Die Challenge mit dem Challenger - Florida im April 2023

Ehemann

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Wie waren die? :) Für den Laden habe ich mir auf jeden Fall mal ein "Möchte dorthin" Fähnchen gesetzt...

Die waren super!

Ganz anders als ein herkömmlicher Hot Dog, Rindfleisch nach Hausmacher Art im Brötchen mit Kraut nach Wahl. Schmeckt am besten, wenn man sich damit auf die Terrasse setzt und in die malerische Landschaft schaut.

Und die hat ihre Spuren nicht nur in Form von unbefugten Fingerabdrücken der Ehefrau am Fahrzeug hinterlassen... Eine Generalreinigung des Challengers ist unabdingbar, bevor ich heute abend ruhig schlafen kann. Es wird geputz und gewienert, bis die Hütte wieder richtig strahlt. Bis zur Dämmerung bin ich fertig.













Nach Sonnenuntergang ist die Atmosphäre auf dem Motelgelände für mich wieder die pure Entspannung. Ich lausche den Grillen, trinke ein Bier und spiele mit den Lichteffekten des Autos rum. Einer der Vorteile unserer Gratis-Upgrade-Suite ist die Lage direkt neben dem Cola-Automaten. Auf dem Foto gut zu erkennen ist die Tatsache, daß man für eine Cola nicht mal das Zimmer verlassen müßte, wenn man die Arme bloß weit genug aus dem Türrahmen streckt. Und Hausmeister Tom wohnt gleich im nächsten Zimmer links von uns. Die gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe klappt dabei wunderbar. Wir teilen Bier und Auto-Putzmittel und wenn Suse den Beifahrerfußraum mal wieder mit allzuviel Sand und Erde kontaminiert hat, bekomme ich von Tom einen Handstaubsauger mit 20 Meter Kabel. Hier ist einfach für alles gesorgt. (y)






 

Ehemann

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Neuer Tag, neues Glück!

Die Sonne strahlt mit meinem silbernen Schatz um die Wette und die Palmen vor der Rezeption lassen die unmittelbare Umgebung der Econo Lodge hier im Norden des Landes tropischer erscheinen, als sie eigentlich ist. Tom hat wie immer sein Moped vor dem Zimmer geparkt und ich gebe es ja nicht gerne zu, aber das Teil war noch lauter als der Challenger.







Ich beschließe, ihn etwas auszuführen. Wie schon in Orlando, wird er auch hier in Lake City täglich von der Leine gelassen, um mich zu Burger King zu bringen, wo er dekorativ fotografiert werden kann. Vom leckeren Whopper, den ich bei diesen Gelegenheiten verspeisen kann, mal abgesehen. In Lake City gibt es diesbezüglich sogar eine Besonderheit, hier hat er nämlich auch noch seinen Privat-Stellplatz. Die Aussparung in der Grünanlage wäre für einen Ram wohl zu knapp, jedenfalls habe ich sie bei jedem Besuch für mich allein.







Später noch folge ich Suses Rat und besorge mir im Dollar Tree einen Hot Wheels Challenger! Der paßt bequem in die Hutze seines großen Bruders und nachdem ich ihn in den folgenden Tagen auch noch um einen Polizei-Charger ergänze und mit beiden Spielzeugautos ein weiteres Mal heiser kichernd Verfolgungsjagden auf dem Boden des Zimmers mit der Videokamera inszeniere, erklärt Suse mich für vollkommen verrückt... :ROFLMAO:





Erst nach zwei oder drei Wochen entdecke ich übrigens, daß es in diesem Zusammenhang noch eine weitere Miniaturisierung gibt. Am Scheibenrahmen des Autos findet sich eine liebevoll eingedruckte Challenger-Darstellung in der schwarzen Einfassung:


 

gumpi67

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Oje, Feuerameisen... Mich hat vor ein paar Jahren "nur" EINE genau unter dem Riemen vom Flip-Flop erwischt. Mit den Folgen durfte ich mich ein paar Wochen herumschlagen, aber mittlerweile ist die Narbe zum Glück verblasst und der lange anhaltende Juckreiz Geschichte.

Ich habe meinem Mann übrigens gerade wieder ein paar Fotos von eurem Auto gezeigt. Er rechnet beim nächsten Florida-Urlaub jetzt fix mit ein paar Tagen Challenger. :cool:
 
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Suse65

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Wie waren die? :) Für den Laden habe ich mir auf jeden Fall mal ein "Möchte dorthin" Fähnchen gesetzt...
Na siehste, ein Grund mehr, sich mal von den Küstenorten zu lösen.

Das ist wirklich schön dort und so weit ist es ja von Tallahasse auch nicht bis zum nächsten Strand.
 
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Oje, Feuerameisen... Mich hat vor ein paar Jahren "nur" EINE genau unter dem Riemen vom Flip-Flop erwischt. Mit den Folgen durfte ich mich ein paar Wochen herumschlagen, aber mittlerweile ist die Narbe zum Glück verblasst und der lange anhaltende Juckreiz Geschichte.

Ich habe meinem Mann übrigens gerade wieder ein paar Fotos von eurem Auto gezeigt. Er rechnet beim nächsten Florida-Urlaub jetzt fix mit ein paar Tagen Challenger. :cool:
Die Hölle war das, zwei Tage später haben meine Füße ausgesehen, als hätte ich Pestbeulen. Gejuckt hat das noch in Deutschland, ich glaube, ich habe allein fast eine Tube Benadryl verbraucht.

Witzig mit dem Challenger, Sabine B. schmiedet ja ähnliche Pläne. (y)
 

Norbert

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Die Sonne strahlt mit meinem silbernen Schatz um die Wette....

Ich befürchte, du wirst nach eurer Rückkehr nach Deutschland echten Trennungsschmerz verspüren ;)
Könnte sich aber durch eine zügige neue Urlaubsbuchung inkl. Challenger schnell behoben lassen!
 

Ehemann

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Ich befürchte, du wirst nach eurer Rückkehr nach Deutschland echten Trennungsschmerz verspüren ;)

Wie recht Du doch hast...

Am Ende dieses Berichts werdet Ihr noch sehen, wie ich den verarbeitet habe. Dabei lag es natürlich auf der Hand, die ganze Nummer zu wiederholen, wie Du gerade sagtest, aber wir haben uns das lange durch den Kopf gehen lassen und eine eher pessimistische Perspektive entworfen.

Durch das Produktionsende des Challengers zum Ende dieses Jahres ist es fraglich, ob bzw. wieviele Fahrzeuge im nächsten Jahr noch bei den Vermietern existieren werden. Und die aus diesem Jahr dürften in 2024 schon wieder abgestoßen worden sein. Fraglich auch, ob man erneut einen V8 hätte auftreiben können.

Die Sache war mir einfach zu unsicher und die ganze Reise auf die Grundlage des Erhalts eines speziellen Mietwagens zu stellen, wäre vielleicht auch nicht so klug.

Wie auch immer, wir werden im nächsten Frühjahr nicht in Florida sein. Dennoch mag ich all diejenigen, die Interesse an dem Fahrzeug entwickelt haben, dazu ermutigen, noch bald eins zu ergattern!
 
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Suse65

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Die letzte Woche Florida bricht an und weite Fahrten haben wir jetzt nicht mehr vor. Weil wir in diesem Urlaub ja vor allem filmen und nicht fotografieren, brauchen wir noch ein paar bewegte Bilder und da fällt uns sofort die Hängebrücke im O’Leno State Park ein, die man beim Darüberlaufen so schön zum Schwingen bringen kann.

Der O’Leno State Park ist nur eine gute halbe Stunde von uns entfernt, selbst wenn man gemütlich über die Landstraßen fährt.



Wenn es nicht bald mal regnet, wird die Blütenpracht in diesem Jahr schnell vorbei sein.

Der O’Leno State Park ist einer der größten hier in der Gegend, mit einem ausgedehnten Wander- und Reitwegenetz. Der Santa Fé, der mittendurch verläuft, versickert hier im sogenannten River Sink und verläuft ungefähr drei Meilen unter der Erde, bevor er auf der anderen Seite des Highways im River Rise Preserve wieder an die Oberfläche kommt.


Als wir im Park ankommen, die Enttäuschung. Die Hängebrücke ist wegen Reparaturarbeiten gesperrt, die wird nicht im Video verewigt werden können, ganz toll. Also wandern wir statt dessen entlang des Flusses bis zum River Sink, das, wenn man nicht weiß, um was es sich handelt, einfach aussieht wie ein großer Teich. Das Wasser versickert auch so langsam, daß es für das Auge gar nicht wahrnehmbar ist.



Einige große Schildkröten sonnen sich und wir sitzen eine Weile und futtern unser Picknick auf, bis der Blick in den Himmel zeigt, daß der Wunsch nach Regen wohl allzubald erfüllt werden wird. Es sieht schwer nach Gewitter aus.

Der Rückweg führt uns dann aber automatisch an dem Ort vorbei, an dem man einen verregneten Nachmittag bestens verbringen kann: Webb’s Antique Mall.


Noch während wir aus dem Auto steigen bricht das Unwetter los und der Regen trommelt auf das Blechdach der Antique Mall. Diese großen, in Scheunen oder Industriehallen untergebrachten Großflohmärkte sind ja wohl in den gesamten USA beliebt. Auch hier in der Gegend gibt es mehrere.

Das Prinzip funktioniert so, daß der Verkäufer sich einen Stand mieten kann, in dem der Trödel dauerhaft ausgestellt wird, ohne daß der Verkäufer anwesend sein muß. Den Verkauf erledigen die Betreiber. Der Großteil der Waren ist in meterlangen Vitrinen ausgestellt und es gibt nichts, was es nicht gibt.

Hummelfiguren hat mein Großvater gesammelt, in dem Glauben, sie würden einmal sehr wertvoll. Hat sich nicht bewahrheitet, aber daß man die hier in den USA kennt, erstaunt mich dann doch.



Oder wie wäre es mit antiken Eierkartons:



Am spannendsten finde ich die an den Wänden hängende Auswahl an Originalgemälden eines Florida Highwayman der ersten Generation, Al Black.


Die Florida Highwaymen, eine Gruppe schwarzer Maler, die ausschließlich die Landschaften Floridas, bevorzugt dramatische Sonnenuntergänge, malten und ihre Werke aus dem Kofferraum heraus verkauften, galten früher als kitschig, sind aber heute als kultureller Teil des Staates respektiert. Was man unschwer erkennen kann, wenn man sich die Preise auf den Bildern anschaut.



Wir suchen nach ein paar Souvenirs und Mitbringseln, werden aber nicht so recht fündig. Einen echten Al Black würde ich mir zuhause auch eher nicht hinhängen, auch wenn ich einige der Bilder durchaus ansprechend finde und die Highwaymen als Teil der Geschichte Floridas schon sehr spannend.

Es macht aber auch so viel Spaß hier herumzustreifen und sich die Dinge anzuschauen, die früher so einen ländlichen floridianischen Haushalt ausgemacht haben. Während draußen das Gewitter herunterkommt, ist es auch richtig gemütlich.

Mitbringsel brauchen wir aber immer noch und entscheiden uns, in dem gleich hinter der Antique Mall gelegenen Florida Welcome Center nochmal anzuhalten. Und damit Vorhang frei für Peinlichkeitsauftritt der diesjährigen Reise, in der Hauptrolle Suse.

Das Welcome Center sieht irgendwie anders aus als die anderen, die ich so kenne. Große Bilder von Sauriern und Disneyfiguren, wo ich einen ausgestopften 16 Fuß-Gator und Tupelo Honig erwartet hätte. Ob man mir helfen könne, fragt die Dame an der Kasse, und ich sage, daß ich glaube, mich in der Tür geirrt zu haben, ich suche das Welcome Center. Da sind Sie hier schon richtig, sagt sie und ich bin jetzt vollends verwirrt. Wo denn die Orangenmarmelade und die Babygators seien, frage ich, und sie bricht in – zugegebenermaßen freundliches – Gelächter aus. In einem Florida Welcome Center kann man Karten für alle Parks in Orlando und anderen Städten vorab buchen. Was ich suche, ist ein Citrus Center.

Den Unterschied vergesse ich jetzt garantiert nie wieder.

Den Abend verbringen wir gemütlich mit der diesjährigen Staffel von Deadliest Catch und dazu passend einer Portion Crablegs für den Ehemann und ein paar Breezern vor dem Zimmer. Es ist schwülwarm und ganz still.

Ewig lange Krabbenbeinepulerei ergibt am Ende so ein Schälchen:



Wir sind weiterhin die einzigen Gäste im Motel und aus dem mehrere Hektar großen Waldgebiet hinter dem Motel kommen immer wieder Tiere auf das Gelände. So viele wie dieses Jahr haben wir noch nie gesehen. Gelegentlich ein paar Kaninchen, dieses Jahr war schon fast alles dabei, Waschbären, ein Gürteltier, und heute Abend sogar ein Weißwedelhirsch, der neben dem Pool grast.

Wir können das Tier dank der großen Strahler, die den Parkplatz und den Pool abends ausleuchten, gut beobachten. Es ist überhaupt nicht scheu, ab und zu sichert es zu uns herüber und grast dann weiter. Bis es plötzlich zischt und knallt und schlagartig alles dunkel wird.

Da wir gerade noch auf den hell erleuchteten Parkplatz geschaut haben, sind wir für einen Moment wie blind. Es dauert eine Weile, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, denn der Himmel ist weiterhin bewölkt, kein Mond, der wenigstens ein bißchen Licht verbreiten würde.

Tom, der Hausmeister, ist heute zu Besuch bei seiner Tochter, den können wir also nicht fragen, aber die diensthabende Rezeptionistin erzählt dem Ehemann, es sei Stromausfall, das komme gelegentlich vor, sei aber in ein paar Minuten behoben. Da Motel habe keinen Generator, daher müßten wir abwarten.

Wir laufen hoch zur Straße, alles bis zum Horizont ist dunkel, nirgendwo ein Licht. Lake City ist eine Flächenstadt, hier gibt es keine Hochhäuser, die man in der Ferne vielleicht leuchten sehen könnte und wüßte, daß der Stromausfall nur örtlich begrenzt ist. Es ist, als sei die ganze Stadt von der Welt abgeschnitten.

Zwei Stunden später hat nur die Tankstelle gegenüber, die einen eigenen Generator zu haben scheint, ein bißchen Licht. An einem Strommasten auf der anderen Straßenseite sieht man jemanden herumschweißen, die Funken sprühen in der Dunkelheit und spiegeln sich in den Fenstern des Motels:



Ansonsten tut sich weiter nichts. Die Rezeptionistin meint, so einen langen Stromausfall habe es in ihrer Erinnerung noch nie gegeben.

Um den Liquor Store, der zum Motel gehört, schleicht eine Gruppe Jugendlicher, die uns allerdings freundlich grüßen und dann weiterziehen. Wir finden es spannend und auch ein bißchen beunruhigend. Wir haben ein kostspielig aussehendes Auto vor der Tür und sind die einzigen Gäste. Wir hätten zumindest ein Stativ und einen Wagenheber um uns zu verteidigen.

Ob es wohl schon Plünderungen gibt? Nach ungefähr einer halben Stunde fangen die Polizeifahrzeuge an zu patrouillieren, permanent flackern die rot-weiß-blauen Lichter über die 90 Richtung Downtown.

Als Angehörige der Generation The Walking Dead setzt das Kopfkarussell ein. Ob die Zombie-Apokalypse begonnen hat? Kein Fernseher, keine Nachrichten, kein Internet. Wir sind auf uns gestellt und könnten niemandem eine Nachricht schicken. Benzin hätten wir nur noch für einen Tag. Nach Hause kämen wir sowieso nicht mehr. Für wer weiß wie lange in Florida bleiben? Wie käme man hier klar?

Natürlich springt der Strom irgendwann wieder an. Und es ist doch erstaunlich, wie erleichtert man ist. Der Übeltäter, erfahren wir am nächsten Tag, war ein Lkw, der in den Strommasten genau gegenüber vom Motel gefahren ist. Offenbar ein neuralgischer Punkt im Stromnetz, der die gesamte Stadt für mehrere Stunden lahmlegte.

Es war, sagen wir mal, eine interessante Erfahrung.
 

gumpi67

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Ein paar Stunden Stromausfall und die einzigen Gäste im Motel ... eure Schilderung liest sich schon fast wie ein Horror-Roman.

Ich glaube, ich hätte da auch ein mulmiges Gefühl gehabt und hätte mich im Zimmer verbarrikadiert. Zum Glück waren die Jugendlichen freundlich und auch Zombies sind keine erschienen.

Habt ihr etwas mitbekommen, ob der LKW-Fahrer den Crash halbwegs überstanden hat?
 

Ehemann

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Horror-Roman.

Habt ihr etwas mitbekommen, ob der LKW-Fahrer den Crash halbwegs überstanden hat?

Ich hab den Aufprall sogar gehört und fehlinterpretiert, man konnte ja nichts sehen.

Es klang wie ein Knacken mit Knistern, also eher harmlos und erst später sah man, daß der LKW den Mast wie ein Streichholz geknickt hatte. Der kam dann auch gleich zum Stehen, da ist dem Fahrer sicher nichts passiert.

Anders sah das schon ein paar Tage später aus, als einige Meter davon entfernt auf derselben Kreuzung sich ausgerechnet ein Challenger auf dem Mittelstreifen verkeilt hatte. Der war annähernd zerstört, wie auch alles um ihn rum. Großer Einsatz von Polizei und Feuerwehr und ich hab darauf verzichtet, ein Foto zu machen. Das sah ziemlich dramatisch aus und der Fahrer hat in diesem Fall wahrscheinlich Verletzungen erlitten.
 

Ron242

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Meine Waffe der Wahl wäre ja so eine Solarsteckerlampe für den Garten. Kannste prima mit zustechen und hast auch noch Beleuchtung.

Hab ich bei TWD gelernt, ab Minute 2. Die ekligen Szenen kommen erst danach, wer das nicht sehen will, dann lieber nicht weitergucken.

:ROFLMAO:
 

Sabine B.

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....deshalb bin ich wohl der einzige Mensch, der TWD nicht anschaut. :cool:
Die Szene mit dem Pferd hat mir nachhaltig gereicht😱🤢
 
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Das Wetter wechselt zwischen sonnig und heiß und teils heftigen Gewittern. Da es nicht so aussieht, als hielten die trockenen Phasen lange an, machen wir nur kurze Ausflüge in die Umgebung.

Ungefähr eine gute Viertelstunde in östlicher Richtung liegt das Olustee Battlefield. Hier waren wir vor 10 Jahren zuletzt und damals war es fürchterlich, weil im Wald eine Bremsenplage herrschte. Vielleicht ist es diesmal besser.



Die Schlacht, die 1864 hier stattfand, ist deshalb so bedeutsam, weil es den Konföderierten gelang, die Unionsarmee in die Flucht zu schlagen und das für die Ernährung der Konföderiertentruppen so immens wichtige Inland Floridas vor ihrem Zugriff zu bewahren.

Es gibt ein kleines Museum, in dem Szenen der Schlacht in Dioramen dargestellt wird und ein in Endlosschleife laufender Film zeigt Szenen aus den alljährlichen Reenactments der Schlacht, die hier im Februar inszeniert werden.

Normalerweise ist hier außerhalb des Events nicht viel los, aber diesmal steht bereits ein Wohnmobil in der Größe eines Linienbusses vor dem Museum. Dazu gehört ein ziemlich fit aussehender Herr, der zweifelnd in den Himmel blickt.

Als er uns im Challenger angerollt kommen sieht, ist er außer sich vor Begeisterung. Sein Sohn fährt auch einen, und dann sitzen auch noch zwei Deutsche drin. Deutschland kennt er, auch Berlin, alles toll, aber sein Lieblingsland ist Österreich.

Er entpuppt sich als globetrottender 70jähriger aus Los Angeles, der, wenn man zwischen den Zeilen hört, mit einem offenbar bestens laufenden Hotdog-Restaurant zum Millionär geworden ist. Seine Spezialität sind Häusertausch-Reisen, bei denen er wenig mehr als die Flugkosten zu zahlen hat, da seine Fünf-Schlafzimmer-Villa direkt an der Pazifikküste beim Häusertauschportal so hoch bewertet ist, daß ihn die Unterkünfte in anderen Ländern quasi nichts kosten, wenn er mit Eigentümern "geringerwertiger" Häuser oder Wohnungen tauscht.

Das System ist mir zugegebenermaßen rätselhaft. In London ist selbst eine Abstellkammer aus dem Edwardianischen Zeitalter mit Blick auf den Buckingham Palace vermutlich mehr wert als eine Fünfzimmervilla in Los Angeles. Die Bewertungskriterien sind hier aber offenbar andere.

Zu unserem Spaziergang über das Schlachtfeld kommt es dann nicht mehr, denn während wir uns noch unterhalten, geht das nächste Gewitter über uns nieder und wir müssen im Wohnmobil Schutz suchen.

Das hat zwei Schlafzimmer und drei Fernseher, davon einer in der Außenwand des Wohnmobils, damit man beim Grillen Football gucken kann. Sowas Luxuriöses hab ich noch nie gesehen.

All das zeigt er uns aber ohne jegliche Angeberei, er freut sich einfach an den schönen Dingen, und nach dem, was er uns über das Hotdog-Business in Los Angeles berichtet, arbeitet er vermutlich auch hart.

Nur zu dem Museum hat er seine eigene, kalifornisch-liberale Sichtweise. Den Erhalt Floridas als Kornkammer, um die Soldaten zu ernähren, das sei doch nur eine Seite der Medaille. Eigentlich ging es um den Erhalt der Sklaverei, daher müsse man dieses Museum durchaus kritisch sehen. Florida sei so konservativ, er fahre gleich morgen weiter nach Neuengland.

Ja, das ist uns durchaus bewußt, daß wir gerade hier in Nordflorida in den Südstaaten sind, und nicht alles davon gefällt uns. Aber die Floridianer haben die Schlacht nun mal gewonnen und natürlich haben sie sich damals darüber gefreut. Historische Fakten zu canceln oder so darzustellen, wie sie dem Zeitgeist entsprechen, wie es ja inzwischen Mode ist, ist ja auch nichts anderes als Bücher zu zensieren. Was er meint ist vermutlich, daß er eine differenziertere Darstellungsweise für angebracht hielte, und da hat er durchaus recht. Nur, da kann er lange warten, denn wie wird De Santis zitiert: Florida is the place, where woke goes to die.

Als der Regen nachläßt, verabschieden wir uns. Später bedauern wir ein bißchen, daß wir uns nicht genauer nach seinem Laden in Los Angeles erkundigt haben, denn jetzt, wo wir wissen, daß wir aller Voraussicht nach nächstes Jahr dort einen Zwischenaufenthalt haben werden, hätten wir ihn gern besucht.

Hier am Schlachtfeld von Olustee steht man am Rand des Osceola National Forests, der bis an die Grenze Georgias heranreicht und dort nahtlos in den Sumpf von Okefenokee übergeht. Während wir den Okefenokee einigermaßen gut kennen, haben wir dem Gebiet dazwischen bislang eigentlich überhaupt keine Aufmerksamkeit gewidmet.

Am Rand und nicht weit von Olustee liegt der Ocean Pond, der der Schlacht auch ihren Beinamen „Battle of Ocean Pond“ eingebracht hat. Ein kreisförmiger See, wenn man so will, mit seiner Randbebauung der letzte Außenposten der Zivilisation, bevor der Osceola National Forest beginnt. Es sind mit dem Auto nur wenige Minuten und wir beschließen, uns den Rest des Tages hier ein bißchen umzusehen.

Wir sehen uns dann genauer um, als wir es eigentlich vorhatten, denn anstelle der offiziellen Zufahrt zum See verfahren wir uns und landen in einem Wohngebiet, dessen Asphaltstraße bald in einen Sandweg übergeht.

Der Ehemann nimmt es mit Fassung, denn das Auto ist schon von dem Gewitter in Olustee für seinen Geschmack komplett überholungsbedürftig, da macht das jetzt auch nichts aus. Außerdem sieht die Straße ausgesprochen malerisch aus, mit sumpfigen Bereichen entlang des Fahrweges, die mit Sicherheit voller Tiere sind.



Am Ende landen wir in einer Sackgasse und müssen in der Einfahrt eines nicht sehr anheimelnd aussehenden Holzhauses wenden. Eigentlich finden wir das toll, die Vorstellung, hier so zu leben, vermutlich zwischen Gators und Schildkröten und was sonst so alles hier so kreucht und fleucht.



Richtig wohl ist uns aber trotzdem nicht, die ganze Ecke hat was von Wrong Turn und man erwartet förmlich, eine Horde zahnloser Gestalten aus der Hütte gestürmt kommen zu sehen. Aber vermutlich wohnen hier ganz solide Leute, die sich vielleicht eher fragen, was wir hier ausspionieren wollen.



Das einzige, das wir ausspionieren, ist aber der Sumpf an der Straße.



Und wir werden belohnt: Ein jugendlicher Gator hat hier sein Refugium abseits der großen Wasserfläche, wo seine Artgenossen ihm nach dem Leben trachten.



Es ist einfach so wahr, was man über Florida sagt: Wo Wasser ist, sind auch Gators.

Zurück auf dem Highway kommt uns die einsame Straße mit ihrem Holzhaus und dem einsamen Gator fast unwirklich vor. Diesmal finden wir die richtige Zufahrt zum Ocean Pond dann auch.

Der See ist fast kreisrund und am anderen Ufer gegenüber dicht bebaut. Auf dieser Seite ist es ein State Park mit Badeanstalt.

Trotz des regnerischen Tages ist es weiter sehr warm und an dem kleinen Badebereich mit künstlich aufgeschüttetem Strand sitzen sogar ein paar Leute.



Wir sind erstaunt, so viele Floridianer haben eine Heidenangst in die Quellen zu steigen, da könnten ja Gators sein. Und hier, mitten im Schilfgürtel eines relativ großen Sees mit dunklem Wasser, umstanden von dichtem Bewuchs in der Uferzone, da gehen die Leute baden? Oder sitzen im Sand und lassen ihre Kinder planschen? Glauben die, das Absperrseil mit den lustigen orangenen Bojen schreckt irgendwas ab, das da aus dem See kommt? Ich würde keinen Fuß in dieses Wasser setzen, nicht mal, wenn man mich dafür bezahlte. Die ganze Szenerie schreit doch förmlich MONSTERGATOR ATTACKS. Versteh einer diese Floridianer.

Was wir noch nicht wissen: Die Gefahr lauert ganz woanders.

Nach dem Ende des Bürgerkriegs gründeten zwei ehemalige Soldaten hier im Osceola Forest eine Holzfabrik. Die Anlage war erfolgreich und wuchs weit in den Osceola Forest hinein, inklusive eigener Bahntrasse. Was davon übrig ist, kann man sich auf dem Trampled Track Trail am Seeufer anschauen.



Es ist düster und feucht hier im Wald, der Weg führt über einen Boardwalk zum See.



Teilweise sind sogar noch die alten Bahngleise erhalten.



Als wir aus dem Wald herauskommen, wird der Ehemann von zwei anderen Besuchern angesprochen. Nicht nur der schöne Wagen ist Thema, sondern auch unser Spaziergang über den Trampled Track. Zecken, so sagt man uns, seien hier im Wald häufig, und auf diesem Trail da gebe es sie auf jeden Fall.

Die Warnung kommt genau richtig, wir wissen nicht, ob wir von uns aus daran gedacht hätten, und tatsächlich werden wir am Abend im Motel fündig. Später stelle ich fest, daß ich dieses Jahr auch ein falsches Off gekauft habe, nämlich eines, das nicht vor Zecken schützt. Passiert mir nicht wieder.

Und das hier kaufe ich mir nächstes mal auch gleich mit 😉



Eine Zeckenzange haben wir nicht, aber zum Glück habe ich Routine im Zeckenentfernen mit der bloßen Hand, und antibiotische Salbe haben wir auch dabei. Borreliose ist bei Zecken in Florida weit verbreitet, die Übertragung erfolgt jedoch erst ungefähr 24 Stunden nachdem die Zecke sich festgebissen hat, und da waren wir dank der freundlichen Erinnerung der Leute vom Ocean Pond deutlich darunter.

Kurz vor dem Lake de Soto läuft eine große Gelbwange mitten über den Highway. Es ist wenig los auf der Straße, aber trotzdem stehen die Chancen schlecht, daß sie das überlebt. Der Ehemann schaltet den Warnblinker ein und bremst ab und nach einem kurzen Blick in den Rückspiegel springe ich auf die Straße und sammele sie ein.

Wir fahren zum See hinunter und diesmal denken wir daran, eine kurze Videoaufnahme von Kröte und mir im Challenger zu machen. Da sieht es der Ehemann sogar nach, daß die Kröte alles volltropft.



Dann setzen wir sie am Seeufer aus und gucken, ob sie auch ins Wasser läuft. Da sie ja vermutlich vom See kam, ist davon auszugehen, daß sie einen erneuten Versuch starten wird, sich einen neuen Lebensraum zu suchen. Das können wir dann nicht ändern, aber für heute ist sie erstmal gerettet.

Der Tag, der eigentlich nur ein entspanntes Herumtrödeln über die Landstraßen der Umgebung werden sollte, hatte definitiv mehr als eine Überraschung bereit. Aber das ist irgendwie typisch Florida.

Auf drei Florida-Reisen in Folge drei Schildkrötenrettungen. Da haben wir es uns verdient, daß wir morgen mit einem ganz besonders schönen Schildkrötenerlebnis belohnt werden.
 

Sabine B.

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Schildi-Rettung 😍 Das haben wir vor Jahren auch einmal getan. Und ich würde immer wieder aussteigen und das Tier umsetzen. Leider sehen wir viel häufiger arme Seelen am Wegesrand, die es nicht geschafft haben….

Die Hütte mit der Bande von Zahnlosen 😱
Ja ich weiss, vermutlich waren dort keine - aber wenn es dort nicht nach Moonshine und Verwandtenheirat aussieht, wo dann? 🙈😂

Der See! 😬
Keine 100 Pferde kriegten mich da hinein! Erinnert Ihr Euch noch an den schrecklichen Vorfall bei Disney, als das arme Kleinkind im Wasser von einem Gator erbeutet wurde? Nur weil es ein Disney Gewässer ist, ist es nicht gatorfrei - so wenig, wie die Bojen die Echsen abhalten. Die Menschen lernen einfach nicht dazu 😢
 
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Suse65

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Schildi-Rettung 😍 Das haben wir vor Jahren auch einmal getan. Und ich würde immer wieder aussteigen und das Tier umsetzen. Leider sehen wir viel häufiger arme Seelen am Wegesrand, die es nicht geschafft haben….

Die Hütte mit der Bande von Zahnlosen 😱
Ja ich weiss, vermutlich waren dort keine - aber wenn es dort nicht nach Moonshine und Verwandtenheirat aussieht, wo dann? 🙈😂

Der See! 😬
Keine 100 Pferde kriegten mich da hinein! Erinnert Ihr Euch noch an den schrecklichen Vorfall bei Disney, als das arme Kleinkind im Wasser von einem Gator erbeutet wurde? Nur weil es ein Disney Gewässer ist, ist es nicht gatorfrei - so wenig, wie die Bojen die Echsen abhalten. Die Menschen lernen einfach nicht dazu 😢
Na klar erinnern wir uns daran, ganz furchtbar.

Und es ist ja nicht so, daß da im Ocean Pond noch nie was passiert wäre.

 
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Wir haben Glück und das Wetter bleibt nicht dauerhaft schlecht bis zu unserer Abreise. Da zieht es uns natürlich sofort zu den Quellen. Nach den überfüllten Ocala-Quellen freuen wir uns auf die Abgeschiedenheit hier im Norden. Die Anzahl der Quellen am Suwannee ist riesig, viele davon sind so klein und naturbelassen, daß sie für Komfortsuchende nicht attraktiv sind, genau das, was wir wollen.

Eine Quelle, die ich noch nicht kenne, aber besonders interessant finde, ist Troy Springs. Es gibt eine Besonderheit, die ich spannend finde, hier wurde während des Bürgerkriegs ein Flußdampfer versenkt, absichtlich, damit er den Unionstruppen nicht in die Hände fällt. Das Wrack des ehemaligen Postschiffs, oder das, was davon übrig ist, liegt im Übergangsbereich zum Suwannee, wo das dunkle Fluß- und das klare Quellwasser sich mischen. Das will ich sehen!

Als wir an der Quelle ankommen, sind, wie so oft, außer uns nur Taucher hier, davon aber eine ganze Menge. Badegäste sind gar keine da.
Oberhalb der Quelle gibt es eine Wiese mit mehreren Grills und Picknicktischen, unten am Ufer gibt es nichts außer der Treppe hinunter ins Wasser. Es gibt keinen Liegebereich, nichts, wo man sich am Rand der Quelle aufhalten kann, einen Zugang zu den sandigen Ufern der Quelle gibt es auch nicht.

Ein Ranger des State Parks sitzt permanent oberhalb der Quelle und beobachtet das Treiben, möglich, daß er auch nach Gators Ausschau hält, die aus dem Fluß in die Quelle schwimmen könnten.

Es ist offensichtlich, man will es den Partypeople so unbequem wie möglich machen. Vermutlich wünscht man hier keine Saufgelage, von denen wir in den letzten Wochen so oft in der örtlichen Tageszeitung, dem Lake City Reporter, gelesen haben. Die Alteingesessenen beklagen das Verhalten der Besucher, den Müll und die ausufernden Partys, die nicht nur schädlich für die Natur seien, sondern auch allen anderen den Aufenthalt an den Quellen verderben.

Wir können das verstehen, letztes Jahr erst haben wir in Little River Springs beobachtet, wie zwei Motorboote voller Leute trotz des Verbots in die Quelle hineinfuhren und am Ufer anlegten, mitten zwischen den Badenden. Hier gibt es ein massives Absperrseil zum Fluß hin, so daß man mit einem Boot gar nicht hineinkäme.

Ich finde es super hier. Die Taucher sind Apnoe-Taucher, die sich an einem Seil in die tiefste Stelle des Quelltopfes hinunterlassen. Mit den langen Flossen sehen ja immer sehr graziös aus. Und ich will ja sowieso woanders hin.

Ich schnorchele weiträumig um die Tauchergruppe herum weiter hinaus Richtung Fluß. Die Unterwasserlandschaft bietet viel zu gucken. Der Quelltopf hat alles, von über 20 Meter tiefen bis zu sehr flachen Arealen.



Die Sonne scheint und in den seichten Bereichen ist es schön warm.

Ich muß nicht lange suchen, in dem sandigen Untergrund ist das, was vom Rumpf der Madison übrig ist, gut zu erkennen. Für mich etwas ganz Besonderes, ich schnorchele über einem Wrack!

Dabei bin ich nicht allein, um mich herum überall Schildkröten, zum Teil groß wie Meeresschildkröten, selbstsichere, entspannte Tiere, die sich gar nicht an mir stören.

Eines meiner Lieblingsfotos der gesamten Reise:



Die Panzer moosbewachsen.



Man kann sich nicht sattsehen, dem Ehemann, der nach mir schnorcheln geht und die Aufnahmen mit der Unterwasserkamera gemacht hat, geht es später genauso.



Irgendwann bemerke ich, daß die Taucher sich davongemacht haben und ich bin für eine Weile ganz allein in der Quelle. Was für ein Luxus, ich schnorchele den gesamten Quelltopf ab und genieße das sehr.



Und immer wieder die Kröten, die ganz entspannt um mich herumschwimmen. Vielleicht hat sich ja eine unserer Rettungskröten aus den letzten Jahren hier angesiedelt und ihnen erzählt, daß wir harmlos sind.



Troy ist eine First Magnitude Quelle, der Druck, mit dem das Wasser Richtung Fluß strömt, ist erheblich, und man muß kräftig dagegen anschwimmen.

Wenn man an der tiefsten Stelle in den Quelltopf hinunterblickt, fühlt man sich, als könne man fliegen.



Swimming through air. Man könnte wirklich vergessen, daß man im Wasser ist.

Weil der Ehemann ja auch noch in die Quelle möchte, muß ich mich irgendwann losreißen. Am Ufer erwarten mich schon ein paar Leute, die mich wohl schon eine Weile beobachtet haben. Wie tief das da sei und wie kalt das Wasser sei, wollen sie wissen, die üblichen Fragen.

Abends schaut der Ehemann gleich die Unterwasseraufnahmen an. Die sind gut geworden und ich freue mich sehr, da ich ja selbst keine Aufnahmen machen konnte.

Tatsächlich ist es am Ende der Reise, neben all den anderen Eindrücken, die ich mitgebracht habe, vor allem diese halbe Stunde in der Quelle, die ich mir in unschönen Momenten bei der Arbeit oder wenn das Leben sonst stressig wird, in Erinnerung rufe. Ganz sicher war ich nicht zum letzten Mal in Troy.
 
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