Gorilla-Tracking Teil 1
Heute morgen standen natürlich alle pünktlich zur Abfahrt um 6.00 Uhr morgens bereit, denn heute der Tag aller Tage – Gorila-Tracking, der finale Grund, warum wir alle nach Uganda gekommen waren.
Alle waren da, nur unser Driver Guide fehlte. Ausgerechnet heute dackelte Richard, ansonsten die Zuverlässigkeit in Person, mit 15- minütiger Verspätung an. Ansonsten wäre das kein Problem, aber heute wollten wir natürlich unbedingt los. Die Gründe blieben irgendwie im Trüben, aber das war wurstegal, Hauptsache wir kamen noch einigermaßen pünktlich an. Vor uns lagen fast 2 Stunden Fahrt über Erdstraße an Berghängen entlang, wo es stellenweise seitlich ganz schön abwärts ging. Anfangs war es noch dunkel, so dass wir Insassen im Blindflug durch die Gegend gondelten, erst nach ca. 45 Minuten sahen wir überhaupt, wohin wir fuhren, was die Sache nicht besser machte.
Zuerst steuerten wir das Rushaga Headquarter statt, wo das zentrale Briefing für alle Tracking-Teilnehmer schon im Gange war. Die Plätze waren gut gefüllt, darunter teilweise auch Leute, wo man sich fragen musste, wie sie denn bitte ein mehrstündiges Tracking durch einen „impenetrable“ Regenwald auf einer Höhe von bis zu 2600 m meistern wollte. Aber für ein paar hundert Dollar extra konnte man sich scheinbar komplett tragen lassen.
Danach wurden den einzelnen Gruppen auf die einzelnen Gorilla-Familien verteilt. Wir würden die Kahungye-Familie besuchen. Außerdem stieß noch ein deutsches Pärchen zu uns, so dass wir zu neunt waren.
Wir fuhren mit dem Ranger im Auto wieder ein Stück zurück Richtung Kisoro ehe wir so nach 15 Minuten in höhere Lagen abbogen. Anschließend konnte man für 20 USD Porter engagieren. Leonie und ich teilten uns einen Träger, dass deutsche Pärchen auch.
Somit bestand unsere Gruppe aus 9 Touris und 7 Portern. Dazu gesellten sich noch der Ranger sowie je ein bewaffneter Begleiter an Anfang und Ende der Karawane, falls wir auf Waldelefanten oder wilde (nicht habituierte) Gorillas stoßen sollten. Außerdem waren noch seit den frühen Morgenstunden 2 Tracker unterwegs, die uns zu den Gorillas führen sollten.
Am Vortag hatte es 2,5 Stunden bis zu den Gorillas gedauert, deswegen stellten wir uns auf eine langwierige Suche ein.
Um kurz nach 9 Uhr liefen wir los. Zuerst ging es einen steilen Hang auf, dann durch relativ lichten wellig auf und ab, ehe es wieder steiler hochging. Zwischendurch machte der Ranger halt, damit alle aufschließen konnten, telefonierte mit den Trackern und gab uns Infos. So nach einer halben Stunde stoppte er wieder, wir erwarteten die nächsten Erläuterung, aber es gab nur einen kurzen Kommentar. „Here we are!“
Und da waren sie tatsächlich – die ersten beiden Gorillas – nach einer knappen halben Stunde. Unfassbar.
Am Anfang gestaltete sich das Ganze noch als Suchspiel, man musste am Anfang schon genau schon gucken.
tbc.