Wie alles begann -mit zwei Kids fünfeinhalb Wochen mit Abstechern durch den Südwesten

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siha

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Hach, das war ja richtig schön, eine heile Traumwelt für kleine und große Kinder! :) Die Häuserfassaden sind ja absolut schnuckelig, da erliegt man auch als Erwachsener dem unwiderstehlichen Charme. :yes: Und Disneyland am Geburtstag eines Kindes - was kann es Schöneres geben?! Delfinschwimmen vielleicht.....?

LG,
Topefa

Delfinschwimmen am Geburtstag ? Gute Idee, denn das haben wir bisher noch nicht geschafft...

Disney geht natürlich immer! Auch bei den großen Kindern unserer Familie.

Gruß
Harald
 
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siha

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Harald, auch ich lese wieder mit Begeisterung Deinen Bericht!! Ich liebe den Südwesten ja auch so sehr und bisher hast Du mit den Joshua Trees und dem Disney Besuch genau meinen Geschmack getroffen!!

Ich freue mich wenn es weitergeht!

Gruß, Birte

Hallo Birte,

schön, dass du wieder mit dabei bist. Ich hoffe natürlich auch weiterhin, deinen Geschmack zu treffen und dir die passenden Eindrücke "aufzutischen" :LOL:

Harald
 
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siha

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Da bin ich doch auch dabei.
Unser Besuch ist schon 2011 gewesen.
Leider sind die Bilder in meinem Bericht mittlerweile verschwunden, so dass ich meine Erinnerung hier ja wieder auffrischen kann. ?

LG Nicola

Hallo Nicola,

auch dir ein herzliches Willkommen zu unserer Auffrischungstour.

Gruß
Harald
 
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siha

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Tag 4: Pleiten, Pech und Pannen

Heute wollten wir von Anaheim nach Exeter fahren, das ca. 30 Miles südwestlich vom Südeingang des Sequoia NP liegt. Einziger Programmpunkt, den wir uns vorgenommen hatten, war die Besichtigung der Sterne und Sternchen auf dem Hollywood Boulevard. Je nach Verkehr, Lust und Laune wollten wir vielleicht noch Abstecher z.B. zum Griffith Park oder zum Malibu Beach machen, den Tag im Pool des gebuchten Best Western verbringen und gemütlich essen gehen.
Doch kaum waren wir auf der I5, standen wir schon mit Blick auf die Skyline im Stau.



So brauchten wir gut 2 Stunden, bis wir ein Parkhaus gleich in der Nähe des Kodak Theatres, wo immer die Oscars verliehen werden, fanden.

Kaum waren aus dem Parkhaus heraus, entdeckten wir schon den berühmten Hollywood-Schriftzug.





Vor dem Mann’s Chinese Theatre und auf dem Walk of Fame machten wir das, was wohl alle Touris dort machen.













Zwei Anmerkungen dazu:
1. Warum suchten sich meine Mädchen bloß die Abdrücke von Diven wie Sophia Loren oder Rita Hayworth aus? Hat das was für später zu bedeuten? Ein Omen für die Pubertät?
2. John Travolta hat Schuhgröße 43 und Arnold Schwarzeneggers Fußstapfen sind mir entschieden zu groß.

Bei ihr kam's wahrscheinlich nicht so auf die Schuhgröße an:



In Memorial:



Der Lieblingsstern unserer Kinder:



Nach gut einer Stunde und einem Imbiss beschlossen wir LA zu verlassen und gleich nach Exeter weiterzufahren. Die Fahrt auf der California 99 Richtung Norden durch schier endloses Farmland wurde zunehmend monotoner.



Plötzlich, 10 Miles vor unserer Ausfahrt, ein unheilvolles Rattern.
„Das sind wir!“, rief Simone.
Ich hielt auf dem Standstreifen. Und was stellten wir fest? Unser linker Hinterreifen war platt wie eine Flunder! Na toll, jetzt hieß es auch noch Reifen wechseln. Dazu mussten wir erst mal das ganze Gepäck ausladen. Nach einer Weile hatten wir dann Dreh heraus, wie wir den Reservereifen am Boden des Highlanders ablassen konnte. Dann kam das böse Erwachen. Ich zog ihn heraus. Der Reservereifen war ebenfalls platt, mit einem genauso hübschen Loch wie der Hinterreifen. Flüche und Ausdrücke kamen mir in den Sinn, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie kannte!

Und jetzt fiel uns auch noch siedend heiß ein, was wir vor ein paar Tagen in dem Stress der ersten beiden Tage vergessen hatten. Und da wir damals handytechnsich nicht so dolle ausgestattet waren, gab es gleich das nächste Problem. Wir besaßen keine Triband-Handys, und mit unseren konnten wir in den USA nicht telefonieren. Zwar wollten wir uns in Las Vegas ein Prepaid-Handy als Notfalltelefon kaufen, aber das hatten wir glatt verpeilt.

Nun standen wir also am Highway: zwei kleine Kinder, 40 Grad, kein Schatten, Staub, 2 platte Reifen, kein Handy, und die Autos rauschten vorbei...

Nach einer Weile hielt ein Auto ein kleiner LKW hinter uns. Ich traute meine Augen nicht: ein mobiler Reifen-Reperatur-Service. Weil ich unsicher war, fragte ich erst mal, ob ich sein Handy haben könne, um mit Alamo zu klären, was zu tun sei. Bei der zentralen Hotline verkündete mir eine Bandansage, dass ich gerade außerhalb der Bürozeiten anrufe, deshalb versuchte ich es direkt bei Alamo Las Vegas. Nach ca. 10 Minuten auf der Warteschleife kam ich schließlich durch. Ich erklärte der Dame, was passiert sei, war mir aber nicht sicher, ob sie mich auch verstanden hatte. Während der folgenden Dreiviertelstunde, in der ich immer wieder Zeit auf die Warteschleife gesetzt wurde, weil sie etwas nachfragen musste, kamen wir überein, dass sie uns ein Ersatzauto schicken würde. In der Zwischenzeit klebte der Reifenmechaniker den Reservereifen mit einer Paste, pumpfte ihn auf und montierte ihn. Ich fragte ihn, ob wir damit die 40 Miles bis zum Hotel schaffen könnten. Er schüttelte den Kopf, meinte aber dann, mit ein bisschen Glück und wenn ich vorsichtig fahre, könnte es klappen. Das war das, was wir hören wollten. Also würden wir es versuchen. Ich informierte noch die Angestellte von Alamo, dass sie uns das Ersatzfahrzeug zum Hotel schicken sollte, was sie mir auch zusagte.
Zuletzt fragte ich den Mechaniker, was er für die Reparatur bekommen würde, doch er winkte nur ab. Unfassbar, da stand dieser Typ eine Stunde mit uns herum, brachte uns zurück auf die Straße und wollte keinen Cent dafür.

Danach fuhren wir vorsichtig weiter. Meile um Meile spulten wir ab, der Reifen hielt. Am Horizont leuchteten die Bergzüge der Sierra Nevada im Licht der langsam untergehenden Sonne golden auf. Die Stimmung stieg. Und spätestens als die Kinder „Small world“ anstimmten, war die Welt wieder in Ordnung.
Im Hotel erwartete uns die Nachricht von Alamo, dass der Ersatzwagen gegen 21.30 Uhr kommen würde. Anschließend ging’s zum Sonnenuntergang in den Pool. Ich glaube, das war mit Abstand unser fröhlichstes Bad.
Schon um 21.00 Uhr kam auf einem Hänger unser drittes Auto in 5 Tagen, ein dunkelgrauer, topgepflegter Equinox. Nachdem er abgeladen war, wurde der ausgediente Highlander aufgeladen. Wir waren wieder mobil! So endete der Tag doch noch gut, und das Schöne war, jeder spürte irgendwie, dass uns auf dieser Reise nichts mehr etwas anhaben könnte und wir morgen für die Pleiten dieses Tages belohnt werden würden...

Gruß
Harald
 

Jessismama

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Hallo Harald,

habe deinen Reisebericht gerade erst entdeckt und quetsch mich mal auf die Rückbank. Freue mich auf die Fortsetzung.

LG Nicola
 

floja

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Plötzlich, 10 Miles vor unserer Ausfahrt, ein unheilvolles Rattern.
„Das sind wir!“, rief Simone.
Ich hielt auf dem Standstreifen. Und was stellten wir fest? Unser linker Hinterreifen war platt wie eine Flunder! Na toll, jetzt hieß es auch noch Reifen wechseln. Dazu mussten wir erst mal das ganze Gepäck ausladen. Nach einer Weile hatten wir dann Dreh heraus, wie wir den Reservereifen am Boden des Highlanders ablassen konnte. Dann kam das böse Erwachen. Ich zog ihn heraus. Der Reservereifen war ebenfalls platt, mit einem genauso hübschen Loch wie der Hinterreifen. Flüche und Ausdrücke kamen mir in den Sinn, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie kannte!

Und jetzt fiel uns auch noch siedend heiß ein, was wir vor ein paar Tagen in dem Stress der ersten beiden Tage vergessen hatten. Und da wir damals handytechnsich nicht so dolle ausgestattet waren, gab es gleich das nächste Problem. Wir besaßen keine Triband-Handys, und mit unseren konnten wir in den USA nicht telefonieren. Zwar wollten wir uns in Las Vegas ein Prepaid-Handy als Notfalltelefon kaufen, aber das hatten wir glatt verpeilt.

Nun standen wir also am Highway: zwei kleine Kinder, 40 Grad, kein Schatten, Staub, 2 platte Reifen, kein Handy, und die Autos rauschten vorbei...

Nach einer Weile hielt ein Auto ein kleiner LKW hinter uns. Ich traute meine Augen nicht: ein mobiler Reifen-Reperatur-Service. Weil ich unsicher war, fragte ich erst mal, ob ich sein Handy haben könne, um mit Alamo zu klären, was zu tun sei. Bei der zentralen Hotline verkündete mir eine Bandansage, dass ich gerade außerhalb der Bürozeiten anrufe, deshalb versuchte ich es direkt bei Alamo Las Vegas. Nach ca. 10 Minuten auf der Warteschleife kam ich schließlich durch. Ich erklärte der Dame, was passiert sei, war mir aber nicht sicher, ob sie mich auch verstanden hatte. Während der folgenden Dreiviertelstunde, in der ich immer wieder Zeit auf die Warteschleife gesetzt wurde, weil sie etwas nachfragen musste, kamen wir überein, dass sie uns ein Ersatzauto schicken würde. In der Zwischenzeit klebte der Reifenmechaniker den Reservereifen mit einer Paste, pumpfte ihn auf und montierte ihn. Ich fragte ihn, ob wir damit die 40 Miles bis zum Hotel schaffen könnten. Er schüttelte den Kopf, meinte aber dann, mit ein bisschen Glück und wenn ich vorsichtig fahre, könnte es klappen. Das war das, was wir hören wollten. Also würden wir es versuchen. Ich informierte noch die Angestellte von Alamo, dass sie uns das Ersatzfahrzeug zum Hotel schicken sollte, was sie mir auch zusagte.
Zuletzt fragte ich den Mechaniker, was er für die Reparatur bekommen würde, doch er winkte nur ab. Unfassbar, da stand dieser Typ eine Stunde mit uns herum, brachte uns zurück auf die Straße und wollte keinen Cent dafür.

ähnliches ist uns in unserem letzten Urlaub im Juni auch passiert (siehe mein Reisebericht: http://www.florida-interaktiv.de/sh...-with-two-Kids&p=395371&viewfull=1#post395371 )

Auch der hintere linke Reifen und uns halfen auch 2 nette junge Menschen.

VG
 

topefa

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Was soll man dazu sagen? Das ist das wahre Amerika: hilfsbereit, freundlich und offen! (y) (y)

Wie schön, dass Ihr nach diesem Szenario so ein positives Erlebnis hattet. Da kann es dann, wie Du sagst, kaum schlimmer kommen. Mir fällt jetzt gerade das Motto von "carriedaway" ein....:LOL:...Pleiten, Pech u. Pannen und alles gelassen hinnehmen, hilft ja nichts. :yes: :)

LG,
Topefa
 
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siha

siha

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Hallo Harald,

habe deinen Reisebericht gerade erst entdeckt und quetsch mich mal auf die Rückbank. Freue mich auf die Fortsetzung.

LG Nicola

Aber gerne doch! :-D
Langsam wird's auf der Rückbank eng, aber ich sitz ja vorne! :giggle:
 
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siha

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@ floja

Schön, dass du mit dabei bist.

ähnliches ist uns in unserem letzten Urlaub im Juni auch passiert (siehe mein Reisebericht: http://www.florida-interaktiv.de/sho...l=1#post395371 )

Auch der hintere linke Reifen und uns halfen auch 2 nette junge Menschen.

Auch das war eine tolle Geschichte, aber wenigstens hattet ihr ein funktionsfähiges Ersatzrad. Ansonsten schöne Bilder in deinem RB!
 
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siha

siha

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Was soll man dazu sagen? Das ist das wahre Amerika: hilfsbereit, freundlich und offen! (y) (y)

Wie schön, dass Ihr nach diesem Szenario so ein positives Erlebnis hattet. Da kann es dann, wie Du sagst, kaum schlimmer kommen. Mir fällt jetzt gerade das Motto von "carriedaway" ein....:LOL:...Pleiten, Pech u. Pannen und alles gelassen hinnehmen, hilft ja nichts. :yes: :)

LG,
Topefa

Genauso haben wir das auch empfunden. Im Nachhinein ging ja alles gut aus, und der Eindruck der blieb, war tatsächlich: hilfsbereit, freundlich und offen.

Am nächsten Tag kam ja dann auch schon die große Belohnung ...
 

Floridalady128

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Bin gerade auf Deinen "alten" Reisebericht gestoßen,aber gerade noch rechtzeitig. Freue mich auf den nächsten Tag und bin gespannt.
 
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Hallo Floridalady 128,

ich freue mich, dass du dabie bist und dich auf den nächsten Tag freust. Der kommt natürlich auch gleich wie bestellt.

Gruß
Harald
 
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Tag 5: Ein bärenstarker Tag

Die Planung für heute straffes Programm vor: früh aufstehen und spätestens bis 7.30 Uhr Abfahrt, dann durch den Sequoia NP über Fresno in den Yosemite, wo wir im Curry Village eine Unterkunft gebucht hatten. Nach dem aufreibenden Tag gestern ließen wir es dann aber etwas gemütlicher angehen: Um 7.30 Uhr war gerade mal das nominelle Familienoberhaupt wach. Etwas später kamen die Kinder dazu. Gegen 8 Uhr hob das tatsächliche Familienoberhaupt kurz den Kopf, murmelte etwas Unverständliches, drehte sich um und döste weiter.
Schließlich schafften wir es dann doch noch, gemeinsam zu frühstücken, und gegen 9 Uhr waren wir auf der Piste. Eine halbe Stunde später erreichten wir den Eingang zum Sequoia NP.



Wir passierten die Guardsmen ...



... und hatten unseren ersten Stopp am Giant Forest Museum. Es war absolut beeindruckend zwischen diesen Giganten herumzulaufen. Für mich erfüllte sich ein Kindheitstraum. Vor über 30 Jahren hatten meine Eltern eine Reise in die USA unternommen. Von den mitgebrachten Bildern hatten sich zwei Motive in mein Gedächtnis eingebrannt: der Grand Canyon und eben die Mammutbäume im Sequoia NP. Seit dem wollte ich da mal hin . Und jetzt stand ich eben da ...







Natürlich liefen wir den kurzen Trail zum General Sherman Tree.

Schon am Parkplatz fielen uns die allgegenwärtigen Bärenhinweise auf, die wir wegen unseren Kindern auch ernst nahmen. Nach wenigen Minuten waren wir da, und Amelie fasste das, was es über den mächtigsten aller Mammutbäume zu sagen gibt, treffend zusammen. „Ein Gerät!“



Auf dem Rückweg versuchte ich eines der allgegenwärtigen Streifenhörnchen zu fotografieren. Doch die Tierchen huschten ständig umher, und blieben im Gegensatz zu den anderen Parks, in denen wir sie antrafen, auf Distanz. Schließlich gelang mir doch eine passable Aufnahme.



Inzwischen war Simone mit den Kindern vorausgegangen. Plötzlich drehte sie sich um, deutete aufgeregt in den Wald und winkte mir zu, dass ich schnell und leise kommen sollte. „Bestimmt ein Chipmunk, das mal nicht flüchtet“, dachte ich im ersten Moment. Doch das Tier, das da in gut 25 Meter Entfernung durch die Bäume trottete, war etwas größer.



Der Bär beachtete uns gar nicht. Er lief parallel zum Weg, hob noch einmal kurz den Kopf, fast so als wollte er Adieu sagen, dann verschwand er im Wald.
Wir waren hin und weg. Unser erster Bär!

Auf den Fahrt zum Nordeingang mussten wir wegen Straßenarbeiten 40 Minuten warten, was unsere Zeitplanung zusätzlich zu unserer morgendlichen Trödelei durcheinander brachte. Wir fuhren deshalb stramm ohne große Unterbrechungen weiter.



Der Equinox brachte uns zuverlässig unserem Ziel entgegen. Bei Oakhurst gab es in irgendeiner Fastfood-Kette, deren Name ich vergessen habe, ein spätes Mittagessen.




Schließlich erreichten wir um 17.00 Uhr den Südeingang zum Yosemite. Im Park war immer noch gut Verkehr unterwegs. Beim Abzweig zum Glacier Point verkündete eine Tafel, dass aufgrund von Straßenarbeiten mit einer halbstündigen Verspätung one-way zum Aussichtspunkts zu rechnen sei. Jetzt mussten wir eine harte Entscheidung treffen. Wir wollten nicht nach Sonnenuntergang im Camp angekommen, deshalb gab ich schließlich schweren Herzens nach und wir ließen den Glacier Point sausen. Das hatten wir von unser morgendlichen Trödelei (die aber im Endeffekt das Resultat der doppelten Reifenpanne war), aber vielleicht könnten das am nächsten Vormittag noch nachholen, bevor es Richtung Monterey ging.

Nun kam der Tunnel zum Yosemite Valley. Nach der Ausfahrt bot sich dann mit dem Tunnel View der erste Ausblick auf das Tal mit Half Dome und El Capitain. Ein wunderbares Panorama:









Wenige Meilen taleinwärts standen dann die ersten Autos Schlange. „Na super“, dachte ich. „Typisch Yosemite, kaum im Tal, schon stehen wir im Stau.“ Wieder war es die beste Ehefrau von allen, die am schnellsten erkannte, was da los war. Noch ein Bär, der am Fluss auf einem Baumstamm balancierte.





Das war also unsere Belohnung für den gestrigen Stress. Zwei Bären in zwei Nationalparks an einem Tag.

Im Curry Village bezogen wir dann unsere fest aufgebauten Zelte. Ursprünglich hatten wir eine Cabin gebucht, aber die Parkverwaltung hatten uns schon im Frühjahr per Email mitgeteilt, dass es aufgrund von Steinschlägen zu Änderungen in der Unterkunft kommen würde, was uns aber nichts ausmachte. Für die Kinder hatte es einen Hauch von Abenteuer.



Zunächst mussten wir alle möglichen Lebensmittel und Toilettenartikel bärensicher in der zugehörigen Box (auf dem Bild links unten) verstauen, was eine ziemliche Herumkramerei in unserem Gepäck zur Folge hatte.
Das Zelt selber war spartanisch eingerichtet, vier Betten (eine Mischung aus Feld –und Krankenhausbetten), Decken, eine nichtfunktionierende Heizung und ein Schreibpult.

Heute hatten die Kinder viel in ihre Tagebücher zu malen: Mammutbäume, Streifenhörnchen, ein Bär im Wald, ein Bär am Fluss, die Zeltunterkunft. Müde, aber glücklich fielen wir in die Betten.

Harald
 

Hemmi

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Ach, da werden die Erinnerungen an unsere Tour 1999 wach...seufz...
Und umso sicherer wird es für mich, dass es 2018 ein Revival geben muss!

Wunderbarer Bericht und immer so schön morgens zum Frühstück parat (y)
 

Cawu

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Gut, dass der Ärger mit Eurem Auto durch die schönen Erlebnisse am nächsten Tag gleich verflogen war.

Hach, die Mammutbäume sind auch der Traum meines Mannes! Sehr schöne Bilder und dass Ihr gleich auf zwei Bären treffen durftet (y)! Bin gespannt wie es weitergeht ...

Nominelles Familienoberhaupt :-D - gefällt mir :giggle:
 

Rover71

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Hast Du auch ein Bild vom Zelt von innen? Bären möchte ich auch einmal in freier Wildbahn sehen vielleicht haben wir ja auch das Glück in einem der beiden NP.
 

topefa

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Die Bezeichnungen der Familienoberhäupter sind sehr interessant. :)

Das war ja ein Traum mit Euren Bären, vor allem der zweite, der so fotogen herumbalancierte! :yes: Zusammen mit diesen grandiosen, ganz speziellen Eindrücken und der Abenteuer-ÜN war das trotz den Abstrichen ein besonderer Tag, der im Gedächtnis eingebrannt ist. (y)

Ich frage mich, warum wir trotz den vielen schönen und ebenfalls beeindruckenden Ansichten in unseren europäischen Alpen dennoch vom Yosemite Park so fasziniert sind? Ist es der Reiz des amerikanischen Kontinents und was wir da hinein projizieren? Ich konnte für mich noch keine passende Antwort finden.... :confused:


Danke für das Aufleben lassen meiner eigenen Erinnerungen aus den 90-ern (wie bei Hemmi)!

Schönen Tag,
Topefa :sun:
 
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