Die Infektion schreitet voran

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Cawu

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Danach liefen wir wieder zurück in Richtung Parkhaus, machten jedoch einen kleinen Schwenk zur Dick Grecko Plaza Station. Wir wollten mit der historischen Straßenbahn nach Tampa (TECO Line Streetcar).

Die Straßenbahn fährt von Downtown über den Channel District nach Ybor City. Die Bahnen sind Nachbauten der Birney Safety Cars, die von 1892 bis zum Jahr 1946 die Innenstadt Tampas mit den Zigarrenfabriken verband. Sie fahren sieben Tage die Woche, sind klimatisiert und benötigen rund 22 Minuten für die komplette Strecke. Eine Tageskarte kostet 5$ pro Person (In-Towner und HART-Local Busse mit eingeschlossen). Weitere Informationen gibt es hier: http://www.tecolinestreetcar.org/

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Von innen sehr historisch eingerichtet. Wer an der nächsten Station aussteigen möchte zieht an der Schnur, die der Länge nach durch den Wagen verläuft und beim Betätigen eine alte Glocke beim Fahrer erklingen lässt.

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Ybor City
Noch bis in die 1880er Jahre war Tampa ein von Sümpfen umgebener Flecken mit nur wenigen Einwohnern. Dies änderte sich mit dem Anschluss des Ortes an das Eisenbahnnetz, der dem erfolgreichen Zigarrenfabrikanten Vicente Martinez Ybor das nötige Argument lieferte, um seine in Key West angesiedelte Zigarrenproduktion hierher zu verlegen. Ybor war 1869 aus Kuba nach Florida gekommen, fand jedoch in Key West keinen Platz mehr zur Expansion und hatte sich mehrere mögliche neue Standorte im Sunshine State angesehen. Ybor erwarb zunächst 160.000 m² Land, später noch mehr, und ließ hunderte Häuser errichten, um Arbeiter anzulocken, die die nötigen Fertigkeiten zum Zigarrenrollen mitbrachten; vor allem Spanier und Kubaner. Zudem wirkte er auf andere Hersteller ein, ebenfalls nach Tampa umzusiedeln; viele folgten seinem Ruf. Etwa zur gleichen Zeit begannen zahlreiche italienische Familien, sich in der Stadt niederzulassen, dann folgten Deutsche, Chinesen und rumänische Juden. Aus der Arbeitersiedlung wurde bald ein buntes, multikulturelles Viertel mit funktionierendem Sozialgefüge, das 1887 nach Tampa eingemeindet wurde.


In Ybor City angekommen stiegen wir an der Endhaltestelle Centennial Park aus und machten uns auf den Weg zum Ybor City State Museum.

Ybor City State Museum
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Kernstück des historischen Distrikts ist dieses Museum. Es gibt einem einen Einblick sowohl in die Geschichte der Zigarrenherstellung in Tampa, aber auch in die Kulturgeschichte der lateinamerikanischen Immigranten allgemein. Das Museum ist in einer ehemaligen Bäckerei untergebracht und umgeben von einem sehenswerten Garten im mediterranen Stil.
Homepage: http://www.ybormuseum.org
Wir haben das Museum allerdings nicht besucht, beschränkten uns mit der Außenansicht.


Zum Museum gehören mehrere Casitas, ehemalige Wohngebäude der Zigarrenroller, die in geführten Touren besichtigt werden können.

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Fortsetzung folgt ...
 
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Die Häuser sind im sogenannten Key-West-Stil gebaut. Das Haus steht erhöht auf Pflöcken, so dass unter dem Boden kühle Luft zirkulieren kann. Großzügige Veranden spenden viel Schatten und große Fenster sichern gute Belüftung. Die Geländer wirken häufig wie Lebkuchenverzierungen (Gingerbread-Stil).

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Tribute to Immigrants Memorial Statue


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Die Gemeinschaft der Einwohner Ybor Citys war stark, es gab nach ethnischer Herkunft getrennte Gemeinschaften, denen die Arbeiter für etwa 5% ihres Lohns beitreten konnten und die dann als sozialer Treffpunkt agierten, Veranstaltungen organisierten und Bildungsprogramme anboten. Die Gebäude dieser Gemeinschaften, zum Beispiel das Centro Espanol sind heute als historische Bauten denkmalgeschützt.



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Fortsetzung folgt ...
 
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Bei Tabanero Cigars mussten wir einkehren. Hier kann man handgerollte Zigarren kaufen.

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Hier kann man den Zigarrendreher über die Schulter schauen. Kleines Trinkgeld erwünscht.


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Eine Zigarre kostet ab etwa zehn Dollar, gern aber auch 20 oder 30 Dollar.



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Fortsetzung folgt ...

 

Revilo

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Oh, Tampa ist ja doch gar nicht so uninteressant, wie ich immer gedacht habe, da müssen wir wohl im November doch mal näher vorbei schauen.

Segway fahren ist genial, haben wir in San Francisco gemacht. Kann ich jedem nur empfehlen.
 
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Wir merkten, dass unsere Kräfte langsam schwanden und wir doch recht erledigt von dem Tag waren und so entschlossen wir, den Ausflug nun zu beenden. Gemütlich schlenderten wir zur nächsten Haltestelle

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Es war die gleiche Straßenbahn und der gleiche Fahrer wie bei der Hinfahrt

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Und er erkannte uns wieder

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Auf der Fahrt zum Ferienhaus hielten wir noch bei Publix und kauften Fleisch zum Grillen ein.
Es war wieder ein toller Tag, aber wir waren echt kaputt und eins stand fest, am nächsten Tag wird auf jeden Fall ausgeschlafen.



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Reisezottel

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Wunderbar, jetzt kommt auch Tampa auf die Liste. Hatte ich bisher nicht gedacht, dass es dort so schön ist :cool:
 

Floridaperle

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Da hat sich ja einiges getan an der Riverfront.

Die Fahrt mit der Bahn haben wir auch gemacht. So eine schicke Haltestelle gab es damals (2010) noch nicht. Habt ihr mitbekommen, dass die Rückenlehnen der Bänke an der Endhaltestelle umgeklappt werden? Der Zug wendet ja nicht und damit die Gäste auch auf der Gegenstrecke vorwärts gerichtet sitzen, werden die Lehnen umgeklappt.
 
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Cawu

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Oh, Tampa ist ja doch gar nicht so uninteressant, wie ich immer gedacht habe, da müssen wir wohl im November doch mal näher vorbei schauen.

Segway fahren ist genial, haben wir in San Francisco gemacht. Kann ich jedem nur empfehlen.
Mein Mann stand vorher hinter mir als ich die Bilder für den Beitrag hochgeladen habe und meinte, Segway fahren müssen wir unbedingt wiederholen.
:unsure: Gute Idee - ich kann ihm dann gleich mal San Francisco vorschlagen :LOL:

Wunderbar, jetzt kommt auch Tampa auf die Liste. Hatte ich bisher nicht gedacht, dass es dort so schön ist :cool:
Wir waren jetzt ja das erste Mal dort und nur an einem Tag, aber ich empfand Tampa als eine sehr angenehme Stadt.

Da hat sich ja einiges getan an der Riverfront.

Die Fahrt mit der Bahn haben wir auch gemacht. So eine schicke Haltestelle gab es damals (2010) noch nicht. Habt ihr mitbekommen, dass die Rückenlehnen der Bänke an der Endhaltestelle umgeklappt werden? Der Zug wendet ja nicht und damit die Gäste auch auf der Gegenstrecke vorwärts gerichtet sitzen, werden die Lehnen umgeklappt.

Hallo Gabi,
ja stimmt, das war sehr interessant. Als wir nach Ybor City fuhren saß ein Fahrgast entgegen der Fahrtrichtung und sah nicht sehr glücklich aus, er wurde dann von einem anderen Fahrgast darauf aufmerksam gemacht, dass er die Rückenlehne umklappen kann. Bei der Rückfahrt in der fast leeren Bahn musste Junior natürlich ausprobieren wie das geht. ;)
 

AngelinaFFM

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Bin ja sonst eher die stille 'Reiseberichtverschlingerin':-D aber nun muss ich doch auch mal großes Lob für Deine fantastischen Reiseberichte loswerden...Du hast einen tollen Schreibstil! Leider habe ich nun das Problem dass Du meine Must See Liste für unseren geplanten Urlaub Ende Oktober weiter stark verlängert hast...;) Vielen Dank für Deine Mühe uns allen hier das Warten zu versüßen:yes:
 

topefa

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Liebe Carmen!

So schön und eindrucksvoll hat noch keiner Tampa präsentiert! (y) (y) (y)

Ich bin begeistert, da ich lediglich die Skyline aus der Ferne und Ybor City von vor 19 Jahren kenne (welches im Übrigen damals schon Eindruck hinterließ) und ansonsten nur noch Bush Gardens bisher geschafft habe. Da ist ordentlich Potenzial nach oben, inkl. der neuen Riverfront und den abwechslungsreichen Fortbewegungsmöglichkeiten. Aber auch unbedingt dieses äußerst interessant wirkende Oxford Exchange (ich kann Deine Lust zu verweilen absolut nachempfinden)! Wirklich sehr verlockend alles. Du hast super recherchiert! :yes:

Nur wie die andere Userin schon erwähnte: unsere To-Do-Liste erweitert sich leider mehr und mehr. :confused: :)

Vielen Dank für diese tollen Bilder und Informationen.

LG,
Topefa
 
OP
Cawu

Cawu

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Bin ja sonst eher die stille 'Reiseberichtverschlingerin':-D aber nun muss ich doch auch mal großes Lob für Deine fantastischen Reiseberichte loswerden...Du hast einen tollen Schreibstil! Leider habe ich nun das Problem dass Du meine Must See Liste für unseren geplanten Urlaub Ende Oktober weiter stark verlängert hast...;) Vielen Dank für Deine Mühe uns allen hier das Warten zu versüßen:yes:

Liebe AngelinaFFM,
vielen lieben Dank für das große Lob, das freut mich natürlich sehr zu hören und schön, dass Du uns begleitest!
Tja, das mit der langen Liste kenn ich selber nur zu gut. Was habe ich bei der Planung immer meinem Mann vorgejammert, dass drei Wochen viiiieeel zu kurz sind ... ;):-D

Liebe Carmen!

So schön und eindrucksvoll hat noch keiner Tampa präsentiert! (y) (y) (y)

Ich bin begeistert, da ich lediglich die Skyline aus der Ferne und Ybor City von vor 19 Jahren kenne (welches im Übrigen damals schon Eindruck hinterließ) und ansonsten nur noch Bush Gardens bisher geschafft habe. Da ist ordentlich Potenzial nach oben, inkl. der neuen Riverfront und den abwechslungsreichen Fortbewegungsmöglichkeiten. Aber auch unbedingt dieses äußerst interessant wirkende Oxford Exchange (ich kann Deine Lust zu verweilen absolut nachempfinden)! Wirklich sehr verlockend alles. Du hast super recherchiert! :yes:

Nur wie die andere Userin schon erwähnte: unsere To-Do-Liste erweitert sich leider mehr und mehr. :confused: :)

Vielen Dank für diese tollen Bilder und Informationen.

LG,
Topefa

Liebe Topefa,
Dankeschön. Ybor City möchte ich auch mal abends erleben, da geht es ja anscheinend erst richtig ab. Wenn die Flamenco- und Salsamusik aus den Bars und Clubs erklingt, die Männer Zigarren rauchend an der Straße sitzen und ein buntes Treiben auf der Straße herrscht.

Na, dann flitz das nächste Mal mit dem Segway über den Riverwalk oder radel auf dem Hillsborough River mit Deinen Lieben. Ich würde mich dann über eine Berichterstattung deinerseits sehr sehr freuen. :);)

Und wegen der Liste im Allgemeinen: Wir brauchen doch weitere Ziele in unserem Leben! Wenn nicht jetzt, dann das nächste Mal!


Wünsche allen Mitreisenden einen wunderschönen und stressfreien Tag!
 

Revilo

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Seattle

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Hallo Carmen,

bis jetzt war ich nur stille Mitleserin, muss aber auch einmal etwas loswerden. Deine Beschreibungen, insbesondere von Tampa machen wirklich Lust, dieser Stadt mal wieder Aufmersamkeit zu schenken. In den 1990er Jahren waren wir häufiger dort. Ybor City war damals recht heruntergekommen und hatte seinen eigenen Charme. Heute ist es mir dort zu aufgepimpt. Die Uni ist jedoch immer einen Besuch wert. Dank deines Tips werden wir an unserem Hochzeitstag im Ulele zu abend essen. Dann wird auch gleich die Riverfront und Oxfort Exchange besucht.

Liebe Grüsse
 
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Cawu

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Wir haben das damals über Viatorcom gebucht: https://www.viatorcom.de/de/7132/to...co-Waterfront-Segway-Tour/d651-2062WATERFRONT

Auch interessant, wenn man dann die Strassen hoch und runter fahren muss.

Super, vielen Dank für den Link! :yes:
Mein Mann meinte gestern, als ich ihm San Francisco zur nächsten Segwayfahrt vorschlug, die Lombard Street mit dem Ding runterzufahren ist bestimmt auch eine kleine Herausforderung! :giggle:

Hallo Carmen,

bis jetzt war ich nur stille Mitleserin, muss aber auch einmal etwas loswerden. Deine Beschreibungen, insbesondere von Tampa machen wirklich Lust, dieser Stadt mal wieder Aufmersamkeit zu schenken. In den 1990er Jahren waren wir häufiger dort. Ybor City war damals recht heruntergekommen und hatte seinen eigenen Charme. Heute ist es mir dort zu aufgepimpt. Die Uni ist jedoch immer einen Besuch wert. Dank deines Tips werden wir an unserem Hochzeitstag im Ulele zu abend essen. Dann wird auch gleich die Riverfront und Oxfort Exchange besucht.

Liebe Grüsse

Liebe Seattle,
das freut mich aber sehr. Das Ulele für den Hochzeitstag zu wählen ist wirkllich eine sehr gute Idee - die Location sieht echt gut aus!
Dann wünsche ich Euch einen wunderschönen und unvergesslichen Hochzeitstag! :) Danke fürs Mitreisen!
 

Revilo

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Super, vielen Dank für den Link! :yes:
Mein Mann meinte gestern, als ich ihm San Francisco zur nächsten Segwayfahrt vorschlug, die Lombard Street mit dem Ding runterzufahren ist bestimmt auch eine kleine Herausforderung! :giggle:

Es gibt eine extra Tour, die die Lombard Street beinhaltet. Dafür braucht man bei dem Anbieter, wo wir waren, einen Grundkurs. Als Anfänger kannst Du die nicht machen. Ich weiss jetzt nicht genau, inwiefern da mal in Tampa gefahren zählt und wie ernst die das nehmen.

Wir haben am Ende unserer Tour ein Zertifikat bekommen, was uns dazu berechtigt hätte, die Lombard Street Tour machen zu können. Haben wir aber nicht gemacht, das nächste Mal werden wir das aber in Angriff nehmen.
 
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Hallo Revilo,
also ich denke mit Tampa kann ich da nicht punkten. Grundkurs für die Lombard Street mit der Steigung ist durchaus verständlich! :-D Danke Dir für die Information!
 
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11. August 2017 – Die Ringling Museen

Tatsächlich hatten wir an diesem Tag ausgeschlafen und nach einem ausgiebigen Frühstück verbrachten wir einige gemütliche Stunden im Poolbereich des Ferienhauses. Wir hatten die letzten Tage ja schon einiges an Ausflügen unternommen und es war an der Zeit auch mal eine Auszeit zu nehmen.

Gegen Mittag allerdings wurde ich jedoch leicht unruhig. Ich konnte doch nicht die ganze Zeit auf der faulen Haut liegen, während Floridas Schönheit wartete von mir entdeckt zu werden. Mein lieber Mann spürte wohl meinen Unternehmungsdrang und fragte, was denn heute noch auf dem Programm stehen würde und grinste. Ich strahlte und schlug ihm vor, dass wir doch mal bei den Ringling Museen vorbeischauen und danach den Tesla in der Mall at University Town Center anschauen könnten. Ab da kam dann auch kein Protest mehr vom Junior.


The Ringling

John Nicholas Ringling, geboren am 31. Mai 1866 in Mc Gregor, Iowa, war der fünfte Sohn von insgesamt sieben Söhnen und einer Schwester. Sein deutschstämmiger Vater August Ringling, der seinen Familiennamen Rüngeling anglisiert hatte war Farmer und Sattler.
John Ringling begann als Zirkusdirektor und brachte es mit seinen phänomenalen Erfolgen zum Multimillionär. Der kleine Wanderzirkus, den die fünf Ringling-Brüder 1884 gegründet hatten, entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Zirkusimperien seiner Zeit. Die abwechslungsreiche Show der Ringlings war so beliebt, dass die Brüder ihre Konkurrenz langsam aufkaufen konnten.

In Sarasota erwarb er großen Grundbesitz, um hier seine Winterresidenz und das Winterquartier für den Zirkus zu errichten. Geblieben sind die Winterresidenz und die Kunstsammlung in einer Villa im Renaissance-Stil mit Friesen, Brunnen, Gewölben und Säulen. Die musealen Sammlungen umfassen heute insbesondere die Kunstgalerie, ein Zirkusmuseum, Gärten und das sog. Ca‘ d‘ Zan.

Auf der Suche nach seiner Biographie bin ich über einen wirklich sehr interessanten Artikel im Spiegel Online gestoßen: „Millionär aus der Manage“ http://www.spiegel.de/einestages/zirkus-a-948346.html


So gegen 14 Uhr erreichten wir die Museen, es war abartig heiß an diesem Tag. Wir wollten nur die Gärten und das Grundstück besichtigen. Allerdings hätte mich die Kunstausstellung interessiert und ich bereue es doch etwas, sie nicht besucht zu haben – na ja, vielleicht beim nächsten Mal.

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Ca' d'Zan

Das bezaubernde Ca' d'Zan im venezianisch-gotischen Stil diente dem amerikanischen Zirkusunternehmer, Entwickler und Kunstsammler John Ringling und seiner Frau Mable als Winterresidenz. Sie wurde als erstes Gebäude des Anwesens fertig und gab einen spektakulären Vorgeschmack auf das, was noch folgen sollte. An diesem Gebäude manifestierten die Ringlings ihre Liebe zu Italien. Das stattliche Ca' d'Zan (venezianisch für „Johns Haus“) ist ein architektonisches Juwel im mediterranen Stil. Es ist einem venezianischen Palast nachempfunden und mit farbenfrohen spanischen Kacheln aus dem 16. Jahrhundert verziert. Die Villa wurde nach zwei Jahren Bauzeit 1926 fertiggestellt, als die Ringling Bros. auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs waren. Später wurde das Anwesen liebevoll restauriert und ging in Staatseigentum über. 2002 wurde es dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das extravagante fünfgeschossige Gebäude mit 31 Wohnräumen ist reich mit Buntglas, Stuck und Terrakotta-Elementen verziert und umfasst einen 25 Meter hohen Aussichtsturm. Palmen säumen eine Seite des Hauses, während die andere mit einer beeindruckenden Marmorterrasse im Zickzack-Muster am Wasser geschmückt ist.

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Fortsetzung folgt ...
 
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Brannte im Turm Licht, waren die Ringlings zu Hause.

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The Ringling Museum of Art
1925 entschoss sich Ringling zum Bau eines Museums für seine umfangreiche Kunstsammlung, die er der Stadt Sarasota schenkte. ide Kunstsammlung beinhaltet in 22 Galerien europäische und amerikanische Kunst aus 500 Jahren. Am bedeutendsten ist die Barocksammlung des 17. Jahrhunderts. Neben Gemälden gibt es zahlreiche Zeichnungen sowie griechische, römische und barocke Skulpturen, aber auch moderne Kunst.

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Lygia und der Stier

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Am Eingang zu den Kunstgallerien des John and Mable Ringling Museums steht diese Skulptur, ein Bronzeoriginal des 20. Jahrhunderts. Der italienisch-amerikanische Bildhauer, Guiseppe Moretti, war von den Figuren des 1895 erschienenen Romans „Quo vadis?“ von Henry Sienkiewicz inspiriert. Eigentlich für die Stadt Philadelphia bestimmt, wurde die Bronze dann aber in den späten 1920iger Jahren von John Ringling gekauft, als die Stadtväter sich über die Schicklichkeit der Skulptur uneinig waren, und sie der öffentlichen Besichtigung entzogen.

Hierzu muss ich Euch doch noch etwas Nettes erzählen:
Auf dem Gelände fahren ältere Herrschaften mit Golfcarts herum, welche Gäste von A nach B befördern.
Ich lief gerade in der Affenhitze mit meinem Sohnemann an dieser Statue vorbei, als ein Golfcart mit einem älteren Herrn neben uns hielt und uns fragte ob wir etwas über diese Statue wissen möchten. Ja, sehr gerne! Er fing also an zu erzählen … wir hörten gespannt zu, aber ich verstand kein Wort. Keine Ahnung ob es an seinem Akzent lag oder mein Hirn von der Hitze verdörrt war? :?: Ich tat halt mal sehr aufmerksam, nickte, ab und zu ließ ich ein „ah“ und „oh“ bei den Erzählpausen ertönen und war froh als die rätselhafte Geschichte ein Ende nahm. :?: Ich bedankte mich für die äußerst interessante Geschichte und dass er sie uns erzählt hatte. Er fragte, ob er uns noch irgendwo hinfahren dürfe. Da wir keinen Eintritt bezahlt hatten, wollte ich das Angebot nicht annehmen und verneinte freundlich. So fuhr der liebe freundliche Mann wieder von dannen.

Ich fragte Junior ob er denn die Geschichte verstanden hätte und er sagte ja klar, selbstverständlich, ganz easy und erzählte mir in Kurzfassung von einer Prinzessin die sich in einen armen Bauern verliebt hatte. Der Vater fesselte sie aus Scham an den Stier, gab dem Geliebten einen Speer und versprach ihm, dass er wenn er den Stier mit einem Speerwurf töten würde, könne er die Prinzessin zur Frau nehmen. Aus Angst seine Geliebte dabei zu töten verzichtete er auf seine große Liebe!

Ich war tief beeindruckt und stolz auf meinen Sohn bis ich gestern die Geschichte zu dieser Statue „Lygia und der Stier“ nachgelesen habe.

Lygia, Tochter des lygischen Königs, wurde mit vielen anderen Christen ins Gefängnis geworfen. Marcus Vinicius, ein römischer Adliger, der sie liebte, versuchte sie zu befreien, aber ohne Erfolg. Während der Herrschaft Neros fanden Schauspiele mit Christen regelmäßig im Koliseum statt. Lygia wurde auf den Rücken eines ungeheuren Stiers gefesselt, der in die Arena stürmte. Als Ursus, ein riesiger Lygier und ihr Beschützer, seine Herrin an den wilden Stier gefesselt sah, rannte er dem wütenden Tier entgegen, und „packte ihn an den Hörnern“. Er bekämpfte und tötete den Stier, und bat Nero um Gnade. Die Zuschauermenge stellte sich auf seine Seite, und Lygia, ihr Diener Ursus und Vinicius verließen Rom, und lebten glücklich bis an ihr Lebensende.

Fantasie hat er ja, der Schlingel. :LOL: Ich musste schallend lachen als ich das gelesen hatte. Mein Mann saß mir gegenüber und fragte worüber ich mich so amüsiere. Ich erzählte es ihm.
Seine Antwort: „Immerhin hat er mehr verstanden als Du“!
:unsure:


Fortsetzung folgt ...
 
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Der junge Herr mit dem Knackpopo soll eine Kopie von Michelangelos David sein

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Vor unserem Besuch war ich gespannt ob mir das Ringling Gelände überhaupt gefallen würde. Diese mediterane Pseudo-Renaissance-Architektur an der Sarasota-Bay gesäumt von den Louisanamoos bewachsenen Bäumen machte schon einen etwas kitschigen Eindruck. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen!


Fortsetzung folgt ...
 
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