitativ hochwertigem Essen untergekommen und so wussten wir, dass wir dort Essen á la Hausmannskost bekommen würden.



Man kann dort an einer Pizzatheke allerhand Pizzen, Suppen und Sandwiches bestellen oder am Buffet sich sein Essen in eine Plastikbox legen, Preis nach Gewicht. Obwohl auch das nicht ganz billig ist, ist es unserer Meinung nach auf jeden Fall besser, als im Restaurant ein Gericht zu bestellen, von dem man nicht weiß, was man bekommt. Von den hingeklatschten Burgern bei McDonalds oder BurgerKing ganz zu schweigen.

Nach dem Essen beschlossen wir, im Central Park eine wohlverdiente Mittagsruhe einzulegen. Unsere Decke hatten wir dabei, so dass wir uns im Park ein lauschiges Plätzchen unter einem großen Baum suchten, den Leuten beim Ballspielen zusahen und ganz einfach unser Dasein genossen.








Lustig sind die Inschriften auf den Parkbänken im Central Park.





Mittlerweile war es schon gegen 16 Uhr am Nachmittag und die Stadt musste der großen Hitze Tribut zollen. Der Himmel braute sich bedrohlich zusammen, so dass es uns auch nicht mehr auf unserem Platz auf der Wiese hielt. Noch während wir in Richtung Subway gingen, fielen die ersten schweren Tropen vom Himmel. Da wir vom Tag auch ganz schön geschlaucht waren, beschlossen wir, zurück in´s Hotel zu fahren und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Gemütlich heißt, dass wir uns gerne in´s Bett kuscheln wollten und "Fixer Upper", eine Sendung über Häuser ("aus alt mach neu") schauen wollten. Die ist so herrlich harmlos und unsere Tochter konnte dabei gleich ihr Englisch verbessern, weil man gut versteht, worum es geht.







Allerdings wurde uns zum Abend noch ein besonderes Naturschauspiel geboten. Ein heftiges Gewitter entlud sich über Manhattan und mit Stativ und langer Belichtung ist mir tatsächlich dieser Schnappschuss aus dem Hotelzimmer geglückt:



Wir fanden, dass das Gewitter etwas sehr Majestätisches an sich hatte. Und genauso majestätisch schliefen wir am Ende des Tages ein.
 
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