29.04.24 - Send Help 🆘
Auch wenn das Hampton das Frühstück bis 10 Uhr anbietet, entschieden wir uns die Wecker auf 8 Uhr zu stellen. Schliesslich mussten wir heute noch den Besuch auf der USS Lexington nachholen und dann weiter nach Houston fahren. Bei dem Gedanken an das möglichen Horrorhotel in Houston wurde mir jedesmal ganz anders. Und ich habe ziemlich oft am Tag daran gedacht.
Vor dem Frühstück haben wir kurz mal mit zu Hause telefoniert. Ich hatte einen verpassten WhatsApp Anruf von meiner Mutter auf dem Display, da macht man sich ja schon Sorgen. Aber, es war wie meistens, sie hat sich beim anschauen der geschickten Urlaubsbilder nur vertippt. Nach ausführlicher Berichterstattung, was wir bisher alles erlebt haben, durften wir dann zum Frühstück gehen. Das Frühstück im Hampton finde ich eigentlich immer gut, da werden wir nie enttäuscht. Ich glaube, dass hatte ich schonmal erwähnt.
Nach dem Frühstück wurde dann wieder alles eingepackt, dank frischer, gefaltener Wäsche und leerem Schmutzwäschesack waren die Koffer auch wieder etwas kleiner. Das Tetrisspielen mit den Koffern klappt nun auch schon wie im Schlaf, alles hat seinen festen Platz. Wir checken aus dem Hotel aus und die Angestellte fragt wo es hingeht, als sie Houston hört, wünscht sie uns "Good Luck with the Traffic", mmhhh.
Der nächste Stop ist der Parkplatz an der USS Lexington. Leider fährt die Tram hoch zum Eingang noch nicht und wir müssen die lange Rampe selber gehen. An der Kasse wollen wir das Bundle "Escape Room and Museum" kaufen. Uns wird allerdings gesagt, dass man das nur online kaufen kann. Wieso steht es denn dann da auf dem Preisschild am Eingang. Egal, wozu ist man denn heutzutage so mobil? Wir setzen uns auf eine Bank und buchen das Bundle online. Es gibt drei Escape Rooms zur Auswahl, wir entscheiden uns für "Mission #1: Beat the Blast". Es gibt für alle Timeslots noch genügend frei Pläze. Weil wir vorher den Flugzeugträger besichtigen wollen nehme wir den Timeslot um 13 Uhr. Wir hoffen auf ein paar andere Spieler, im besten Fall native Speaker für die Rätsel :-D
Per Mail kommt die Bestätigung und mit dem Buchungscode gehen wir wieder zum Eingang und dürfen dann ohne Probleme passieren. Der, ich nenne ihn mal, Innenraum sieht schon mal riesig aus. Das erste Abenteuer wartet dann auch schon auf uns, der Weg zu den Restrooms. Da muss man ein Deck weiter nach unten und das über eine ziemlich kleine und steile Leiter.
Nachdem wir den Besuch auf den Restrooms ohne Probleme überstanden haben und heile wieder eine Etage weiter oben angekommen sind, wollen wir direkt wieder nach unten und das noch einiges mehr als nur zu den Restrooms.
Wir starten unseren Rundgang mit den Lowerdecks. Das ist schon gruselig hier. Diese Enge, diese Zwecksmässigkeit und überall dieser Metallgeruch. Ich will auch gar nicht soviel drüber schreiben. Es ist ein Kriegsschiff und Krieg ist Scheisse! Aber irgendwie wollte ich mir sowas immer schonmal anschauen.
Weiter unten im Maschinenraum treffen wir auf drei Jungs aus Bayern, die gerade von einem alten Crewmitglied (?) irgendwas erklärt bekommen. Ein paar Fragen stelle ich dem Herrn auch, der alles mit Geduld beantwortet.
Nach der Enge in den Lowerdecks machen wir uns über eine Treppe auf den Weg zum Upperdeck. Hier stehen verschiedene Flugzeuge, u.a. auch ein Filmflieger aus Top Gun. Auf dem Upperdeck fällt einem dann die Größe und vorallem auch die Höhe des Schiffs auf. Irgendwie schon beeindruckend, diese ganze Konstruktion.
Es ist zwar noch genug Zeit, bis wir in den Escape Room müssen, aber wir wollen schonmal schauen, wo wir nachher hin müssen. Als wir den Eingang gefunden haben, steht da auch schon Phil. Er ist der Gamemaster und fragt, ob wir einen Timeslot oder nur Interesse haben. Ja, wir haben einen Timeslot, sind aber etwas zu früh. Kein Problem, meint Phil, wenn wir wollen und nichts anderes anschauen wollen, können wir gerne schon starten. Na toll, dass bedeutet leider auch, dass wir die einzigen Spieler sind.
Da wir nur noch die Brücke anschauen wollen und das auch später machen können, nehmen wir das Angebot früher zu starten gerne an. Phil weist uns darauf hin, dass das Spiel 60 Minuten gehen wird und wir "nicht raus können", ob wir schon auf dem Restroom waren. Außerdem will er noch wissen, was Restroom auf Deutsch heisst. Das fragt er angeblich alle ausländichen Spieler. Da wir gerade vom Restroom kommen können wir direkt loslegen.
Bevor irgendwas gerätselt werde kann, müssen wir uns ein Erklärvideo anschauen. Es wird unterhaltsam gezeigt was wir alles im Escape Room machen dürfen und vorallem, was nicht!
Dann führt Phil uns den Escape Room und sagt, dass es der beste Raum auf dem Schiff ist, da er schön klimatisiert ist. Das stimmt wirklich, hier ist es angenehm kühl, draussen ist es warm und klebrig.
Im Escape Room müssen wir Rucksäcke und Handys einschliessen, damit wir bloss keine Hilfe von aussen haben und keine Fotos für Spoiler machen können. Dann gibt es noch ein weiteres Video, es ist das Missionsvideo und wirklich gut gemacht. Im Grunde hat ein böser Mensch eine dreckige Bombe auf dem Schiff versteckt, gibt uns aber eine Chance, diese in 60 Minuten zu entschärfen. Phil wünscht und viel Glück und verschwindet dann. Damit das ganze nicht zu schwer wird, gibt es alle 5 oder 10 Minuten einen Clue, also einen Hinweis.
Die Zeit läuft und wir schauen uns im Raum um, in rumliegenden Büchern finde ich einen Teil einer Liste mit Anweisungen. Aber wir kommen sonst nicht wirklich weiter. Haben kaum Anhaltspunkte, finden hier und da mal Sachen, die wir später nutzen müssen. Es ist eigentlich jetzt schon klar, dass der komplette Raum zu zweit nicht machbar ist. Der erste Clue bringt uns aber auf den richtigen Weg. Nach und nach können wir nun Rätsel lösen und erhalten so wieder weitere Hinweise auf die nächste Rätsel und wie wir diese lösen können.
Irgendwann können wir eine Tür öffen und gelangen so in den nächsten Raum. Plötzlich klingelt da ein Telefon, Christina geht ran und es werden Anweisungen gegeben, was wir machen müssen. Die Zeit läuft erbarmungslos runter, am Ende scheitern wir an einem genauen Wortlaut. Für die Liste mit den Anweisungen haben wir alle Teile zusammen, die arbeiten wir an einer Maschine auf der man verschieden farbige Knöpfe drücken muss ab. Eine Anweisung lautet sinngemäss, drückt zu zweit alle fünf Knöpfe und "release them simultaneously". Das überlesen wir gekonnt! Wir sind so darauf konzentriert, die dämlichen Knöpfe gleichzeitig zu drücken, dass wir nicht drauf achten, sie gleichzeitig los zu lassen.
Dreimal arbeiten wir uns durch die Liste mit Anweisungen, bis zu diesem Punkt und scheitern. Tja, die Bombe ist dann leider hochgegangen und Phil kommt wieder in den Raum. Es gibt noch ein kurzen Debriefing. Ein, zwei Sachen verrät er uns, aber nicht alles. Wenn wir das wissen wollen, müssten wir wieder kommen. Das Problem ist, der Raum hat wirklich Spaß gemacht. Die Rätsel waren alle gut und geschickt in das Schiffsthema eingebaut. Wir würden wirklich gerne wieder kommen. Naja, mal sehen. Es wird sicher noch andere gute Escape Rooms in den USA geben.
Es wird noch ein Andenkensfoto gemacht, wir entscheiden uns für das "Send Help" Schild, dass wir am Anfang auch noch falsch rum halten. Auf dem Weg zurück vom Raum zum Eingang unterhalten wir uns mit Phil noch über Sommertemperaturen hier und in Deutschland. Die Umrechnung von Fahrenheit zu Celsius macht Phil dabei im Kopf
Wir verabschieden uns und es geht nun nochmal nach ganz oben. Mit dem Aufzug fahren wir aufs Upperdeck und von da aus geht es zu Fuß hoch zur Brücke. Auf dem Weg dahin kommen wir auch an den dicken Kanonen vorbei, unglaublich. Die Brücke an sich ist dann doch recht klein, wie man von da aus so ein Biest steuern kann, ebenfalls unglaublich.
Dann reicht es uns aber auch, den Giftshop schenken wir uns und weil die Tram wieder fährt, lassen wir uns von ihr vom Schiff runter aufs Festland zurück bringen. Tschüss "Blue Ghost", wir werden uns wohl nicht nochmal wieder sehen.
Bevor es so richtig weiter geht, schauen wir noch kurz an der Baustelle von der neuen Brücke vorbei. Ich kann da leider nicht anders.
Es geht dann weiter Richung Hafen. Christina sagt, dass da eine Fähre fährt. Auf dem Weg dahin frage ich noch, was wir durch die Fähre denn sparen. Nix! Christina will einfach mal in Amerika Fähre fahren und wir haben ja Zeit. Ich schaue ein bisschen überrascht, meine dann aber, dass wir dann ja auch das Thema Kreuzfahrt abgehakt hätten
Auf dem Weg zum Hafen kommen Schilder "Beach Access, Next 3 Exits"! Oh toll, auch hier kann man mit dem Auto über den Beach fahren. Am nächsten Schild biegen wir recht ab und stehen plötzlich vorm Golf von Mexico. Der Sturm auf dem Golf hat das Wasser soweit reingedrückt, dass der Strand komplett überflutet ist. Also wenden und wieder zurück auf die Straße, wäre ja auch zu schön gewesen.
Als wir an der Fähre ankommen, werden wir sofort durchgewunken und stehen in einer Schlange voller Autos, die auch auf die Fähre warten. Es fahren hier mehrere Fähre gleichzeitig, am Ende kommen wir auf die dritte Fähre. Es passen immer ca. 20 Fahrzeuge auf so eine Fähre. Was uns ein bisschen wundert, weder vor oder während der kurzen Überfahrt kommt jemand der abkassiert. Die Überfahrt zum Port Aransas ist so kurz, es lohnt sich nicht mal, aus dem Auto zu steigen. Auch als wir von der Fähre fahren ist da niemand der Geld haben will, naja Alamo wird sich schon melden, wenn die Geld haben wollten. Ich bilde mir ein so Fotokästen gesehen zu haben.
Nun geht es aber auf dem direkten Weg nach Houston. Durch die Fährenfahrt fahren wir sehr ländlich und weniger über Autobahnen. Die Strecke ist wirklich sehr schön, sehr viel Natur. Es ist hier auch nicht mehr diesig und man kann weit, bis zum Horizont, schauen. Hin und wieder stehen mal riesige Rinderherden auf den noch riesigeren Feldern. Es heisst ja, in Texas ist alles größer, hier macht es wirklich den Eindruck. Man kommt sich so klein vor, wenn man über die Straße fährt, links und rechts diese Weite.
Als wir dann irgendwann doch auf eine Autobahn kommen, machen wir auf einer sehr gepflegten Recreational Area kurz Pause. Die finden wir auch in Florida immer wieder toll. Weil Noxi mal wieder durstig ist, folgt irgendwann auch eine Tankpause bei einem Buc-ees. Diesmal gehen wir aber nicht rein, sondern fahren nach dem Tanken sofort weiter.
Vor Houston wird der Verkehr merklich dichter. Es fährt sich aber nicht so schlimm, wie man es uns berichtet hatte. Über Nebenstraßen kommen wir am Hotel an, ich hatte noch "keine Mautstraßen" im Navi eingestellt. In Dallas wollte uns das Navi immer auf die Expresslanes leiten, weil es da schneller gehen sollte.
Der erste Punkt in den Rezensionen stimmt schonmal, dass Hotel hat kein Schild. Na gut, dass ist ja nicht weiter schlimm. Wir checken ein, beim Blick durch die Lobby sehe ich, dass der Aufzug wirklich nicht in Betrieb ist. Das kann uns aber egal sein, wir bekommen ein Zimmer auf dem 1. Floor. Und der Pool soll ab morgen auch wieder aufmachen.
Das Zimmer nehmen wir dann wirklich sehr genau unter die Lupe. Aber wir scheinen Glück zu haben, keine Bettwanzen, keine Kakerlaken und um ehrlich zu sein, das letzte Hampton war auch nicht das sauberste Hotel.
Wir holen unsere Sachen aus dem Auto und bringen sie aufs Zimmer. Danach müssen wir noch was im CVS besorgen. Auf dem Weg zum Auto sehen wir auf dem Hotelparkplatz ein altes "La Quinta" Schild liegen. Das erklärt einiges, die scheinen hier gerade das Hotel an eine andere Kette verkauft zu haben und renovieren es nun. Abendessen gibt es nach dem CVS Besuch bei WhatABurger. Ist nicht schlecht, aber an In-N-Out Burger kommen sie leider nicht ran. Der Dr.Pepper Milkshake konnte jedoch überzeugen und war einfach nicht leer zu bekommen.
Zurück im Hotel planen wir den nächsten Tag, es soll zur NASA und zum Baseball gehen. Da ich mir bei den Karten für das Baseballspiel nicht sicher bin, nehme ich einfach mal die günstigsten für 18$. Dafür scheinen es überdachte Plätze zu sein und falls uns das Spiel nicht gefällt, können wir auf früher gehen. Am Ende werden es doch für zwei Karten um die 50$, kommen ja noch irgendwelche Fees und natürlich Tax drauf.
Bevor ich aber schlafe, schreibe ich noch einen Tagesbericht und merke dabei, wie hellhörig hier die Zimmer sind. Noch schnell die Notizen vom heutigen Tag geschrieben und dann gute Nacht.