22.02.2019
Von wegen Schlafen.
Das ungute Gefühl vom Tage hat mich nicht getrogen. Wir wissen, dass Miami laut ist. Aber SO laut? Der Kleine wacht alle naselang auf. Ich liege seit 3 Uhr wach. Wer einmal die getunten Motorräder und Autos in Miami gehört hat, die mit lautem Knall einer Fehlzündung durch die floridianische Nacht rasen, weiß, was ich meine.
Aufgewacht, aber nicht ausgeschlafen
Morgendlicher Blick aus dem Fenster. Man kann den Palmetto Pkwy und die Straße darunter erkennen. Im Übrigen ist das Bild nicht bearbeitet: die Fenster waren so schmutzig......
Wir stehen um 7 Uhr wie gerädert auf. Zum Glück ist mir noch in der Nacht die Idee gekommen, die Geräuschkulisse als Beweis auf Video aufzunehmen. Ich rufe bei Expedia an und schildere, dass wir eine zweite Nacht hier nicht überleben würden. Expedia hilft uns leider nicht weiter. Zwar rufen sie im Hotel an, aber das Hotel verweigert eine Stornierung. Und wir haben eine "non-refundable rate" gebucht. Der Kollege am Telefon meint, wir sollten uns schriftlich beschweren.
Ich buche ein anderes Hotel, das Best Western On the Bay & Marina. Wir checken aus. "Oh, you leave early...oh, I'm so sorry to hear.....bla, bla" und fahren zum neuen Hotel. Unterwegs eine kurze Pause bei Dunkin' Donuts, der Kleine ist quengelig, weil er müde und hungrig ist.
Im neuen Hotel erwartet uns ein Zimmer weg von der Straße und mit einem wunderbaren Blick auf die Bay.
Mittagessen gibt es heute bei Burgerfi in North Miami Beach. Ehrlich gesagt: nichts besonderes. Aber die Bedienung ist nett und schenkt unserem Kleinen einen Keks.
Dann stellen wir das Auto auf einem Parkplatz ab und machen uns ein letztes Mal auf den Weg zum Strand. Trotzdem der Strand nicht besonders sauber ist, bleiben wir hier noch 2h und sehen den großen Kreuzfahrtschiffen zu, die am Horizont fahren.
North Miami Beach
So ähnlich muss ganz Miami Beach vor der Sanierung ausgesehen haben...
Heute checke ich auch für unseren Flug nach Kanada ein. Flair Airlines – wenn man das im Internet sucht, sträuben sich einem wegen der schlechten Bewertungen die Haare. Es ist aber die einzige Airline mit einem Direktflug Miami-Winnipeg. Wir hatten beschlossen, es zu riskieren. Der Check In lässt mich ratlos zurück. Zwar verkündet die Webseite, dass wir nun eingecheckt sind, aber drucken lassen sich unsere Boardingpässe nicht. Wir bekommen auch keine email-Bestätigung. Bleibt nur darauf zu hoffen, dass wir einfach Glück haben und weder der Check In ungültig noch der Flug massiv verspätet ist.
Am Abend des 22.02. habe ich dann endlich alles fertig gestellt: das B4-Zollformular. Die „Goods-to-follow“-Inventoryliste. Die „Disclosure of funds“ genannte Erklärung über unsere finanziellen Mittel. Alles in zweifacher Ausfertigung.
Abschied am Pier vor dem Hotel
Die beste Ehefrau wartet treu im Hotelzimmer, bis ich zurück bin. Endlich schaffen wir es noch, eine halbe Stunde im lauen Abendwind zu sitzen und Abschied von Florida zu nehmen. 5 Wochen sind wie im Flug vergangen. Morgen geht es nach Kanada – in die Ungewißheit, ein neues Leben, neue Herausforderungen. Wir sind etwas aufgeregt.