Unsere Ab- bzw. Anreise
Endlich war er da - der Tag der Abreise, auf den wir alle sehnsüchtig gewartet hatten. Die Reiseunterlagen wurden nochmals gecheckt, ein letzter Kontrollgang durchs Haus gemacht und dann konnte es losgehen.
Glücklich darüber, dass unser Töchterchen sich dazu entschieden hatte uns wieder zu begleiten, waren wir zudem gespannt, was uns dieses Jahr alles erwarten würde. Die Problematik mit der Red Tide beschäftigte mich schon sehr und ich war auch etwas in Sorge. Männe, mein Ruhepol, beruhigte mich immer wieder und meinte, wir müssen abwarten und werden dann das Beste aus der jeweiligen Situation machen. …. O.k.
…
Der Flug von Frankfurt nach Miami mit Lufthansa und der A380 wäre sehr angenehm gewesen, hätte unser Junior nicht so große gesundheitliche Probleme gehabt. Eigentlich kam es aus dem Nichts – gerade noch putzmunter und gut drauf, wurde er nach der ersten Essensausgabe (welches er so gut wie gar nicht angerührt hatte) immer ruhiger, legte seinen Kopf zurück und schloß die Augen. Ich fragte, was denn los sei – er meinte „Keine Ahnung“! Irgendetwas schien ihm auf den Magen geschlagen zu haben oder war es der unangenehme Essensgeruch im Flieger? Wir wussten es nicht, das hatte er noch nie.
Die Crew war sehr nett, brachten ihm drei verschiedene Medikamente gegen Übelkeit, Vomacur Tabletten und Magaldrat Kautabletten, auch ein Zäpfchen boten sie an. Jetzt im Nachhinein kann man drüber lachen, denn den Blick von Junior hättet ihr sehen sollen, als er das Zäpfchen sah – groooße angsterfüllte Augen
. Wir nahmen dankbar die Vomacur Tablette – eine halbe Stunde später wussten wir, das Zäpfchen wäre eventuell doch besser gewesen. Immer wieder kam jemand von der Crew und fragte nach seinem gesundheitlichen Zustand. Wir waren sehr erleichtert, als die Maschine endlich zum Landeanflug ansetzte. Mit lieben Wünschen der Lufthansa Mitarbeiter und froh endlich am Ziel zu sein, machten wir uns auf den Weg aus der Maschine. Wir hatten eigentlich gehofft dass es dann bergauf ginge.
Aber es war noch nicht überstanden – in der Schlange zur Immi ging es ihm noch nicht besser und ich war froh, dass ich doch noch ein paar von den kleinen weißen Tütchen aus dem Flieger mitgenommen hatte. Es war Junior mega peinlich und sein Kreislauf machte auch langsam schlapp, so dehydriert wie der Arme war. Die Situation war für uns alle natürlich sehr unangenehm, aber wir konnten ja nichts dafür und da mussten wir jetzt durch. Wir haben zwar einem Aufpasser kurz unser Problem geschildert, er winkte uns auch in eine andere Schlange, aber wirklich viel gebracht hatte es nicht. Die Dame der Passkontrolle war dann sehr mitfühlend – Junior war kreidebleich und sah wirklich elend aus. Sie riet uns zu Ginger Beer oder Ginger Ale.
Der Weg zum Rental Car Center war anstrengend und „Skip the Counter“ gold wert. Die Auswahl an der Choice Line war dieses Mal recht bescheiden. Fast ausschließlich Nissan Armada SUVs standen in der Reihe, ein KIA und irgend ein komischer Fahrzeugtyp, dem aufgrund seiner Hässlichkeit und geringer Größe von uns keine große Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Kein Ford Expedition dieses Mal, das war schade. Da wir uns aber wegen Juniors Zustand schnell entscheiden mussten, wurde es ein blauer Nissan Armada V8, der in der zweiten Reihe stand. Sah von innen und außen am saubersten aus, war mit allem technischen Krimskrams ausgestattet und hatte auch nur 1618 Meilen auf dem Tacho. Das Auto gefiel uns optisch nicht wirklich und wir vermuteten dass er auch ganz schön Sprit schluckt (leider tat er das auch), aber das war jetzt zweitrangig. Endlich hatten wir es geschafft und der Junge konnte es sich auf der Rückbank gemütlich machen.
Junior hatte großen Hunger und bat um etwas zu Essen, so steuerten wir den nächsten Publix an und holten Getränke und ein paar Hard Rolls. Er trank etwas Wasser und nahm ein halbes Brötchen zu sich, dann schlief er die ganze Zeit bis zum Ferienhaus in Bradenton. Es schien ihm langsam besser zu gehen und er bekam auch wieder etwas Farbe im Gesicht.
Es war dunkel als wir am Ferienhaus ankamen. Junior konnte dann auch schon wieder lachen und mit seiner Schwester darüber diskutieren, wer welches Zimmer, aus welchem Grund auch immer, bekommen sollte.
Er schien langsam wieder fit zu werden.
Ich räumte mit Mädel noch kurz die Koffer aus, Männe machte Hauskontrolle und Junior wurde frühzeitig ins Bett geschickt.
Etwas Sorgen machte ich mir trotzdem noch um den Jungen, denn am nächsten Tag stand großes Programm bevor, bzw. körperliche Anstrengung.