Wie alles begann -mit zwei Kids fünfeinhalb Wochen mit Abstechern durch den Südwesten

topefa

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Genau, da muss ich Angelika beipflichten! :yes:

Freue mich schon auf die roten Steine! :)
 
OP
siha

siha

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Tag 35 Das Tal der Kobolde und Capitol Reef im Regen

Die Fahrt von Green River ins Goblin Valley verlief zügig. Aber das Wetter verschlechterte sich zusehends. Bei strahlendem Sonnenschein waren wir gestartet, aber nur wenig später war der Himmel wolkenverhangen. Noch ehe wir den State Park erreichten, kreuzte ein Pronghorn unseren Weg. Diese Tiere gefallen mir außerordentlich, auch wenn sie mich eher an afrikanische Antilopen als ein nordamerikanisches Wildtier erinnern.



Am Parkeingang fragten wir noch die Rangerin, ob sie uns angesichts des Wetters eine Wanderung in den Little Wild Horse Canyon empfehlen könnte. Wir wären nämlich sehr gerne in diesen Slot Canyon in unmittelbarer Nähe des Goblin Valley gelaufen. Doch die Rangerin riet uns aufgrund des unsicheren Wetters davon ab. In kluger Voraussicht, wie sich später noch herausstellen sollte.
Im Tal der Kobolde begann es dann zu nieseln, was den Kindern nicht den Spaß verderben konnte. Kaum waren wir da, jagen und kletterten sie durch die Felsformationen. Wir hatten alle Hände, besser Beine voll zu tun, sie nicht aus den Augen zu verlieren.





















E.T. war auch da:



Wenig später waren wir im Capitol Reef NP, wo wir gleich die inzwischen geschlossene Badestelle unterhalb des Wasserfalls des Fremont Rivers fanden. Es machte den Kindern große Freude nach Herzenslust herumzumatschen. Passend dazu kam sogar noch einmal die Sonne heraus. Nach einer Stunde gingen wir wieder hoch zum Womo. Dort brausten wir die Mädchen erst mal mit der Außendusche ab, ehe es weiterging. Nach einem kurzem Stopp an den Felszeichnungen bogen wir dann in den Scenic Drive ein. Die Fahrt durch die enge Stichstraße gefiel uns allen, vor allem die Fahrt durch die vielen Senken führte zu regelrechten Jubelausbrüchen bei den Kindern. Die Sache hatte bloß einen Haken: Die beeindruckende Felsenlandschaft konnten wir allenfalls erahnen, denn ein gewaltiger Wolkenbruch brach auf uns herab und reduzierte die Sicht auf ein Minimum. Zum Glück waren wir nicht wie geplant in den Little Wild Horse Canyon gewandert. Nicht auszudenken, wenn wir dort in ein solches Unwetter geraten wären.



Als wir den Parkplatz am Ende der Stichstraße erreichten, hörte der Regen wieder auf.





Wir vertraten uns kurz die Füße und fuhren dann zurück. Und jetzt kommt der schönste Teil des ganzen Tages, denn das, was auf dem Hinweg noch ausgetrocknete Gräben waren, waren nun ausgewachsene Wildbäche:



Und dort, wo die Straßen durch Senken führten, mussten wir nun durch das Wasser:





Nach kurzem Überlegen wagten wir den ersten Versuch. Augen zu und durch! Na ja, nicht wirklich Augen zu, aber ich gab schon ordentlich Gas. Das Wasser spritzte hoch bis in den Alkoven. Und bis auf den Beifahrersitz. Simone hatte nämlich zwischendurch immer wieder Fotos aus ihrem Fenster gemacht und das Fenster die ganze Zeit über offen gelassen. Darauf hatte ich natürlich nicht geachtet, als ich das Gaspedal durchtrat ...
Und so kam es, wie es kommen musste. Ich hatte gar nicht geglaubt, wie hoch Wasser so spritzen kann. Und noch weniger hätte ich geglaubt, wie laut so eine Ehefrau schimpfen kann.
Danach machte es aber nur noch einen Riesenspaß durch die Sturzbäche zu jagen. Entsprechend sah das Womo bald aus:



Da hatte noch einer seinen Spaß gehabt:



Die Stimmung am Goosenecks Overlook hatte auch was für sich:





Gut gelaunt fuhren wir zum schönen 1000 Lakes RV Park in Torrey, wo wir an der Rezeption noch frische Muffins für den nächsten Morgen bestellten. Auf dem Weg zur Campsite entdeckten wir gleich noch ein paar Fahrzeuge, denen man genau ansah, dass sie zur gleichen Zeit wie wir im Capitol Reef gewesen waren. Während die Kinder die Spielgeräte ausprobierten, wusch ich das Womo notdürftig ab, schließlich wollten wir nicht so ausschauen wie die anderen Dreckspatzen.



Den Rest des Abends überlegten wir noch, ob wir mit den Kindern am nächsten Tag die längste Wanderung des Urlaubs wagen sollten. Ja, wollten wir ...
und danach geht’s zum Bryce Canyon.

Harald
 

Cawu

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... und es geht so genial weiter wie es aufgehört hat :)

Das Tal der Kobolde gefällt mir sehr gut!

Da bin ich ja wirklich froh, dass Ihr euch gegen die Wanderung durch den Slot Canyon entschieden habt bei den Wassermassen nach dem Regenguss o_O

Schön, dass euch das bescheidene Wetter nicht die Laune vermiest hat!
Und ich kann nur sagen, "ich freu mich auf mehr" ;)
 

topefa

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Au ja, da freue ich mich aber sehr auf die "längste Wanderung" Eures Urlaubs und bin sehr gespannt! :)

Schöne Eindrücke aus dem Goblin Valley und Capitol Reef Park! Gewitter erzeugen immer eine interessante Kulisse. (y)
Sei mir nicht böse, aber das farbenfrohe Bild mit den Pferden ist MEIN Lieblingsbild! :yes: :)

Bis morgen,
Topefa
 

topefa

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Apropos "Pronghorns":

Dein Eindruck von Antilopen ist nicht so falsch. Wenn Du im RB von Roman69 liest, findest Du ihre vielen anderen Bezeichnungen, u.a. amerikanische Antilope, oder so ähnlich... Er liefert auch interessante Infos zu ihrer ungewöhnlichen Geschwindigkeit und Sprungweite, die ich so auch nie vermutet hätte. :yes:
 
OP
siha

siha

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... und es geht so genial weiter wie es aufgehört hat :)

Das Tal der Kobolde gefällt mir sehr gut!

Da bin ich ja wirklich froh, dass Ihr euch gegen die Wanderung durch den Slot Canyon entschieden habt bei den Wassermassen nach dem Regenguss o_O

Schön, dass euch das bescheidene Wetter nicht die Laune vermiest hat!
Und ich kann nur sagen, "ich freu mich auf mehr" ;)

Schade, dass im Goblin Valley die Sonne gefehlt hat, da ein bisschen die Farbe.
Bei so einem Regenguss ist in einem Slot Canyon unter Umständen eine Flash Flood zu befürchten, es wäre möglicherweise nicht nur ungemütlich, sondern hätte auch gefährlich werden können.

Das war der Tag mit dem schelchtesten Wetter auf der ganzen Reise, ab jetzt gibt es nur noch Sonnenschein! :sun:
 
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siha

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Sei mir nicht böse, aber das farbenfrohe Bild mit den Pferden ist MEIN Lieblingsbild! :yes: :)

Bis morgen,
Topefa

Es ist überraschender Weise auch das Lieblingsbild meiner Mädchen :giggle: ;)

Bis Morgen? Wieso bis morgen? Verstehe ich nicht ... :unsure: :giggle:
 

Reisezottel

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Wir haben auch schon einiges an Wanderungen im Westen der USA gemacht, Aber Bryce Canyon war am Schönsten. Deshalb freue ich Mischung so mehr auf die Fortsetzung

Bis hoffentlich später :giggle::giggle::giggle:, gell topefa
 
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siha

siha

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Ich könnt natürlich auch schneller machen ...

aber dann wäre es mit diesem Reisebericht natürlich ruckzuck vorbei, wir sind ja schon bei Tag 35 von 40.
Möchtet ihr das wirklich? :giggle:
 

Cawu

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... ich krieg auch schon Entzugserscheinungen ... (ständiges anklicken "neuer Beiträge" im Forum, kleine Schweißperlen auf der Stirn, allgemeine Unruhe ...)
 
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siha

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Ooch, ich habe Zeit!




Viel Zeit!
 
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siha

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Tag 36 Von Torrey zum Bryce

Als wäre gestern nichts gewesen, strahlte heute wieder die Sonne auf unserem Weg auf der UT-12, die uns an diesem Tag noch bis zum Bryce Canyon führen sollte. Auf den Abstecher in den Long Canyon verzichteten wir, denn unser Ziel war die Calf Creek Recreation Area, wo wie heute die Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls starten wollen. Mit über 8,5 km war sie die längste Tour auf unserer Reise, und wir waren anfangs nicht sicher, ob Amelie das bewältigen würde. Also erzählten wir den Mädchen wie schon bei der Wanderung zum Delicate Arch, dass wir heute wieder eine Wanderung unternehmen wollten, die eigentlich nur Erwachsene schaffen. Es klappte erneut, und die Kinder waren richtig heiß auf den Trail.

Ab Boulder wurde die Strecke immer spektakulärer.



Höhepunkt der tollen Straßenführung war natürlich die Stelle entlang des Grades.



Wenig später waren wir an der Calf Creek Recreation Area. Auf dem engen Parkplatz, der nur für Womos mit maximal 25ft. erlaubt ist, waren wir mit Abstand das größte Vehikel. Hier mussten wir erstmal wenden und ins Richtung Ausfahrt stellen, was wir mit Geschick auch schafften. Die Handhabung unseres Schiffes war uns längst in Fleisch und Blut übergegangen.

Nachdem wir ordentlich Essen und vor allem Trinken eingepackt hatten, ging es los. Der Weg führte ziemlich eben durch den Canyon. Die Kinder waren mittlerweile gut trainiert und wir kam sehr gut voran.







Nach 1 ¾ Stunden mit nur einer kurzen Pause hatten wir den wunderschönen Platz erreicht. Während ich ein paar Fotos schoss, gingen die Kinder planschen.










Da Labour Day Wochenende war, war ganz schön was los. Wir wurden sogar Zeugen eines Heiratsantrages. Gegen zwei schob sich Schatten in die Schlucht, und wir wanderten zurück. Dabei lief uns noch ein wilder Truthahn über den Weg, da aber Thanksgiving noch weit war, ließen wir ihn großzügig laufen. Für den Rückweg brauchten wir genau so lange wie für den Hinweg, und als wir wieder am Ausgangspunkt waren, ernteten die Kinder, vor allem Amelie, den ein oder anderen respektvollen Blick anderer Wanderer. In diesem Moment waren wir auch stolz wie Oskar auf unsere Mädchen, denn wir hatten nicht geglaubt, dass wir den Trail so problemlos schaffen würden.

Nach einer kurzen Rast setzten wir uns wieder ins Womo. Auf der Weiterfahrt warfen wir noch einen kurzen Blick zurück auf diese grandiose Landschaft.



Danach steuerten wir ohne Umschweife auf den Bryce Canyon zu, wo wir wie schon vor dem Golblin Valley gleich von einem Pronghorn begrüßt wurden, die man laut Parkzeitung hier nur selten zu Gesicht bekommt.



Am Inspiration Point warfen wir Erwachsenen einen ersten staunenden Blick in das sensationelle Amphitheater. Als die Kinder noch einen wippenden Baumstamm entdeckten, waren auch sie zufrieden.







Anschließend bezogen wir unsere Site auf dem North Campground, schürten ein kleines Lagerfeuer und beobachteten, wie sich der Himmel zwischen den Bäumen den Farben des Bryce anpasste, dem wir morgen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund gehen wollte.



Am Abend gönnten wir uns noch ein Fläschchen Rotwein. Vor genau 5 Wochen waren wir in den USA gelandet. Und jetzt hatten wir nur noch wenige Tage vor uns.
Oft kommt ja oft kurz vor Schluss auch der schönsten Reise der Punkt, wo man Revue passieren lässt und sich sagt: „Es war schön, aber jetzt freuen wir uns aber auch wieder auf Zuhause.“
Aber wir konnten Rotwein trinken so viel wir wollten; von diesem Punkt war nichts zu spüren. Das Gegenteil, so waren Simone und ich uns einig, war der Fall: Wir hätten ewig so weiterfahren können...

Harald
 

Hemmi

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Das Warten hat sich gelohnt! Was für tolle Bilder, geniale Landschaft und ein Mega Lob an Deine Mäuse - in dem Alter eine solche Wanderung - Respekt (y)(y)(y)
 

Cawu

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Yeah :giggle:, es geht weiter!
Sehr, sehr schöne Bilder und Eindrücke!
Hut ab vor Deinen Mäusen! :yes:
 
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