These boots are made for walking – 100.000 Schritte durch New York City - 83
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9/11 Museum
Der nächste Tag war leider auch schon der letzte in dieser tollen Stadt. Nach dem Aufstehen haben wir noch schnell die letzten Sachen zusammengepackt, den restlichen Banana Pudding gefuttert (ich muss mal wieder einen machen fällt mir da ein) und ich hab noch 3x alles kontrolliert, ob wir auch nichts vergessen haben. Ich mach dafür immer alle Schränke und Schubs auf und wenn es kontrolliert ist wieder zu. Eigentlich simpel und sicher, wenn Roland nicht dazwischenkommen würde.
Unseren Koffer haben wir im Hotel gelassen, noch hatten wir ja ein paar Stunden Zeit. Unsere Metrokarten haben wir der Dame am Empfang geschenkt. Wir werden sie heute nicht mehr brauchen, da wir heute ins 9/11 Museum gehen werden und anschließend „See Forever“ (übrigens finde ich das ein schönes Motto) im OWT. Ich weiß nicht ob ich schon erwähnt habe, dass wir die Tickets schon am Tag vorher geholt haben. Da war es extrem diesig und wolkenverhangen und jeder Ordner meinte, dass wir doch jetzt nicht rauffahren sollten, man würde ja gar nichts sehen. Das haben wir selbst gesehen . Es hatte aber den Vorteil dass so gar niemand anstand. Auch hier muss man sich auf eine Hochfahrzeit festlegen, wobei die Dame an der Kasse meinte, dass man die auch verschieben kann, falls man zu dem Zeitpunkt zum Beispiel auch keine Sicht haben sollte.
Anschließend ging es direkt zum Museum, wie immer vorbei an diesem tollen Wandbild, von dem Roland endlich eine Panoramaaufnahme gemacht hat.
So früh hat das den Vorteil, dass man auch hier nirgends anstehen muss. Zudem haben wir unsere Tickets an den Automaten gekauft, es kostet um die 25 Dollar. Wie schon vorher geschrieben, ich denke ich hätte es auf Spendenbasis gemacht oder so dass jeder soviel gibt wie er sich leisten kann. Ich denke dass dieser für die Größe und den Aufwand sicherlich gerechtfertigt ist, jedoch der in meinen Augen auch recht hohe Preis immer den Beigeschmack von Kommerz hat und es sich bestimmt auch manche dann einfach nicht leisten können. Evtl. gibt es dafür auch Lösungen, das weiß ich nicht. Wie gesagt: just my 2 cents.
Man kann dann entweder einfach so durch das Museum laufen, sich einen Audioguide leihen (gegen Gebühr, man kann sich den Guide vorher aber auch meines Wissens kostenlos runterladen) oder ich glaube geführte Touren mitmachen. Wir sind einfach so gelaufen.
Das Museum geht in meinen Augen – dem Thema angemessen – sehr sensibel und würdevoll und ich vermute für amerikanische Verhältnisse auch „leise“ mit den Anschlägen um und auch die Besucher verhalten sich angemessen. Das ist leider nicht selbstverständlich wie ich in Dachau erleben musste.
Anfangs geht man durch so kleine Aufsteller und es werden Audioaufnahmen abgespielt, in denen Menschen erzählen wo sie während der Anschläge waren, was es für ein Tag war ("Es war ein normaler sonniger Morgen") wie sie davon erfahren haben, was sie gefühlt haben, etc. Alleine das fand ich schon sehr bewegend und konnte schon die Tränen nicht mehr aufhalten.
Dann gibt es Informationen zur Flugroute, zu den Attentätern, zum zeitlichen Hergang, wie der Anschlag aufgeklärt wurde, die politischen Reaktionen, der Verschwörungstheorien etc., wirklich alles in dem Zusammenhang wird umfassend erklärt. Dazu gibt es sehr viele Ausstellungsstücke wie Feuerwehrautos, Reste des WTC, eine Treppe über die viele fliehen konnten, persönliche Gegenstände wie Schuhe, Taschen, Schmuckstücke die gefunden wurden (und die ich bewusst nicht fotografiert habe), usw. Zu wissen dass diese einmal jemandem gehört haben hat bei mir schon für einen mächtigen Kloß im Hals gesorgt.
Ein Stahlträger
Die Treppe über welche viele fliehen konnten. Diese wurde nur wenig zerstört und dient vielen daher als Symbol der Hoffnung
Das müsste ein Stück der Antenne des Nordturms sein
Ich glaube das sind die Seile und Träger eines der Aufzüge
Es wird aber auch der Helden gedacht, nicht nur der vielen Feuerwehrmänner, Polizisten, Sanitätern, sondern auch denen, die das eine Flugzeug zum Absturz gebracht haben um viele Menschenleben zu retten, oder einem Mann, der mehrere Menschen gerettet hat indem er immer wieder in den Turm rein ist und sie die Treppen runtergebracht hat, bis dieser über ihm zusammengebrochen ist.
Ins Auge fällt auch diese Wand. Es handelt sich um 2983 blaue Quadrate, jedes hat eine andere Farbe, welche die Farbe des Himmels über New York am 11. September darstellen und auch an die 2982 Opfer erinnern sollen. Meines Wissens liegen oder lagen hinter der Wand noch nicht identifizierte menschliche Überreste und nur Angehörige haben Zugang. Dieser Teil ist auch sehr umstritten.
Am beeindruckendsten, bewegendsten, beklemmendsten, heftigsten ist der persönliche Bereich, der danach folgt und den man durch eine eigene Tür betritt. Man wird vorher auf Schildern auch vorgewarnt. Fotos und Videos sind hier meines Wissens verboten, ich wäre aber auch so nicht auf die Idee gekommen welche zu machen.
Es gibt viele kleine Räume mit Originalaufnahmen, wie Hilferufen, Abschiedsworten auf den Anrufbeantworter, Anrufen bei der Feuerwehr und auch persönlichen Schilderungen. Viele verlassen diese Räume sehr schnell wieder und fast alle haben Tränen in den Augen. In diesen Räumen werden auch in dezenten Boxen Taschentücher zur Verfügung gestellt.
Des Weiteren gibt es einen großen Raum in dem ich von jedem Toten ein Bild aufgehängt ist (ich glaube oder „zumindest“ der Name im Bilderrahmen steht, falls die Angehörigen das mit dem Bild nicht wollten). In diesem Raum ist nochmal ein kleinere dunklerer Raum mit Bänken und einer Leinwand. Hier werden die Opfer persönlich vorgestellt indem Angehörige, Nachbarn, Kollegen, etc. etwas über die erzählen und weitere Bilder gezeigt werden. Ich glaube herausgefunden zu haben, dass immer diejenigen vorgestellt werden, die an dem Tag Geburtstag haben. An den Pools außerhalb bekommen diese Menschen an ihrem Geburtstag ja eine weiße Rose und da ist mir aufgefallen dass es die gleichen sind über die in diesem Raum erzählt wurde. Das kann aber auch Zufall gewesen sein.
Es gab dann noch verschiedenen Sonderausstellungen, zum Beispiel wie die Anschläge in der modernen Kunst verarbeitet werden, auf diese hatten wir dann zum einen keine Lust mehr, zum anderen war uns aber auch ein bisschen die Zeit davongelaufen, sodass wir das Museum dann verlassen haben.
Insgesamt ist das Museum in meinen Augen sehr gut gemacht, umfassend und wahnsinnig beeindruckend und nahegehend. Mir hat das Museum insgesamt aber sehr gut gefallen (auch wenn sich das bei dem Anlass irgendwie falsch anhört). Wir waren auch deutlich länger drin als wir dachten und ich würde es auch noch ein zweites Mal besuchen. Wobei es zumindest bei mir sehr auf die Stimmung gedrückt hat (als ich mir die Fotos angeschaut habe und mich erinnert habe sind mir wieder die Tränen gekommen), es ist auf keinen Fall ein Museum das einen kalt lässt. Eventuell verdaut man es besser, wenn man den persönlichen Bereich auslässt, den fand ich schon sehr heftig. Ich finde es aber auch gut, dass man vorher darauf hingewiesen wird, so kann man selber entscheiden, wie „weit“ man persönlich gehen will.
Letztendlich gehören die Anschläge aber zu NYC (und Washington, …) und mir war es wichtig auch diesen Teil zu erleben. Nach so vielen fröhlichen Tagen fand ich es auch einen guten (Fast-)Abschluss für unsere Reise, ein letztes Highlight fehlt ja noch. Ich kann aber auch verstehen, wenn man sich nicht (noch einmal) so tief/eingehend/nahegehend mit dem Thema befassen möchte.
Der nächste Tag war leider auch schon der letzte in dieser tollen Stadt. Nach dem Aufstehen haben wir noch schnell die letzten Sachen zusammengepackt, den restlichen Banana Pudding gefuttert (ich muss mal wieder einen machen fällt mir da ein) und ich hab noch 3x alles kontrolliert, ob wir auch nichts vergessen haben. Ich mach dafür immer alle Schränke und Schubs auf und wenn es kontrolliert ist wieder zu. Eigentlich simpel und sicher, wenn Roland nicht dazwischenkommen würde.
Unseren Koffer haben wir im Hotel gelassen, noch hatten wir ja ein paar Stunden Zeit. Unsere Metrokarten haben wir der Dame am Empfang geschenkt. Wir werden sie heute nicht mehr brauchen, da wir heute ins 9/11 Museum gehen werden und anschließend „See Forever“ (übrigens finde ich das ein schönes Motto) im OWT. Ich weiß nicht ob ich schon erwähnt habe, dass wir die Tickets schon am Tag vorher geholt haben. Da war es extrem diesig und wolkenverhangen und jeder Ordner meinte, dass wir doch jetzt nicht rauffahren sollten, man würde ja gar nichts sehen. Das haben wir selbst gesehen . Es hatte aber den Vorteil dass so gar niemand anstand. Auch hier muss man sich auf eine Hochfahrzeit festlegen, wobei die Dame an der Kasse meinte, dass man die auch verschieben kann, falls man zu dem Zeitpunkt zum Beispiel auch keine Sicht haben sollte.
Anschließend ging es direkt zum Museum, wie immer vorbei an diesem tollen Wandbild, von dem Roland endlich eine Panoramaaufnahme gemacht hat.
So früh hat das den Vorteil, dass man auch hier nirgends anstehen muss. Zudem haben wir unsere Tickets an den Automaten gekauft, es kostet um die 25 Dollar. Wie schon vorher geschrieben, ich denke ich hätte es auf Spendenbasis gemacht oder so dass jeder soviel gibt wie er sich leisten kann. Ich denke dass dieser für die Größe und den Aufwand sicherlich gerechtfertigt ist, jedoch der in meinen Augen auch recht hohe Preis immer den Beigeschmack von Kommerz hat und es sich bestimmt auch manche dann einfach nicht leisten können. Evtl. gibt es dafür auch Lösungen, das weiß ich nicht. Wie gesagt: just my 2 cents.
Man kann dann entweder einfach so durch das Museum laufen, sich einen Audioguide leihen (gegen Gebühr, man kann sich den Guide vorher aber auch meines Wissens kostenlos runterladen) oder ich glaube geführte Touren mitmachen. Wir sind einfach so gelaufen.
Das Museum geht in meinen Augen – dem Thema angemessen – sehr sensibel und würdevoll und ich vermute für amerikanische Verhältnisse auch „leise“ mit den Anschlägen um und auch die Besucher verhalten sich angemessen. Das ist leider nicht selbstverständlich wie ich in Dachau erleben musste.
Anfangs geht man durch so kleine Aufsteller und es werden Audioaufnahmen abgespielt, in denen Menschen erzählen wo sie während der Anschläge waren, was es für ein Tag war ("Es war ein normaler sonniger Morgen") wie sie davon erfahren haben, was sie gefühlt haben, etc. Alleine das fand ich schon sehr bewegend und konnte schon die Tränen nicht mehr aufhalten.
Dann gibt es Informationen zur Flugroute, zu den Attentätern, zum zeitlichen Hergang, wie der Anschlag aufgeklärt wurde, die politischen Reaktionen, der Verschwörungstheorien etc., wirklich alles in dem Zusammenhang wird umfassend erklärt. Dazu gibt es sehr viele Ausstellungsstücke wie Feuerwehrautos, Reste des WTC, eine Treppe über die viele fliehen konnten, persönliche Gegenstände wie Schuhe, Taschen, Schmuckstücke die gefunden wurden (und die ich bewusst nicht fotografiert habe), usw. Zu wissen dass diese einmal jemandem gehört haben hat bei mir schon für einen mächtigen Kloß im Hals gesorgt.
Ein Stahlträger
Die Treppe über welche viele fliehen konnten. Diese wurde nur wenig zerstört und dient vielen daher als Symbol der Hoffnung
Das müsste ein Stück der Antenne des Nordturms sein
Ich glaube das sind die Seile und Träger eines der Aufzüge
Es wird aber auch der Helden gedacht, nicht nur der vielen Feuerwehrmänner, Polizisten, Sanitätern, sondern auch denen, die das eine Flugzeug zum Absturz gebracht haben um viele Menschenleben zu retten, oder einem Mann, der mehrere Menschen gerettet hat indem er immer wieder in den Turm rein ist und sie die Treppen runtergebracht hat, bis dieser über ihm zusammengebrochen ist.
Ins Auge fällt auch diese Wand. Es handelt sich um 2983 blaue Quadrate, jedes hat eine andere Farbe, welche die Farbe des Himmels über New York am 11. September darstellen und auch an die 2982 Opfer erinnern sollen. Meines Wissens liegen oder lagen hinter der Wand noch nicht identifizierte menschliche Überreste und nur Angehörige haben Zugang. Dieser Teil ist auch sehr umstritten.
Am beeindruckendsten, bewegendsten, beklemmendsten, heftigsten ist der persönliche Bereich, der danach folgt und den man durch eine eigene Tür betritt. Man wird vorher auf Schildern auch vorgewarnt. Fotos und Videos sind hier meines Wissens verboten, ich wäre aber auch so nicht auf die Idee gekommen welche zu machen.
Es gibt viele kleine Räume mit Originalaufnahmen, wie Hilferufen, Abschiedsworten auf den Anrufbeantworter, Anrufen bei der Feuerwehr und auch persönlichen Schilderungen. Viele verlassen diese Räume sehr schnell wieder und fast alle haben Tränen in den Augen. In diesen Räumen werden auch in dezenten Boxen Taschentücher zur Verfügung gestellt.
Des Weiteren gibt es einen großen Raum in dem ich von jedem Toten ein Bild aufgehängt ist (ich glaube oder „zumindest“ der Name im Bilderrahmen steht, falls die Angehörigen das mit dem Bild nicht wollten). In diesem Raum ist nochmal ein kleinere dunklerer Raum mit Bänken und einer Leinwand. Hier werden die Opfer persönlich vorgestellt indem Angehörige, Nachbarn, Kollegen, etc. etwas über die erzählen und weitere Bilder gezeigt werden. Ich glaube herausgefunden zu haben, dass immer diejenigen vorgestellt werden, die an dem Tag Geburtstag haben. An den Pools außerhalb bekommen diese Menschen an ihrem Geburtstag ja eine weiße Rose und da ist mir aufgefallen dass es die gleichen sind über die in diesem Raum erzählt wurde. Das kann aber auch Zufall gewesen sein.
Es gab dann noch verschiedenen Sonderausstellungen, zum Beispiel wie die Anschläge in der modernen Kunst verarbeitet werden, auf diese hatten wir dann zum einen keine Lust mehr, zum anderen war uns aber auch ein bisschen die Zeit davongelaufen, sodass wir das Museum dann verlassen haben.
Insgesamt ist das Museum in meinen Augen sehr gut gemacht, umfassend und wahnsinnig beeindruckend und nahegehend. Mir hat das Museum insgesamt aber sehr gut gefallen (auch wenn sich das bei dem Anlass irgendwie falsch anhört). Wir waren auch deutlich länger drin als wir dachten und ich würde es auch noch ein zweites Mal besuchen. Wobei es zumindest bei mir sehr auf die Stimmung gedrückt hat (als ich mir die Fotos angeschaut habe und mich erinnert habe sind mir wieder die Tränen gekommen), es ist auf keinen Fall ein Museum das einen kalt lässt. Eventuell verdaut man es besser, wenn man den persönlichen Bereich auslässt, den fand ich schon sehr heftig. Ich finde es aber auch gut, dass man vorher darauf hingewiesen wird, so kann man selber entscheiden, wie „weit“ man persönlich gehen will.
Letztendlich gehören die Anschläge aber zu NYC (und Washington, …) und mir war es wichtig auch diesen Teil zu erleben. Nach so vielen fröhlichen Tagen fand ich es auch einen guten (Fast-)Abschluss für unsere Reise, ein letztes Highlight fehlt ja noch. Ich kann aber auch verstehen, wenn man sich nicht (noch einmal) so tief/eingehend/nahegehend mit dem Thema befassen möchte.