26. Juni 2013: Den Präsidenten entgegen oder endlose Weiten... (die Texelmutter schreibt)
Dafür das wir ausschlafen wollten, waren Mutter und Tochter bereits um 7.30 Uhr im hoteleigenen Fitness und rannten was das Zeug hält. Bis wir dann aber alle abreisefertig waren, zeigte die Uhr bereits 9.30 Uhr und wir beschlossen ein to go Frühstück im Albertsons Supermarket zu holen und uns auf den Weg zu machen, denn heute stand die Wanderung zum Medicine Wheel an.
unglaublich wie viel frisches (&auch exotisches) Obst es hier im Nirgendwo gibt
Nach einem kleinen Frühstückspicknick ging die Strasse bis auf 3000 Meter stetig bergauf und jetzt wissen wir woher die Redewendung über die unendlichen Weiten herkommt – hier muß es gewesen sein! Am Ende einer Schotterstraße, die durch unglaublich schöne Blumenwiesen führte erreichten wir den kleinen Besucherparkplatz. Ein Ranger hatte ein Auge auf Autos (das war anfangs unsere Bedenken ob wir überhaupt hoch wandern, da wir unser gesamtes Gepäck mit diversen elektronischen Geräten im Auto hatten) und Wanderer. Der Ranger notierte unsere Anwesenheit und mahnte uns Getränke mitzunehmen. Der Fußmarsch sollte 3,5 km bergauf und bergab bis zum Medicine Wheel sein und so weit obern pfiff ein kalter Wind – aber wohlweisslich hatten wir Jacken dabei und so marschierten wir los. Für mich war es wirklich eine Premiere, da ich aufgrund meines Fußes solche Strecken nun fast 8 Jahre nicht laufen konnte, von daher machte es mich sehr stolz, dass es mit etwas medizinischem Doping super geklappt hat!
Kurz vor dem Gipfel wurden wir durch einen jungen Ranger aufgehalten, wir könnten im Moment leider nicht weiter, da oben gerade eine Zeremonie stattfinden würde. Auf Nachfrage sollte warten aber kein Problem sein, da es keine Stunden dauern würde. So kamen wir in der Wartezeit mit zwei Frauen aus Montana ins Gespräch und erfuhren, dass eine der beiden selbst first nation (¾ Cherokee und ¼ deutschjüdisch) war und oben unbedingt eine kleine Zeremonie mit Gesang abhalten wollte. Das tolle war, dass sie uns teilhaben ließ, denn normalerweise wird bei einer Zeremonie das Wheel gesperrt und man kann nicht dorthin.
Als wir dann hoch durften, betrat die Dame das Wheel und hat gebetet und wunderschön in ihrer Sprache gesungen. @ Corinna: das war ein Traum und Gänsehaut pur! Wir standen um das Wheel und es war sehr sehr mystisch, wirklich toll. Den Rückweg hat Lena sich von uns getrennt (wir waren zu langsam) und ist mit den beiden Damen zurückgelaufen, dabei hat sie sehr viel und interessantes über die Cherokee erfahren. Heinz und ich sind es langsam angegangen, da die Luft doch recht dünn war für so Rheinländer wie uns
was das genau ist, keine Ahnung. Jedenfalls war es tot und daneben lagen die Überreste von etwas „Größerem“ (Elk? Moose? Deer?)
Von dort ging es durch blühende Felder Richtung Sheridan. Ich kenne glaube ich inzwischen rund 40 Staaten in den USA aber die Alpen sind mir bisher unbekannt (schäm) und ich habe noch nie solche schönen Sommerwiesen mit dutzenden von Blumen aller Farbschattierungen gesehen – wunderschön! (Mein Mann meint, dass es in den Alpen auch so schön blüht?!)
ein Pika
ein Mountain Bluebird – wunderschön!
ein Marmot mit Baby
Und da...eine Interstate.....I90....wir sind wieder in der Zivilisation angekommen und bezogen gegen 16 Uhr das Holiday Inn in Sheridan. Zu unserem erstaunen ein Innenzimmer, das kannten wir vom Four Points in Cocoa Beach, Fl. Man schaut dort aus dem Fenster in den Surfshop und hier in die riesige Lobby mit Restaurant. Komisches Gefühl am Fenster, aber es ist Spiegelglas – zumindest war es in Cocoa Beach so, wir werden es testen, bevor wir heute abend für Aufruhr sorgen
der lag da so rum... Als wir vom Essen wiederkamen, schmissen ein paar Kerle ihn auf die Ladefläche vom Truck... erst hatten wir einen Besoffenen vermutet, aber nach diesem Umgang mit dem „Etwas“ war klar, dass es nur eine Puppe ist
Nachdem sich alle etwas ausgeruht haben machten wir uns gegen 18 Uhr auf den Weg nach Sheridan Downtown – auf der Suche nach Futter und etwas Shopping (bisschen Entzug haben die Texelfrauen ja doch).
Ähm, aber vorher haben wir vom Innenhof aus die Aussicht in unser Zimmer getestet...zum Glück, denn nix Spiegelglas, volle Einsicht ins Zimmer und gut zu wissen...
Tja Sheridan Downtown, was soll ich sagen? Ich mache es ganz kurz:
Hier werden bereits um 4.30 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt und die Geschäfte geschlossen, wir waren etwas enttäuscht und mit shopping war dann mal nix.
So fanden wir den Weg zum Wyoming Rips and Chophouse (ist scheinbar auch eine Kette, die es in kleineren Städten der USA gibt) und ich muß sagen, wir haben lecker gegessen.
Pasta Jambalaya für den Texelfvater, Pasta Alfredo Shrimps/Scallops und Ahi Tuna in Wasabikruste geshared für Lena und Mutter. Aber die Portionen waren leider wieder viel zu groß und es ist immer schade es zurückzugeben, aber ein doggybag ist als Reisender einfach blöd.
Da ansonsten hier in Sheridan gar nix los ist, beschlossen wir einen Liquorshop aufzusuchen und uns zu betrinken
.......nein Spass beiseite, aber wir haben darüber gescherzt, wie es wohl ankäme die Couch vor unser Fenster zu schieben, Shots zu trinken das vor dem Fenster zur riesen Lobby, wie würde das wohl ankommen?! Aber anstattdessen gehen wir einfach früh ins Bett, schreiben den Bericht und gucken etwas TV.
Morgen geht’s nach Rapid City.....gute Nacht!