Der Nachmittag gehört dann den Kindern. Es ist wieder „Pooltime“. Tagsüber war es heute eigentlich fast immer bewölkt, also schreibe ich mir den Sonnenuntergang schon mal gedanklich ab. Am späten Nachmittag klart es aber immer mehr auf und so gehe ich heute lieber früher aufs Zimmer, um mich in Ruhe fertig zu machen und lasse den Mann mit den Kindern am Pool zurück. Wir vereinbaren, dass der Rest der Familie eine Stunde später nachkommt. Aber irgendwie kommt einfach niemand. Wo sind die bloß? Ertrunken? Am Pool ausgerutscht und verletzt? Schläft der Papa etwa und die Kinder sind unbeaufsichtigt? Horrorvorstellungen einer Mutter…
Das dauert mir einfach zu lange. Nicht dass ich die Ruhe nicht genieße, aber ich will doch pünktlich zum Sonnenuntergang am Mallory Square sein. Ich gehe wohl doch besser mal nachsehen. Mein Mann unterhält sich unterdessen gerade am Pool mit einer Frau. Irgendwie kommt mir sie doch bekannt vor. Nach näherem Hinsehen fällt es mir dann gleich wieder ein. Die Familie die auch schon im Super 8 in Homestead ihr Hotelzimmer neben uns hatte war also auch im Blue Marlin abgestiegen. Was für ein lustiger Zufall . Sie erzählten uns, dass sie eine Nacht länger als wir hier in Key West bleiben und danach noch ein paar Tage in Miami bleiben werden.
Heute kommen wir aber tatsächlich mal früher weg als gestern und so können wir uns in aller Ruhe am Southernmost Point für ein Foto einreihen. Auf dem Weg zum Mallory Square dürfen wir auch einen braungebrannten älteren Herren auf dem Fahrrad nur mit einem pinken String-Tanga und hübschen pinken Schmetterlingsflügeln bekleidet bestaunen. Einige von Euch haben den Herren sicherlich schon mal zu Gesicht bekommen. Ich meine ich hätte ihn hier hin und wieder mal auf ein paar Fotos entdeckt. Ich selbst habe mir es aber verkniffen ein Foto zu machen. Schließlich bewundere ich ja so ein Selbstvertrauen. Das muss man sich erst mal trauen. Unsere nächste außergewöhnliche Gestalt, an der wir vorbeikommen, ist ein Pizzabote. Komplett schwarz gekleidet, selbst das Gesicht ist hinter einer schwarzen Maske versteckt oder mit einem Tuch umwickelt, sodass man nur die Augen sieht und auf dem Kopf trägt er eine Art Zylinder. Auf seinem Motorrad sitzen brav zwei kleine Hunde mit Sonnenbrillen. Ich würde mich ja richtig erschrecken, wenn er an meiner Tür klingeln würde. Wahrscheinlich hat er das auch gemerkt, denn er winkte uns gleich freundlich zu. Verrückt
…
Am Mallory Square kommen wir diesmal viel schneller an. Schließlich kennen wir den Weg ja jetzt. Wir haben Zeit uns einige der Künstler anzusehen und trinken dazu leckere Ananas Cocktails und Shakes. Der Mann mit den Katzen ist mir jedoch etwas suspekt
. (Die Kinder lachen aber heute noch darüber, wie er der Katze in den Hintern „schreit“…)[-X