24.Tag: 18.08. – auf das Dach der Welt –
Die letzte große Tour nehmen wir heute in Angriff. Meine zu Hause ausgearbeitete Route verwerfe ich und entscheide, dass wir uns dem
Rocky Mountain Nationalpark von hinten nähern.
Von Golden nehmen wir die I-70 und fahren noch mal nach Westen. Bei Empire wechseln wir auf die US-40, eine gut ausgebaute Zufahrtsstraße in die Wintersportorte die sich entlang der Straße aufreihen. Sie windet sich in vielen Serpentinen hinauf zum Berthoud Pass (3446m). Es ist herrliches Wetter das Panorama der viele Gipfel der Rocky Mountains ist ein Traum. Störend ist eigentlich nur der stete Strom von PKWs und Reisebussen, die die Strecke ebenfalls befahren.
Bei Winter Park würden wir gerne pausieren, leider ist der vordere Teil des Ortes ein Resort und wirklich jede Zufahrtsstraße ist gesperrt. So können wir leider keinen Blick auf dieses Skigebiet, welches komplett im Resort liegt, werfen. Wir fahren also weiter, der Ort selbst sieht sehr einladend aus, fast wie ein Wintersportort in den Alpen. Sportgeschäfte, viele Restaurants und viele Läden in denen Outdoor-Aktivitäten angeboten werden und das entsprechende Equipment auszuleihen ist. Die US-40 führt nun durch ein weites Hochtal, alles ist sehr grün und nett anzusehen. Bei Granby wechseln wir auf die US-34.
Am Lake Granby, einem Stausee des Colorado Rivers, machen wir ein kleines Picknick. Auch dieser See ist nur dürftig gefüllt, wie viele andere Stauseen, die wir auf unserer Tour gesehen haben. Rund um den See und den sich anschließenden Shadow Mountain Lake und Grand Lake befinden sich Lodges, Campingplätze und Ferienhäuser. Anscheinend eine sehr beliebte Gegend für Urlauber.
An einer schmalen Brücke entdecke ich ein Schild das einen Fotostopp wert ist:
Die Anfänge des großen roten Flusses – der Colorado River.
Am Kawuneeche Visitor Center in einer Höhe von 2.658m fahren wir in den Rocky Mountain Nationalpark. Durch ein Tal fahren wir weiter und langsam höher. Auf der Karte des Nationalparks entdecke ich, dass wir hier die letzte Chance haben den Colorado River kurz nach seiner Quelle zu sehen. Also schnüren wir die Wanderschuhe und laufen ein kurzes Stück in den Wald. Ein klarer Gebirgsbach liegt vor uns. Unglaublich, das daraus der sich durch die roten Felsen von Utah und Arizona schlängelnde breite rote Fluss wird. Unsere letzte Begegnung mit dem Fluss, den wir auf dieser Reise mehrfach besucht haben.
Nun windet sich die Straße den Berg hinauf. Nach vielen Kurven kommt der Aussichtspunkt „Farview Curve“. Eine wirklich schöne Sicht breitet sich vor einem aus. Unten im Tal windet sich der Colorado River durch die Wiesen und bildet immer wieder kleine Tümpel.
Am Milner Pass (3279m) passieren wir ein letztes Mal die Continental Divide.
In einer Kurve halten wir noch einmal an. Ein Familie beobachtet mit einem starken Fernglas den gegenüberliegenden Hang. Wir dürfen auch mal durchblicken. Und siehe da, dort befindet sich eine Herde Wapitis. Auf der Bildmitte die hellen Flecken auf der Wiese über den hohen Tannen, schon mit Teleobjektiv fotografiert!
Die Strecke zieht sich weitere 19km hinauf, auf 3595m Höhe liegt das Alpine Visitor Center. Direkt auf dem Grat des Berges. Von dort hat man einen phantastischen Blick auf die umliegenden Berge (vor allem die Mummy Range mit einigen über 4000m hohen Gipfeln) und die hochalpine Landschaft. Der Parkplatz ist sehr voll, hier kommen auch die Besucher an, die den Park an den östlichen Eingängen betreten haben. Die Luft ist sehr dünn hier oben, den kurzen Alpine Ridge Trail über viele flache Stufen schnaufen wir mit vielen anderen hinauf. Neben dem Weg wird versucht die alpine Pflanzenwelt zu erklären. Die Pflanzen wirken allerdings sehr verloren neben dem Weg und werden kaum beachtet.
In vielen geschützen Senken haben sich noch Schneefelder gehalten, erstaunlich um diese Jahreszeit.
Am „highest point on road” der sich hinter der nächsten Kurve verbirgt, kann man leider nicht anhalten. Schade, immerhin fährt man hier über den höchsten befahrbaren Pass (3713m) des nordamerikanischen Kontinents. Die nächsten 41 km geht es langsam wieder hinunter.
Wir halten noch mehrfach an, um Landschaft zu genießen und hoffen immer wieder doch noch ein Tier zu entdecken. In einem Geröllfeld sieht man einzelne Bighorn Sheeps und man hört immer wieder das Pfeifen der Pica. Insgesamt sieht man aber wenig von der Tierwelt der Rocky Mountains, wahrscheinlich mögen sie die Besucherströme und die stetige Blechlawine nicht.
Das ist wirklich ein beeindruckender Nationalpark. Unglaublich, wie weitläufig er ist. Es braucht wirklich einen vollen Tag um die Tour zu fahren. Zum Glück haben uns die auf einigen Bildern zu sehenden dunklen Wolken verschont. Es gibt zusätzlich sehr viele Möglichkeiten für geübte Wanderer, die sich mit Zelt, Schlafsack und Ausrüstung für mehrere Tage auf den Weg machen.
Vor dem Nationalpark befindet sich Estes Park, ein Ort mit Herbergen jeder Preisklasse. Dort ist ein riesiger Trubel aus Dauerstau und Menschenmassen, die sich durch die Straßen drängeln. Absoluter Wahnsinn! Wir finden etwas außerhalb einen Parkplatz und genehmigen uns eine Kaffeepause.
Dann verlassen wir diesen Trubel und fahren auf der US-34 durch das Big Thompson River Tal Richtung Loveland und von dort aus nach Fort Collins. Kleinere Städte, die im Einzugsgebiet der Großstadt Denver liegen.
In Fort Collins haben wir für den Abend ein Hotel gebucht. Nachdem unsere Recherche ergibt, dass sich im Ort ein Outback befindet, fahren wir zum Essen dorthin. Ein letztes Mal das leckere Brot mit süßer Butter, Caesar Salad und ein Sirloin Steak mit dressed backed potato, Katharina wählt wie immer grilled chicken on the barbie mit aussi fries und caesar salad. Der Urlaub neigt sich wirklich dem Ende zu, wie werde ich den leckeren Salat vermissen!
gefahrene Meilen/Kilometer: 197/317
Übernachtung: Best Western Kiva Inn Fort Collins ( 94,94$ inkl. Tax)