Tag 24 Arches
Heute wollten wir den Arches erkunden. Wir fingen am Devil’s Garden Trail an, um uns den Landscape Arch anzuschauen. Der Weg war mehr eine Wanderautobahn denn ein Pfad. Und entsprechend viel Betrieb herrschte schon gegen 9.30 Uhr. Wir kamen erst mal gar nicht so schnell voran, denn immer wieder gab es Felsen zum Hochklettern oder zum Balancieren, Sand zum Spielen usw. Außerdem gab es ja noch die Abstecher zum Tunnel Arch und Pine Tree Arch. Es war sehr beeindruckend, unter diesen Naturmonumenten zu stehen.
Kurz vor dem Landscape Arch posierte dann noch diese Eidechse geduldig für alle möglichen Kameras.
Der Landscape Arch selbst gehört zum eindruckvollsten, was der Arches NP zu bieten. Wir konnten uns kaum vorstellen, dass dieser grazile Bogen ein Fußballfeld überspannen würde.
Simone und die Kinder blieben hier zurück und picknickten, denn wir hatten ja noch eine kleine Sonnenuntergangswanderung bzw. Spätnachmittagswanderung zum Ziel der Ziele im Arches vor. So lief ich den Trail alleine weiter. Allmählich wurden es weniger Leute. Es machte so viel Spaß, über die Steinplatten zu laufen, dass ich den größten Teil des Weges barfuß zurücklegte, was mir neben einer dicken Hornhaut auch ein schönen Schnitt in derselben einbrachte. Schließlich hatte ich den Double O Arch erreicht.
Gegen High Noon waren wir wieder am Womo zurück. Der Vormittag hatte sich ja schon gut angelassen, aber um der großen Mittagshitze zu entgehen, beschlossen wir nach Moab zu fahren. Auf dem Weg machten wir noch einen Fotostopp an den Courthouse Towers...
hier die Three Gossips ...
Sheep Rock...
...und am Park Avenue Viewpoint.
In Moab steuerten wir erst mal den Pizza Hut an. Gerade als wir fertig waren, brach ein Gewitter mit einem heftigen Regen los, so dass wir noch etwas blieben und später, als das Unwetter immer noch nicht aufhörte, zum Mc Donald`s wechselten. Dort sahen wir übrigens auch eine der deutschen Familien, die am Vormittag im Devil’s Garden unterwegs gewesen waren. Das scheint so eine Art Standard-Familienprogramm zu sein, erst der Landscape Arch dann McD.
Dort erreichte uns auch ein Anruf der Roadside Assistance von El Monte. Sie hatten in Los Angeles einen Starter für unseren Generator aufgetrieben. Nun verhandelten wir, wo die Reparatur auf unserem Weg zum Yellowstone stattfinden sollte. Salt Lake City, Price und Grand Junction lehnte ich erstmal ab und schlug meinerseits Vernal und Rock Springs vor, die direkt auf unserer Route lagen. Der Mitarbeiter versprach nach einer Werkstatt zu schauen und uns am nächsten Tag Bescheid zu sagen. An dieser Stelle muss ich einmal eine Lanze für die Roadside Assistance von El Monte brechen. Die haben sich nämlich echt viel, viel Mühe gegeben, unseren Wünschen zu entsprechen.
Zurück im Arches schauten wir uns im Visitor Center den interessanten Film über den Park an. Das Wetter hatte sich inzwischen beruhigt, so dass wir die Wanderung zum Delicate Arch wagen wollten. Mit Leonie hatte ich schon vor Reisebeginn ausgemacht, dass wir dorthin wandern wollen, aber würde Amelie die 3-Meilen-Wanderung schaffen? Freunde von uns waren letztes Jahr den Trail gelaufen und hatten behauptet, das wäre zu schwer für unsere Kids. Wir sagten also den Kindern, dass XY und YX behauptet haben, die Wanderung wäre nichts für sie. Das wollten sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen und waren richtig heiß auf die „Erwachsenenwanderung“. Wir hatten die Mädchen richtig eingeschätzt. So viel zum Thema angewandte Psychologie. Und siehe: Mit Ausnahme zweier kurzer Pausen und den obligatorischen Wir-erhöhen-Steinmännchen-Aktionen liefen sie wie die Weltmeister.
Ein paar Aufnahmen von unterwegs:
Dann kam die letzte Biegung vor dem Arch, und dann stand er vor uns, so als stände er mitten auf einer Bühne in einem großen Theater, der Arch der Arche; für uns tatsächlich der schönste aller Bögen. Dieser Ort verströmte tatsächlich eine besondere Magie, wie ich sie nur von wenigen anderen Plätzen auf der Welt kenne.
Auch der Blick in die andere Richtung hin zu den Resten der Gewitterwolken hatte etwas für sich.
Als sich der Himmel wieder zuzog, brachen wir auf. Bis zum Sonnenuntergang wollten wir dann doch nicht bleiben, um nicht in die Dunkelheit zu geraten.
Auf dem Weg zum Campground riss der Himmel noch einmal auf und bot dieses Bild. Hammer!
Schließlich senkte sich die Nacht über den Devil’s Garden.
Eine unserer schönsten Urlaubstage ging würdig zu Ende.
Harald