Das Fernweh bei dem grauen Wetter treibt mich an den Rechner und zu den Urlaubserinnerungen....
16.8.16 St. Maarten
Als nächster Landgang steht St. Maarten an.
Hier haben Oli und ich sehr lange hin- und herüberlegt, was wir unternehmen wollen.
Eigentlich reizte es uns, St. Maarten von der Landseite kennenzulernen, aber anderseits haben wir hier 2014 mit der Speedboat Tour von Capt. Bob unseren bisher besten, organisierten Ausflug erlebt, bei dem wir ständig an Erik gedacht haben, dem diese Tour sicherlich auch total gut gefallen würde. Deshalb haben wir uns zum erstenmal in unserer Reisegeschichte dafür entschieden, einen Ausflug noch einmal zu buchen, auch wenn dabei ja immer die Gefahr besteht, dass die zweite Erfahrung nicht mehr ganz so umwerfend ist.
Aber fangen wir erstmal mit dem Frühstück an, das wir uns heute auf den Balkon liefern lassen, um dabei das Einlaufen in St. Maarten zu genießen:
Nun ja... den Roomservice bei RCCL sollte man sich, wenn man wirklich leckeres Essen möchte, einfach besser schenken, aber die Aussicht dabei ist fantastisch
!
Wir gehen recht früh von Bord, noch nicht einmal die Souveniershopbesitzer sind richtig wach, und auch an den Fotografen kommen wir komplett unbehelligt vorbei.
Dank der All Access Tour erklärt Oli uns beiden noch kurz, warum an dem Schornstein gebaut wird: Die Oasis bekommt nach all den Jahren ohne dann doch mal eine Abgasreinigungsanlage...
Der Fußweg zur Chesterfield Marina dauert etwa 10 Minuten, und wie immer und überall sind wir viel zu früh dran
, was aber nichts weiter macht, weil man dort auf der Terrasse eines kleinen Restaurants sehr gut bei einem kühlen Getränk mit schöner Aussicht auf den kleinen Hafen und die Kreuzfahrtschiffe im Hintergrund warten kann.
Die Verteilung auf die verschiedenen Speedboote erfolgt flott und gut organisiert. Dieses Jahr landen wir bei Matt, dem Sohn von Capt. Bob, im Boot, und nach einer kurzen Sicherheitseinweisung geht es auch direkt los:
Kühle Getränke sind an Bord reichlich vorhanden, und Erik fühlt sich, wie wir vermutet haben, von Anfang an so wohl, dass er das zufriedene Grinsen den ganzen Tag nicht mehr aus dem Gesicht bekommt
.
Und geht es allerdings auch nicht anders, zumal sich auch der Captain und die anderen Gäste an Bord als sehr sympathische und humorvolle Truppe erweisen, mit der wir im Laufe des Tages eine Menge Spaß haben.
Die Tour führt zuerst zur Simpson Bay, wo insbesondere im Winter Milliardenwerte in Form von den richtig großen Luxusyachten der Welt liegen.
Dort ist allerdings im Sommer nicht allzu viel geboten, so dass es zügig weiter auf die französische Seite geht, wo es im Gegensatz zum niederländischen Teil keine Liegekosten gibt, was sich zum einen in der deutlich geringeren Größe der Boote spiegelt und zum anderen in Form diverser Yachten und Boote, die man nur noch als Wracks bezeichnen kann, bei denen aber die Bergung zu teuer wäre, so dass sie nun hier weiter vor sich hin rotten.
Weiter geht es vorbei an diversen wunderschönen Stränden
und bei Erreichen des offenen Wassers mit viel guter Musik und ordentlich Speed
zu unserem ersten Schnorchelstopp, den Seegrasfeldern vor Tintemarre Island:
Hier werden unsere Befürchtungen, dass der Ausflug vielleicht weniger toll als beim erstenmal sein könnte, direkt zerstreut
:
2014 haben wir hier nicht viel gesehen, lediglich eine Schildkröte tauchte bei Abfahrt ganz kurz auf.
Dieses Mal sehen wir beim Schnorcheln gleich mehrere Schildkröten, plus ein paar Rochen :-D. Die "Unterwasserzufallsaufnahmen" sind zwar nicht gerade toll, weil man bei Sonnenlicht auf der GoPro schlichtweg gar nichts sieht, aber ich zeig´ sie euch trotzdem mal:
Wir genießen das Schnorcheln im klaren, warmen Wasser und die Aussicht auf den schönen Strand in vollen Zügen... herrlich!
Nach einiger Zeit ertönt das Zurück-an-Bord-Signal unseres Captains, und wir spülen uns mit dem nächsten kühlen Getränk auf dem Weg nach Pinel Island den Salzgeschmack vom Schnorcheln aus dem Mund, während wir uns den Fahrtwind um die Ohren wehen lassen.
Pinel Island ist ein vorgelagertes Inselchen auf der französischen Seite, das nur per Boot erreichbar ist, entweder auf einer Tour oder per Fähre oder auch per Mietkayak.
Hier gibt es für uns einen Badestopp im flachen, glasklaren, warmen Wasser und die Möglichkeit, an den palmengesäumten Strand zu waten und dort Leguane in allen Größen zu beobachten und mit Salatblättern zu füttern.
Wir gehen zwar an Land, allerdings ohne Kamera, so dass ihr davon keine Bilder zu sehen bekommt.
Dafür schnappt sich Matt an Bord gerne meine Kamera und macht eines der wenigen Fotos, die beweisen, dass auch ich im Urlaub dabei bin
.
Nun wird es aber langsam Zeit für´s Mittagessen, das wie schon 2014 in einem kleinen Strandrestaurant in Grand Case serviert wird.
Weil man die letzten Meter von Bord an den Strand schwimmt, bleibt die Kamera wieder an Bord, aber auch hier gibt es keine Enttäuschung:
Das im Preis inbegriffene Essen ist wieder frisch und lecker, und die leckeren Cocktails, die von uns mit Wet Dollars bezahlt und in Badeklamotten am Strand genossen werden, verstärken das Karibikfeeling gleich noch mal
.
Nach dieser Pause machen wir Halt an einem weiteren Schnorchelpunkt bei einem Felsen, der diesmal mit Unmengen bunter Fische und einigen Korallen aufwartet.
Leider gibt es kein Foto, das dies einigermaßen wieder gibt, aber schön war´s trotzdem
.
Am Ufer sehen wir bei der Weiterfahrt, dass auf St. Maarten nicht nur am Maho Beach die Flugzeuge etwas abenteuerlich einfliegen
.
Vorbei an sündhaft teuren Villen geht es langsam wieder zurück Richtung Phillipsburg, unter anderem an einem Anwesen vorbei, das direkt an einem Traumstrand liegt und 2014 noch zum Verkauf stand.
Dieses gehört mittlerweile Donald Trump, so dass sich auf St. Maarten, wo alle Strände öffentlich zugänglich sein müssen, demnächst unter Umständen die Möglichkeit ergibt, direkt vor dem Haus des Präsidenten der USA im Meer zu plantschen, ein Umstand, den Matt trocken mit "unfortunately not just a joke anymore" und "I´m sure, if you try to relax there, he will make you an offer, you can´t refuse ..." kommentiert.
Warum meine Fotos von dem Anwesen in diesem Jahr völlig unscharf geworden sind, so dass ich sie löschen musste, weiß ich auch nicht
.
In meinem Bericht von 2014 findet sich aber bestimmt ein Bild davon
.
Das teuerste Hotel der Insel habe ich im Vorbeifahren ablichten können:
Gegen Ende dieses herrlich sonnigen, entspannenden und abwechslungsreichen Tages steht noch die Maho Bay auf dem Plan, und Matt gibt ordentlich Gas, damit wir dort auch noch die Landung eines eingermaßen ernstzunehmenden Flugzeuges erleben: Perfektes Timing.
Davon gibt es zwar in anderen Reiseberichten deutlich sehenswertere Fotos, aber der Vollständigkeit halber
:
Den Start der Westjet Maschine, inklusive der Bekloppten, die sich trotz Verbots an den Zaun hängen müssen, um sich "wegblasen" zu lassen, können wir uns ebenfalls noch ansehen. Krass, wie dicht vor dem Berg die Maschinen hochziehen müssen
.
Danach reicht die Zeit noch für eine Runde Baden direkt vom Boot aus, das vor allem meine Männer noch mal richtig genießen... Keine Ahnung, wie oft Erik in der kurzen Zeit von Bord gesprungen und wieder ins Boot geklettert ist, um gleich noch mal zu jumpen
....
Und dann folgt leider auch schon das Abschlussrennen der Speedboote zurück in die Chesterfield Marina, mit dem dieser herrliche Tag auf dem Wasser vor St. Maarten endet.
Unser Fazit, ihr ahnt es schon
:
Wir haben nicht eine Sekunde bereut, diesen relativ kostspieligen Ausflug wiederholt zu haben. Wenn jemand Erik nach dem Highlight der Cruise fragt, kommt wie aus der Pistole geschossen "Die Speedboattour!", und auch Oli und ich fanden den Tag sogar noch einen Tacken besser als damals im März, weil es an den Schnorchelspots dieses Jahr mehr zu sehen gab und durch die etwas rauhere See das Fahren mit richtig Speed noch mehr Spaß gemacht hat, kurzum: Es war ein saugeiler, rundum gelundener Tag, an den wir total gerne zurückdenken :-D!
Allzu viel Zeit bleibt nach der Tour übrigens nicht, wir können gerade so gemütlich zum Schiff zurücklaufen und sind kurz vor dem "all aboard" wieder auf der Oasis.
Wer also shoppen oder ähnliches möchte, für den ist dieser Ausflug definitiv nichts.
Wir 3 machen uns in der Kabine frisch, schauen auf dem Balkon noch beim Ablegen zu und begeben uns anschließend um die Ecke in den Central Park, wo wir eine Reservierung im italienischen Zuzahlrestaurant "Giovanni´s Table" haben.
Da wir die Wahl haben und das Wetter stabil ist, entscheiden wir uns für einen Außentisch, denn die abendliche Atmosphäte im Central Park ist wirklich schön.
Allerdings auch etwas gedämpfter vom Licht her, so dass die Handyfotos, die ich euch vom Essen bieten kann, leider deutlich schlechter sind als das, was wir auf unserne Tellern vorfinden.
Das Essen und die Atmosphäre sind super, auch hier hat sich der Aufpreis wirklich gelohnt:
Start mit Brot, Balsamico und leckerem Olivenöl zu Dippen
Vorspeisen:
Eines der Hauptgerichte:
Vom Tiramisu gibt es kein Bild, da war die Gier wohl zu groß
.
Nach dem Essen möchte Erik gerne zurück in die Kabine, während wir es genießen, schon ein großes Kind zu haben und etwas nachholen, was wir auf der Allure nicht geschafft haben: Die Fahrt mit der Rising Tide Bar, die sich wie ein langsamer Aufzug zwischen dem Central Park und der Royal Promenade hin- und herbewegt, während man bei einem Cocktail (oder auch mehreren
) das bunte Geschehen auf dem Schiff beobachten kann.
Sehenswert ist auch die "Dienstkleidung" des Mädels, die den Aufzugmechanismus bedient, vor allem in Kombination mit der Freude des Kellners über eben jene und dem extrem mürrischen Gesicht der anderen, älteren und deutlich weniger attraktiven Barkeeperin
.
So klingt unser wunderschöner Tag gemütlich aus, und in der Kabine wartet außer unserem Kind auch noch ein weiteres Handtuchtier auf uns.
Nächster Stopp San Juan, Puerto Rico, ein neuer Hafen wartet uns
. Gute Nacht!
Liebe Grüße
Manu