heute war Donnerstag, und unser 2.Landgang stand an.
Belize also.
Die Navigator musste ihrem Namen bei der Anfahrt auf Belize aller Ehren machen. Navigation war angesagt.
Im leichten Zickzackkurs folgten wir der Carnival Dream. Mal war die Dream links von uns, mal rechts.
Die Gewässer hier sind wohl wirklich recht flach. Das zeigt sich auch am nichtvorhandenen Wellengang. Wie ein Spiegel.
Folglich musste unser Kutter auch weit entfernt von Belize ankern. Heute war tendern angesagt.
Um 8 Uhr sollte man die Tickets dazu auf Deck 5 vorm Hauptrestaurant bekommen.
Ich war um 8:05 da, dafür die meisten Tix schon weg. Tender Nr 12 war für uns bestimmt.
Los gehen sollte es um 8:30. Nagut, schaun wir mal wann wir runter kommen. Unsere gebuchte Tour startete um 10 in Belize.
Massig Zeit.
9:15 unser Aufruf. Also runter auf Deck 1 und rauf auf den rund 150 Leute fassenden, und sehr lauten Katamaran.
Nach ner Weile kamen mir leichte Zweifel. Ist da wirklich nur der Tender, oder das Boot für die Weiterfahrt der Cruise?
Mittlerweile war es Punkt 10. Allerdings lag zwischen uns und unserem Ausgangsort der Tour noch etwas Wasser.
10:10. Geschafft. Alle runter hier und fix zum Terminal 1, unserem Treffpunkt.
"Da lang" hop hop im Schweinsgalopp.
"Mist, falsche Richtung- da lang!"
10:20, geschafft. Ivar, unser Guide,wartete schon mit seinem selbstgemalten Schild auf uns.
Meiner Entschuldigung der Verspätung entgegente er nur "No Problem-just in Time". Karibik halt, da gehn die Uhren anders.
Außerdem hätte es der Entschuldigung nicht bedurft, schließlich waren wir doch die ersten.
Es folgte noch ein xxl Damenpärchen, und eine 6 köpfige Familie ohne Mann. Mutter mit Tochter und deren Kindern oder so. Hab nicht nachgefragt.
Ivar führte uns dann geschlossen zum kleinen Anleger wo Jose mit seinem Boot wartete. Darauf passten wir, das xxl Damenpärchen und die 6 köpfige Familie, plus Ivar und Jose. Damit war das Boarding abgeschlossen, das Boot voll und los gings.
45 Minuten sollte der Trip bis Caye Caulker dauern. Diese kleine Insel, 8km lang und 2 breit, liegt am Rande des zweitgrößten Riff der Erde welches sich hier vor Belize befindet.
Dort draussen, wo sich die Wellen des offenen Meeres am Riff brechen, wollen wir Rochen und Haie treffen.
Aber zunächst dauerte die Fahrt noch an. Delfine kreuzten unseren Weg. Jose sah sich nach einem entzücktem Schrei aus einer der Damenkehlen genötigt zunächst auf die Bremse, und dann den Definen nahe zu treten.
Komm Jose, weiter! Delphine gibt es überall.
Nach mehreren unbewohnten Mangroweninseln kam eine palmenbestandene Insel in Sicht. Bunte kleine Holzhäuschen am Wasser.
Mehrere Stege am Ufer. Caye Caulker war erreicht.
Kleine Pause um den örtlichen Örtchen einen Besuch abzustatten. In einem kleinem Hotel Direkt am Wasser. Einige kleine Hütten bildeten dieses Hotel.
Man, sieht das hier toll aus. Zum Glück haben wir nachher noch etwas Zeit zur Erkundung des Eiland.
Jetzt aber ab zum Boot. Eine Freundin von Ivar, die hier lebt, hatte sich uns mittlerweile angeschlossen. Sie sollte uns beim Schnochelgang begleiten und die Nachzügler einsammeln.
Anprobe der Schnorchelausrüstung auf dem Steg. Ok, passt alles, können los.
Jose steuerte die äußere Riffkante an. An einer verankerten Boje macht er sein Boot fest, und wir uns für den Schnorchelgang bereit.
Ivar machte uns klar, das das hier der körperlich beschwerlichere Teil wird.
Ab ins Wasser.
Toll, toll und nochmal toll. Berge von Korallen. Fische in Hülle und Fülle. Große Fächerkorallen die sich in der Dünung sanft hin und her bewegen.
Schwärme von Fischen. Blaue, bunte, gelbe....
Dazwischen, rund 1o Meter unter uns, eine Gruppe Taucher die ihre Bahn zieht und uns freundlich zuwinken.
Ich bin sehr zurückhaltend mit Ausdrücken wie traumhaft und paradisisch. Hier kann ich die aber mal voll raushauen.
Nach 45 anstrengenden, aber unvergesslichen Minuten ging es weiter.
Der nächste Stop nur 5 Minuten entfernt: Shark Ray Alley. Wassertiefe hier nur rund 2 Meter.
Jose holte Sardinen hervor. Lockmittel für die Rochen und Haie. Ammenhaie.
Und da waren sie. Rochen mit einer Spannweite von mindestens 1,5 Meter. Rund ein 10 Exemplare davon. Graue Riesen. Leicht fleckig.
Und die Haie waren auch da. Ein Schwarm von ca. 15 Tieren, bis 2m lang. Sie machten sich ratzfatz über die Sardinen her. Keine Chance für die Rochen.
Denen verging auch schnell die Lust und die meisten zogen weiter. Einigen blieben noch und versuchten den Haien etwas abzujagen.
"Los, ab ins Wasser!" Ivar meinte es ernst. Schwimmen mit den Ammenhaien in freier Wildbahn. DARUM WAREN WIR HIER !!
Und nu? Ganz so wohl war mir dann doch nicht.
"Los Papa, rein mit dir!" meinte meine Tochter, eines der anderen Kinder beließ es bei "Scarry". Ja, auf den ersten Blick.
"Los , Papa."
"Ich, wieso ich? Nehmt........ eine der xxl Frauen."
OK. Also los.
Lebensversicherung:gecheckt
Testament: gecheckt
Begräbnis: für die wenigen Reste? Lohnt nicht.
Rein da!!
Uiiii. GEEEIIIILLL !!!
Die ersten Sekunden im Wasser hatte ich das Gefühlt das mein Schnorchel nicht genug Luft einließ.
Lag aber nicht am Schnorchel, sondern an der Unfähigkeit vernünftig zu atmen. Atemberaubend im wahrsten Sinne.
Die anderen folgten dann auch.
Leute, die nächsten Minuten waren super geil!
Inmitten der Haie. Auf den ersten Blick unvorstellbar. Des Rätsels Lösung liegt in der Haiart. Ammenhaie sind äußerst friedliche Tiere.
Sie sind auch keine Reisser und Greifer, sonder Sauger. Sie saugen ihre Beute , wie ein Staubsauger, mit ihrem aufgesetztem Maul aus kleinen Höhlen und Felsspalten. Die Zähne sind eher klein und nicht für große Beute geeignet.
Das zu wissen beruhigt im Wasser natürlich ungemein. Dieser einmalige Nervenkitzel bleibt aber dennoch erhalten.
Nach 20 Minuten hatten die Haie keine Lust mehr auf uns und zogen weiter. Ja, man konnte sie sogar anfassen!! Hammer!!
Dann ging es noch zum Lunch und zur Erkundung zurück auf Caye Caulker.
Davon nachher mehr. Und natürlich die Bilder des Tages.
cu tobie