Wie alles begann -mit zwei Kids fünfeinhalb Wochen mit Abstechern durch den Südwesten

Pinti

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Hi Harald,

ich war bislang nur stiller Mitleser, aber die Fotos, Erzählungen etc. sind echt Mega!

Die Westküste der USA ist auf jeden Fall sehr beeindruckend und die ganzen Parks etc., die du hier präsentierst sind klasse :yes:

Und auch die Bilder vom Grand Canyon sind echt super, ich glaube ich muss meine nächsten Reiseziele nochmal neu priorisieren :unsure:

Also vielen Dank meinerseits!!!!!

Viele Grüße
 

topefa

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Weiterhin schöner Bericht mit interessanten Locations! (y) Der Blick durch das Kirchenfenster wäre sicherlich lohnenswert gewesen, toller Hintergrund! :yes:

Ich lese fleißig mit, auch wenn ich hinterher hinke. ;)

Danke und ein schönes Wochenende,

Topefa :)
 
OP
siha

siha

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Hi Harald,

ich war bislang nur stiller Mitleser, aber die Fotos, Erzählungen etc. sind echt Mega!

Die Westküste der USA ist auf jeden Fall sehr beeindruckend und die ganzen Parks etc., die du hier präsentierst sind klasse :yes:

Und auch die Bilder vom Grand Canyon sind echt super, ich glaube ich muss meine nächsten Reiseziele nochmal neu priorisieren :unsure:

Also vielen Dank meinerseits!!!!!

Viele Grüße

Hi Pinti,

die Naturschauspiele im Westen sind in der Tat spektakulär, und liegen in einer Dichte aneinander, die ihresgleichen auf der Welt sucht. Ein Muss für USA-Reisende.

Gruß
Harald
 
OP
siha

siha

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Tag 30 Teil1: Die ersten Bisons

Nach einer kalten Nacht erwachten wir leicht fröstelnd. Schnell schalteten wir die Heizung an. Nachdem es warm geworden war, krochen wir aus den Betten und frühstückten rasch, denn wir hatten heute einiges vor. Wir wollten heute die Nordschleife fahren und im Canyon Village übernachten. Dabei standen die Tower Falls, Mammoth Hot Springs und das Norris Geyser Bassin auf dem Programm. Und natürlich hofften wir wieder auf viele Tiersichtungen. Es soll ja so etwas wie eine Bison-Garantie hier geben...

Wir fuhren zügig nach Norden, vorbei an Bridge Bay und Fishing Bridge. Etwas später würden wir dann aufgehalten. Bisons. Mitten auf der Straße! Ein Bild wie aus einem Werbeprospekt (und eines meiner Lieblingsbilder aus dem Yellowstone):





Aus Sicherheitsgründen soll man ja nicht aussteigen, wenn einen Bisons den Weg kreuzen. Natürlich hielt sich niemand daran. Auch ich stieg aus, ließ aber die Fahrertür offen und hielt noch einigermaßen Abstand. Nicht so die Leute aus dem Bus. Plötzlich gab eines der Tiere ein nervöses Brummen von sich. In Nullkommanix war die Straße menschenleer und der Bus wieder voll!

Am Hayden Valley warteten schon die nächsten Bisons.





Schon nach kurzer Zeit hatten wir so viele Büffel gesehen, dass wir deswegen nicht mehr extra anhielten.

Mud Vulcano und die Yellowstone Falls ließen wir aus, denn die waren für den nächsten Tag vorgesehen. Der Himmel wurde nun immer düsterer. Die Fahrt über den 2700 Meter hohen Dunraven Pass zog sich, und auf der Abfahrt liefen die Bremsen heiß. Vielleicht hätte ich doch im 2. Gang hinunter fahren und die Bremswirkung des Motors ausnutzen sollen? Es roch nach verbranntem Gummi, aber die Bremsen funktionierten noch einwandfrei.

Nächster Stopp war an den Tower Falls. Ein kurzer, bequemer Fußweg führte hin.



Blick Richtung Lamar Valley:



Danach machten wir einen Abstecher ins Lamar Valley, das als eines der besten Spots für Tierbeobachtungen im Park gilt. Die beste Zeit für Tiersichtungen sind ja die frühen Morgen –oder Abendstunden. Wir waren aber mittags da, dementsprechend gering war die Ausbeute. Ein paar Kraniche in ziemlicher Entfernung zur Straße (nicht im Bild festgehalten) und natürlich auch Bisons, ebenfalls in ziemlicher Entfernung, wie auf dem Bild zu sehen:



Gefunden? Dann geht’s weiter zu den Mammoth Hot Springs.

Am Hauptquartier der Parkverwaltung war mehr Wild zu sehen als Menschen:







Die Tiere machten es uns so schön vor, deshalb aßen wir erstmal zu Mittag, ehe wir die Mammoth Hot Springs erkundeten. Coming soon …


Gruß
Harald
 

Reisezottel

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Harald versüßt einem wieder den Vormittag :sun:

Beim Betrachten des Suchbildes mit den Bisons kann man sich so richtig vorstellen, wie die früher in großen Herden überhaupt die Prärie gedonnert sind :-D

Schönes Wochenende

Angelika
 

topefa

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Ihr wurdet ja täglich mit Tieren "verwöhnt", WOW! :yes:

Danke,
Topefa
 

Cawu

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Die Bilder mit den Bisons sind klasse! Aber mein Lieblingsbild ist das mit dem Yellowstone River. Und soll ich Dir was verraten, ich freu mich auf die Mammoth Hot Springs :yes:
 
OP
siha

siha

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Beim Betrachten des Suchbildes mit den Bisons kann man sich so richtig vorstellen, wie die früher in großen Herden überhaupt die Prärie gedonnert sind :-D
Angelika

Hallo Angelika,

da kann ich dir zustimmen. Mir ging das in einem Tal auch so, in dem wir einen Tag später unterwegs waren.
Ins Lamar Valley sind wir hauptsächlich gefahren, weil sich da gelegentlich Bären und auch Wölfe rumtreiben. Diese Hoffnung hat sich aber nicht erfüllt. Aber man muss ja nicht immer zu den Tieren, manchmal ...
 
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siha

siha

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Ihr wurdet ja täglich mit Tieren "verwöhnt", WOW! :yes:

Danke,
Topefa

Wir waren mit unserer "Ausbeute" zufrieden, wobei wir natürlich keine Ahnung haben, ob das was wir an Tieren gesehen haben, normal für Yellowstone ist.
 
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siha

siha

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Die Bilder mit den Bisons sind klasse! Aber mein Lieblingsbild ist das mit dem Yellowstone River. Und soll ich Dir was verraten, ich freu mich auf die Mammoth Hot Springs :yes:

iss ja gut ...ich hab schon verstanden ...

Du musst dich trotzdem noch ein bisschen gedulden ...
 
OP
siha

siha

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Tag 30 Teil2: Heiße Quellen und viel Aufregung im Camp

Wie alle Sehenswürdigkeiten waren auch die Mammoth Hot Springs durch Spazierwege gut erschlossen. Viele der Terrassen waren jedoch vertrocknet und hatten viel von ihrer alten Pracht verloren.





Dennoch ist Mammoth mit den Sinterterassen unbedingt einen Besuch wert, denn das Thermalfeld unterscheidet sich doch ziemlich von den anderen vulkanischen Erscheinungen im Park. Lediglich an der Main Terrace war noch richtig viel los. Plötzlich prasselte ein Regenschauer über uns herunter. Die Regenjacken hatten wir natürlich im Womo gelassen, so dass wir zunächst unter einem Baum Schutz suchten. Als der Regen etwas nachließ, gingen wir dann an die Besichtigung. Das Zusammenspiel der bunten Quellen mit dem finsteren Regenhimmel schuf eine phantastische, surreal anmutende Atmosphäre.









Weiter ging zum Norris Geyser Bassin. Wir liefen zunächst ins Back Basin, wo sich der Steamboat Geyser befindet. Er ist der größte aktive Geysir der Welt. Bei seinen Ausbrüchen schießt das Wasser über 100 Meter in die Luft. Dumm nur, dass die Ausbrüche nur alle Jubeljahre stattfinden. So lange wollten wir nicht warten, und beließen es mit dem Blick auf den auf kleiner Flamme vor sich hinköchelnden Geyser. Das heißt, dass Wasser schoss vielleicht 1,5 Meter in die Höhe, immer noch ein sehenswerter Anblick.







Am Porcelain Basin begnügten wir uns mit einem Überblick.



Gleich neben der Zufahrt zum Camground:



Unsere Campsite im Canyon Village lag in einem schmalen Loop mitten im Wald. Wir hatten eine Pull-Through-Site neben einem etwas älterem Paar vom Lake Tahoe, das Hunde dabei hatte. Nach dem Essen, es wurde schon langsam dunkel, tollten die Kinder herum, spielten Fangen und Verstecken.





Derweil brachte ich den Müll weg, natürlich ohne Kamera. Als ich ihn eingeworfen hatte, lief ich nichtsahnend de verlassenen Straße entlang. Plötzlich entdeckte ich gut 50 Meter vor mir einen großen dunklen Fleck aus dem Wald kommen.

Drei Gedanken schossen mir blitzartig durch den Kopf:
1. Ein Bär!!!
2. Der läuft genau in unseren Loop!!!!!!!
3. Mist! Die Kinder rennen draußen herum!!!!!!!!!!!

Dann tat ich das, was man auf keinen Fall tun soll, wenn man einem Bären begegnet. Ich rannte was das Zeug hielt. Völlig außer Atem kam ich an unserer Site an und berichtete, dass ein Bär auf dem Weg ist. Simone und die Kinder verzogen sich ins sichere Womo, während ich den Amerikaner neben uns Bescheid gab.
Sie fragten mich, ob es ein Schwarzbär oder ein Grizzly wäre.
Na, da hatte ich vor Schreck natürlich nicht drauf geachtet.
Das ältere Paar schloss erstmal die Hunde weg.
Dann taten die 4 Amerikaner das, was man von guten Amerikanern in dieser Situation erwarten darf!
Sie zückten ihre...
Colts oder Gewehre? Nö.
Kreditkarten? Nö, auch Fehlanzeige.
Nein, sie zückten ihre Kameras und gingen dem Bären entgegen.
Ich meinte zu Simone in der Hoffnung auf ein tolles Bärenbild, wir könnten doch mit dem Womo eine Runde um den Loop fahren.
Doch meine Frau, übrigens die besorgteste Ehefrau der Welt, ließ das Fenster herunter, reichte mir den Foto raus und erklärte lapidar: „Geh doch mal mit!“

Also ging ich tapfer mit den Amerikanern mit. Und wo war der Bär?
Er lief den schmalen Waldstreifen zwischen dem Loop entlang. Es war ein Schwarzbär. Ein wunderschönes Tier mit glänzendem schwarzen Fell, gut genährt und nicht so zerzaust, wie die Exemplare, die wir im Seqouia und im Yosemite gesehen hatten. Leider war es schon ziemlich düster und der Bär bewegte sich recht schnell, so dass es unmöglich war ein gutes Bild zu schießen.



Die Amis taten im Übrigen das, was man machen soll: Sie riefen laut. Als dann noch der Motor eines Autos neben dem Bären aufheulte, ergriff das Tier die Flucht. Im Endeffekt hatte das arme Tier viel mehr Angst gehabt als wir. Schnell war er verschwunden und ich schlug angesichts seines Tempos drei Kreuze. Nicht auszudenken, wenn er mich zu Beginn verfolgt hätte. Ich hätte nie und nimmer eine Chance gehabt.
Wahnsinn, nach denen im Sequoia und Yosemite, war das der dritte Bär auf unserer Reise!
Als der Bär verschwunden war, fragte ich die Amerikaner, was sie bei einem Grizzly gemacht hätten. Sie lachten und sagten: „Dann säßen wir schon längst in unserem Motor Home. Nun fragten sie mich, ob es in Deutschland Bären gebe. Ja, es gab mal einen. So erzählte ich ihnen also die Geschichte von Bruno, dem Problembären. Vielleicht erinnert sich noch jemanden an Meister Petz, der in Bayern einwanderte und dort erlegt wurde. Die Amis schüttelten nur ihren Kopf über die Reaktion der bayrischen Behörden. Im Laufe des Abends entspann sich noch eine angeregte Unterhaltung.

Jetzt gab es noch ein Problem zu lösen, denn die Kinder waren nach dieser Begebenheit etwas ängstlich. Erst als Simone erklärte, es wäre noch ein ganz junger Bär auf der Suche nach seiner Mama gewesen, trauten sie sich wieder im Wald spielen, als wäre nichts geschehen.

Doch, etwas ist geschehen:
Wir sind seit diesem Tag absolute Yellowstone-Fans!

Gruß
Harald
 

Cawu

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Wow, Harald, die Bilder von den Mammoth Hot Springs sind ja der Hammer - wie aus einem Phantasiefilm entsprungen! (y)(y)(y)(y)(y)(y)(y)(y)(y)


Deine Bärengeschichte ist klasse! Siehst Du, darum sollen die Männer den Müll entsorgen - so ein Gang kann durchaus gefährlich werden! :giggle:
Super Erlebnisse, die Ihr da hattet und natürlich bin ich auch froh, dass alles gut ausgegangen ist. Der Bär war ja wirklich ein Prachtexemplar ... und sehr groß für einen Schwarzbären o_O
Ich weiß - ich wiederhole mich, aber das sind die glücklichen Momente im Leben und wunderschöne Erinnerungen!
 

Applemurex

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Toller Bericht!
Ich lese auch sehr gern mit, auch, weil wir Florida 2018 den Rücken kehren und mal wieder in den Westen wollen. Da ist so ein Reisebericht die beste Einstimmung!
Eure Tierbilder sind super!

LG
Applemurex
 
OP
siha

siha

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Toller Bericht!
Ich lese auch sehr gern mit, auch, weil wir Florida 2018 den Rücken kehren und mal wieder in den Westen wollen. Da ist so ein Reisebericht die beste Einstimmung!
Eure Tierbilder sind super!

LG
Applemurex

Danke! Freut mich, wenn eure Vor-Vor-Vorfreude geschürt wird.

Gruß
Harald
 
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siha

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Deine Bärengeschichte ist klasse! Siehst Du, darum sollen die Männer den Müll entsorgen - so ein Gang kann durchaus gefährlich werden! :giggle:

Ich weiß - ich wiederhole mich, aber das sind die glücklichen Momente im Leben und wunderschöne Erinnerungen!

Kein Problem, wenn du dich wiederholst, iss ja auch ein langer Bericht :giggle:

Daheim entsorge ich seitdem selbstverständlich auch den Müll; schließlich treibt sich Nachbars Katze ab und zu mal bei uns rum ;) ... und außerdem die Gefahr, wenn der Deckel der Mülltonne ab und zu mal plötzlich herunter knallt ... klar, dass ich da keine meiner Frauen ranlasse ...:giggle:;):giggle:
 
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siha

siha

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Tag 31 Teil 1: Yellowstone Canyon

Nach dem wir gestern mehr als 100 Meilen gefahren waren, stand heute nur eine kurze Strecke auf den Plan. Laut Karte betrug die Strecke vom Canyon Village zum Grant Village ca. 50 Meilen. Dabei wollten wir den Yellowstone Canyon und Mud Vulcano einen Besuch abstatten. Ein gemütliches Programm also, und passend dazu strahlte die Sonne freundlich vom Himmel.
Unser erster Stopp war der Brink of the Lower Falls Trail am North Rim des Canyons.



Dort führten ein bequemer Weg 150 Höhenmeter hinunter zur Fallkante der Lower Falls.
Zuerst werfen wir einen Blick auf das gelbliche Gestein, das dem Park seinen Namen gab:





Gebannt beobachten wir von der Aussichtsplattform aus nächster Nähe, wie die Wassermassen des Yellowstone Rivers in die Tiefe schossen.







Nächster Halt war der Red Rock Point, wo wir das Schauspiel aus etwas größerer Entfernung bewundern konnten. Man erkennt auch gut die Aussichtsplattform neben der Fallkante.







Nicht schlecht, aber es ging noch besser ...

Im South Rim Drive ein. Hier war bedeutend mehr los. Während die Kinder im Auto blieben, legten Simone und ich einen kurzen Fotostopp am Upper Falls View Point ein.



Die Upper Falls sind jedoch nicht so beeindruckend wie die Lower Falls. Die Straße führte weiter zum Inspiration Point, wo der Parkplatz schon gut belegt war. Zurecht, denn von hier bietet sich eines der Fotomotive des Yellowstone Parks schlechthin. Und tatsächlich ergab die Aussicht auf den Canyon mit den Lower Falls ein traumhaftes Bild.





Der Anfang dieses Tages war schon einmal super; von uns aus konnte das ruhig so weitergehen!

Harald
 
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siha

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Tag 31 Teil2: Schlammlöcher und natürlich wieder Bisons

Am späten Vormittag machten wir uns dann auf den Weg nach Süden Richtung Mud Vulcano. Wieder im Hayden Valley, wimmelte es nur so von Bisons im Tal und neben der Straße.

Ein Blick ins Tal:



aus dem fahrenden Womo:



Noch klein und schnuckelig:



Aber wir hielten uns nicht lange auf, denn Mud Vulcano war nicht weit. Auf Schildern wurden Sicherheitshinweise bei der Begegnung mit Büffeln und Bären gegeben. Na, von Bären hatten wir genug, aber so eine Begegnung zu Fuß mit einem Bison stand noch aus.
Mud Vulcano unterscheidet sich von den anderen Thermalfeldern dadurch, dass es hier neben klaren Quellen auch Schlammtöpfe blubbern. Der Gestank ist aber der gleiche. Am eindrücklichsten erfährt man das Dragon’s Mouth Spring, wo wir unseren einstündigen Rundweg starteten.

Wir genossen die Sonne auf dem schönen Trail. ...



beäugten die Schlammlöcher neben dem Weg ...



...bis plötzlich ein Bison völlig unbeweglich direkt neben dem Plankenweg lag.



„Ist das tot?“, flüsterte Amelie ehrfurchtsvoll. Doch ich konnte ihr beim besten Willen keine Antwort geben. Das Tier war völlig regungslos. Man konnte es nicht einmal schnaufen sehen oder hören. Dann gab der Büffel eine eindeutige Antwort, in dem er nur ganz kurz den Kopf hob. Im ersten Moment fuhr uns ein gewaltiger Schreck durch die Glieder. Als jedoch das Tier keine weiteren Anstalten zu irgendwelchen Bewegungen machte, wagten wir uns vorsichtig vorbei.



Zurück im Womo beschlossen wir uns das Wetter auszunutzen und einen Picknickplatz am See zu suchen. Dazu bogen wir bei Fishing Bridge nach Osten ab. Von der Straße aus gab es immer wieder schöne Ausblicke auf die idyllische Landschaft:





In der Mary Bay am Yellowstone Lake fanden wir schließlich einen einsamen Picknickplatz.





Am späten Nachmittag setzten wir unsere Fahrt gemütlich fort.
Unterwegs stellten wir fest, dass die Parkverwaltung seit kurzem neues Personal zur Verkehrsberuhigung einsetzt:





Im Grant Village bummelten wir ein wenig durch die Shops und kauften für alle Yellowstone-T-Shirts. Natürlich sahen wir noch unsere allabendliche Rehe:



Unsere Campsite lag wieder in Seenähe. Diesmal waren jedoch keine Tiere am Ufer zu sehen, so dass wir gleich den Grill anschürten. Während das Fleisch brutzelte, setzte heftiger Regen ein. Was tun? Mit 3:1 zu eins Stimmen entschieden wir uns folgende Arbeitsteilung: die Mädels decken im Womo den Tisch, während ich draußen für das Grillgut zuständig bin. So kam es dann auch.



Die morgige Strecke führt uns an den bedeutendsten Thermalfeldern vorbei zum Madison Campground. Wir waren gespannt, ob wir noch einen dritten Traumtag in Folge erleben dürfen. Doch vorneweg: der Yellowstone sollte uns auch diesmal nicht enttäuschen ...

Harald
 
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