Montag, 29.09.2022
Am südlichsten kontinentalen Punkt Europas
Die Costa de la Luz trägt den Namen „Küste des Lichts“ aufgrund der rund 3.000 Sonnenstunden im Jahr. Die Küste erstreckt sich von der portugiesischen Grenze bis hinunter zu der am südlichsten kontinental gelegenen Stadt Spaniens Tarifa und ist in vielerlei Hinsicht ein wenig anders als die am Mittelmeer gelegene Costa del Sol. Besonders hervorzuheben sind ihre fabelhaften, weitgehend unverbauten und schier endlosen Natur- und Sandstrände, die viel Platz für Sonnenanbeter und Strandläufer bieten. Andalusiens Atlantik erwärmt sich im Sommer nicht ganz so stark wie das Mittelmeer, ist im Hochsommer jedoch durchaus badetauglich, dies hängt natürlich von den persönlichen Vorlieben ab.
Die häufig recht kräftigen Winde aus östlicher („Levante“) und westlicher Richtung („Poniente“) haben die Costa de la Luz zu einem der weltweiten Top-Spots für Surfer und Kiter gemacht. Was den Sportler freut, begeistert den Badegast weniger, denn die kilometerlangen und offenen Strände bieten doch wenig Schutz vor der frischen Brise. Je näher wir zur Straße von Gibraltar kommen, die eine Art Düse oder Flaschenhals bildet, desto stärker wird der Wind; eben deshalb hat sich das Städtchen Tarifa als „High Wind Area“ zum Mekka der internationalen Kiter-Szene entwickelt. Sobald der Wind weht wird es bunt am Strand von Tarifa, dann kommen die Kiter aus allen Ecken.
Tarifa ist die Hochburg der Kitesurfer. Klar, dass es hier auch entsprechende Geschäfte gibt. Du bist auf der Suche nach einem Neoprenananzug, Boardshorts, einem Surfboard oder Finnen? Egal was du suchst, in Tarifas zahlreichen Surfshops findest du alles rund um Wellenreiten, Kitesurfen oder Windsurfen - oder die neuste Surf Fashion.
Diese „High Wind Area“ war an diesem Tag unser Ziel. Leider hatten wir eine Zeit außerhalb der 3.000 Sonnenstunden erwischt. Als wir ankamen hatte die Sonne sich hinter dicken Wolken versteckt und kurz darauf fing es an zu regnen. Wir flüchteten in das nächstgelegene Geschäft, Hurley Tarifa, einen der vielen Surfshops in Tarifa. Denn in der Hochburg der Kitesurfer findest du natürlich alles rund ums Wellenreiten, Kite- oder Windsurfen.
Als der Regen etwas nachließ liefen wir zu dem, schon im Vorfeld ausgesuchten, Frühstücksrestaurant Cafe Azul. Die Leute standen hier schon Schlange, aber nach einer kurzen Wartezeit bekamen wir ein sehr leckeres Frühstück zu fairen Preisen.
Ausreichend gestärkt liefen wir durch den Eingang zu Tarifas Altstadt, der
Puerta de Jerez. Das einzige von den drei Stadttoren aus dem 13. Jahrhundert, welches erfreulicherweise noch vorhanden ist.
Der arabische Baustil ist unverkennbar
Die doch relativ kleine Altstadt ist noch überwiegend von dicken Festungsmauern umgeben. Auch hier machte es Spaß sich in dem Gewirr der engen kleinen Gassen zu verlieren. Es gibt kleine individuelle Boutiquen, viele hippe Bars, im bunten, schrillen Beachlife eingerichtete Cafés und Restaurants. Das Städtchen hat einen besonderen Charme und die Atmosphäre ist gechillt 🤙
In der hübschen Pasteleria „La Tarifena“ gibt es leckere Kuchen, Törtchen und sonstige Süßigkeiten
Das
Castillo de Guzmán el Bueno hatten wir 2013 besichtigt. Es wurde im Jahr 960 von den Mauren als Verteidigungsanlage errichtet. Von dort oben hat man einen schönen Blick auf den Hafen, die Straße von Gibraltar und bei gutem Wetter bis an die Küste Marokkos.
Hier ein paar Bilder von unserer Besichtigung der Burg im Jahre 2013 ☺️
Im Hintergrund erkennt man ganz schwach die Berge Afrikas.
Auf dem Bild oben sieht man die kleine Insel Isla de las Palomas, die über einen asphaltierten Damm mit dem Festland verbunden ist. Dies ist der südlichste Punkt des europäischen Festlandes. Auf der kleinen Insel befinden sich Ruinen einer alten Militärfestung und ist nur bedingt zugänglich. Aber ein Spaziergang über den Damm lohnt sich auf jeden Fall, denn hier an der Straße von Gibraltar treffen die beiden Weltmeere, Atlantik und Mittelmeer aufeinander. Bei Tarifa ist die Durchfahrt besonders schmal und die Berge Afrikas auf der anderen Seite liegen zum Greifen nah. Übers Meer sind es gerade einmal 14 Kilometer bis nach Marokko.