Freitag, 7.1.2011
Nun war er also gekommen – der Tag der Heimreise, die nicht ganz problemlos ablaufen sollte. Begonnen hatten die Schwierigkeiten ja schon am Abend zuvor, aber alles der Reihe nach:
Ich versuchte wieder online einzuchecken, das klappte aber nur für das erste leg von Fort Lauderdale nach Newark - der Lufthansa Flug wurde wieder nicht gefunden. Daraufhin habe ich wieder bei LH angerufen, es gelang mir aber auch bei 4 Anrufen nicht, jemanden kompetenten ans Telefon zu bekommen. Außer falschen Auskünften erreichte ich nichts: Für den LH Flug müsse man bei United einchecken, Online Checkin ginge mit einem von United ausgestellten Ticket gar nicht, Online Checkin geht nicht, wenn man mit Kindern reist etc.
Ich habe es dann aufgegeben, und beschlossen das ganze am Flughafen zu klären.
Schon recht früh am Morgen checkten wir aus dem Westin aus, und fuhren die kurze Strecke zum Fort Lauderdale Airport. Die Mietwagenabgabe bei Hertz war blitzschnell erledigt, und den kurzen Weg zum Continental Terminal kann man hier direkt zu Fuß gehen – kein Shuttle notwendig. So kam es, dass wir sehr früh am Continental Checkin waren.
Am Self Service Schalter kümmerte sich gleich jemand um uns, da bei International Travellers die Reisepässe geprüft werden müssen. Unser Gepäck wurde bis Frankfurt durchgecheckt, Bordkarten für den LH Flug gab es aber wieder keine - die sollten wir angeblich in Newark direkt am Gate bekommen. Da wir so zeitig dran waren, alle Flüge Richtung Norden verspätet waren, und im Raum New York Schneechaos herrschen sollte, wurden wir für den Flug von Fort Lauderdale nach Newark von einem sehr aufmerksamen und fähigen Continental Mitarbeiter auf eine Maschine früher umgebucht. Rückblickend hat uns das die pünktliche Heimreise gerettet. Wir mussten dann möglichst schnell durch die Sicherheitskontrolle, noch ein paar Donuts gekauft - und schon ging es los – auch dieser Flug hatte Verspätung, nur so kamen wir überhaupt noch mit.
Wir starteten bei herrlichem Wetter und über 20°C, aber nach knapp 3 Stunden sah die Welt total anders aus: Dichtes Schneetreiben und Temperaturen um den Gefrierpunkt erwarteten uns in Newark. Wir hatten eine total nette und auch witzige Crew, die immer zu Scherzen aufgelegt war. Überhaupt ist Continental eine der angenehmeren amerikanischen Fluglinien, sowohl vom Zustand der Flugzeuge als auch von der Freundlichkeit. In Newark wurden wir vom Purser mit der Durchsage „welcome to reality" begrüßt.
Im Terminal angekommen, stellte sich heraus, dass man beim Wechsel des Terminals die Sicherheitszone verlassen muss - also nichts mit Bordkarten beim Gate holen: Ohne gültige Bordkarte ist kein Passieren der Sicherheitskontrolle möglich. Wir mussten uns beim normalen Checkin-Schalter anstellen. Nach einiger Wartezeit waren wir dran: Der Mitarbeiter tippte ewig an seinem Computer herum, ging dreimal weg, um nachzufragen, um uns schließlich mitzuteilen, dass er uns mit unserem Ticket nicht einchecken kann: "This is not a valid ticket" - und wir sollen uns doch an United wenden! Ich diskutierte noch kurz, aber es hatte keinen Sinn - mittlerweile hatten wir am Checkin Schalter mehr als eine Stunde gewartet - vollkommen umsonst. Zum Glück hatten wir genug Zeit.
Wir stellten uns dann beim Lufthansa Ticketing an - auch dort war wieder jede Menge Betrieb - und schilderten das Problem. Endlich hatten wir das Glück, jemanden fähigen zu erwischen: Die Mitarbeiterin nahm den Telefonhörer zur Hand, rief eine Kollegin bei United an, und fragte nach, welche Flugsegmente wir bisher geflogen sind. Das Problem war offenbar, dass im Lufthansa Computer nur ein einziger Flug (der erste von VIE nach FRA) als abgeflogen aufschien - die anderen Segmente waren als nicht abgeflogen im System. Und ohne die Segmente in der richtigen Reihenfolge abzufliegen, war das Ticket nicht mehr gültig. Also wieder das gleiche Übertragungsproblem wie beim Hinflug zwischen den Computern der Fluglinien. Nachdem die bisherigen Flüge händisch als abgeflogen markiert wurden, war auch das Einchecken möglich - natürlich mit nochmaligem Anstellen. Wenn wir nicht so zeitig in Fort Lauderdale am Flughafen gewesen wären, und uns der Mitarbeiter dort nicht auf einen Flug früher umgebucht hätte, hätten wir den Langstreckenflug nach Frankfurt verpasst.
Mittlerweile war es nach 15 Uhr, und wir waren mehr als hungrig. Zum Glück gibt es auch in Newark einen Chili’s, und nach so viel Warten und Ärger hatten wir uns ein Bier und ein anständiges Essen wahrlich verdient. Danach das Übliche: Sicherheitskontrolle - Duty Free Shop – Boarding. Pünktlich hob der Airbus A340-600 nach Frankfurt ab. Nach der schäbigen United 777 beim Hinflug fiel uns der hervorragende Zustand des Lufthansa Flugzeugs umso mehr auf: Die Maschine wirkte wie neu, die Besatzung war sehr nett und die Platzverhältnisse waren ebenso wie das Essen ganz OK. Aber vor allem ist das Unterhaltungsprogramm bei den Lufthansa Airbussen absolut überdurchschnittlich. Wir landeten überpünktlich in Frankfurt. Auch diesmal hatten wir wieder einmal einen getrennt gebuchten Heimflug nach Wien – so holten wir unser Gepäck, brachten es durch den Zoll, um uns am Automaten gleich die neuen Bordkarten zu holen und es wieder aufzugeben. Den Tag verbrachten wir bei sehr schönem Wetter in der Innenstadt von Frankfurt. Am frühen Nachmittag ging es dann nach Hause nach Wien.
Fazit:
Wieder einmal ein wunderschöner Urlaub in der „zweiten Heimat“, diesmal haben wir eigentlich recht wenig unternommen und trotzdem war die Zeit viel zu kurz. Man tut sich schwer, zu beschreiben, was es eigentlich ist, was einem immer wieder in diese Gegend zieht – für alle, die nicht vom „Florida-Virus“ infiziert sind, ist es nur schwer zu verstehen. Bei uns beginnt die Sehnsucht nach Florida schon beim Rückflug wieder. Leider ist es in den kommenden Osterferien nichts mit Florida geworden: Zum ersten Mal habe ich tatsächlich keine vernünftigen Flüge gefunden – als „Ersatz“ geht es nach Südspanien.
Die Kombination Weihnachtsferien & Ferienhaus ist auch noch einen Kommentar wert: Vom Komfort her ist ein Ferienhaus natürlich unübertroffen, da wir aber zu Weihnachten immer nur maximal 9-12 Nächte in Florida verbringen können, bringt das auch einige Probleme: Fast alle privaten Anbieter vermieten unter 2 Wochen überhaupt nicht, und verlangen auch noch bei 2 Wochen Aufschläge bis zu 20%. Bei den Maklern ist die Situation etwas besser, allerdings zahlt man auch hier die höchsten Saisonpreise. Wir haben uns für Weihnachten echt schwer getan, überhaupt etwas Passendes zu finden. Dazu kommt, dass bei kurzen Mieten natürlich auch die Nebenkosten wie Endreinigung stärker auf den Durchschnittspreis pro Übernachtung durchschlagen. Kurzum der höhere Komfort kostet doch sehr viel (in Zahlen: knapp $ 200 pro Übernachtung). Wir haben den Komfort des eigenen Hauses diesmal wirklich genossen, aber beim nächsten Aufenthalt von 9-10 Tagen werden wir schweren Herzens auf ein Haus verzichten, und uns wieder in Hotels einquartieren. Dank Priceline & Co kosten bei dieser Aufenthaltsdauer auch sehr schöne Hotels um ein gutes Drittel weniger als ein Haus.
Im Sommer hingegen sind die Ferienhauspreise dort, wo sie hingehören und auch die Aufenthaltsdauer passt: Wir bleiben Florida treu, diesen Sommer erstmals für volle 4 Wochen: 1 Woche sind wir unterwegs und wohnen in Hotels, danach geht es für 3 Wochen nach Cape Coral in das gleiche Haus wie im letzten Sommer.
E n d e