31.12.2023 - Gameday!!!!
Nach abendlicher Absprache soll die Fahrt um 7 Uhr losgehen.
5:43 Uhr - ich war vor dem Wecker wach 😅 - also raus aus den Federn und schon mal Kaffee gekocht. Muss ja vorglühen, der Tag wird lang.
6:15 Uhr: kein Lebenszeichen der Jungs. War schon zu Hause davon überzeugt, dass sie das verpennen und habe mir Plan zurecht gelegt.
- Boombox vom Junior angeschaltet (sicherheitshalber in Garage, weil das Ding beim einschalten fürchterlich piept)
- im Internet den Bugle Call „Reville“ gesucht (ihr könnt ja mal googeln😉)
- Boom Box per Hand auf Überschall eingestellt, Blutooth verknüpft und los gings!
- keine 2 Minuten später standen beide auf der Matte - zwar recht zerknittert aber garantiert wach.
Sicherheitshalber durch die Gardine auf die Auffahrt geschaut, ob nicht die komplette Nachbarschaft in der Auffahrt salutiert und dann gefrühstückt.
Bis das letzte Teil im Auto war hatten wir ca. 45 Minuten Verspätung - wir könnten auch eine Airline aufmachen, die schaffen es ja auch nicht pünktlich.
Für heute früh hab ich es mir mal auf dem Rücksitz bequem gemacht, konnte da klammheimlich auf der Interstate noch einige Minuten Schlaf vorholen. Aber kurz vor Tampa war ich wieder einsatzbereit und meldete erst mal „Notfall“ an, brauchte unbedingt Kaffe und wollte wieder mal nach langer Zeit in ein oldschool Wafflehouse.
Bei der Gelegenheit sollten auch die Mägen der Jungs „vorgefüllt“ werden, damit sie nicht wie die Geier im Stadion auf das Essen herfielen.
Als die beiden im vollen Ornat das Restaurant betraten, wurden sie herzlichst von Mitarbeitern und Gästen begrüßt - der Laden war voll mit Fans die das gleiche vor hatten wie wir.
Danach ging es weiter zum Stadion. Das Navi brachte uns tatsächlich dahin, Junior zeigte sein Parkticket und schon war die erste Hürde geschafft. Wir kennen das Tailgate aus Deuschland von Spielen der Galaxy in Frankfurt. Aber was hier geboten wird ist unschlagbar. Da steht ein Pickup neben dem anderen, am Heck ein Pavilion, darunter jede Menge Menschen mit voller Campingausrüstung. Der Grill glüht und es riecht unsagbar lecker, Die überdimensionalen Cooler laufen über, an einem Auto war sogar eine Bar, es wurden Cocktails gemixt. Der gute, alte Asterix hätte nur gesagt: Die spinnen, die Ami‘s!
Weiter ging es auf das Stadion zu. Der Göttergatte wollte unbedingt eine Halskette, damit ist er uns schon Wochen auf den Nerv gegangen. Am Stand einer Bank gab es Ketten, und hier wirkte der Zauberspruch „We are from Germany“ - und wir konnten uns Ketten nehmen ohne obligatorische Eingabe von unseren kompletten Daten. Dann hat er auch noch eine Originalkette bekommen damit Ruhe war.
Wir waren gerade so mit dem Staunen fertig, als eine Marchingband kam. Nur mit Trommeln. Dann folgte das Maskottchen der Bucs, ein Pirat. Mit „Raise the Flag“ wurde der Gameday offiziell eröffnet, und da gerade in Australien das neue Jahr begann, wurde auch ein Balldrop mit Countdown gemacht und das erste Mal Happy New Year zelebriert.
Dann waren auch schon die Tore geöffnet und wir konnten rein. Nein - nicht wir - erst mal nur die Jungs. Ich scheiterte erst mal an der No- Bag- Geschichte. Obwohl ich mit größter Sorgfalt eine Geldbörse gekauft hatte, die den Anforderungen entsprach, meinte die Dame an der Kontrolle, das Ding müsse durchsichtig sein. Ich ließ mir den Schlüssel vom Auto von den Jungs durch den Zaun geben um das Ding dort zu deponieren, hätte dann halt den kompletten Kartenkram nach alter Sitte in den BH gestopft - meine neue Tasche wollte ich aber nicht in den Müll werfen. Aber oh Wunder, auf einmal ging es doch und ich war durch.
Amerikanische Stadien sind genau nach meinem Geschmack, zumindest bis man zu seinem Platz geht. Eine Rolltreppe bis ganz hinauf, zum Runterlaufen eine schöne Rampe. Keine unzähligen Treppen wie bei uns.
Und was toll ist, ein Amerikaner weiß, das der Platz für ihn reserviert ist, ob er jetz als erster durchs Tor geht oder als letzter. Es muss nicht gedrängelt werden.
Wir haben uns dann noch die Getränkeangebote angesehen, einen Eimer voll Popcorn besorgt und schon war es an der Zeit zum Platz zu gehen. Dann das Opening: Nationalhymne und Overflight einer Jetformation. Die Nationalhymne wurde diesmal von einem Männerchor vorgetragen. Tausendmal besser, als das was in D für solche Ereignisse ausgegraben wird. Die konnten sowohl den Text als auch die Melodie!
Leider haben die Bucs verloren.
Nach dem Spiel fuhren wir dann nach Clearwater Beach ins Hotel. Wir machten uns frisch, ein Power-Nickerchen und schon ging es weiter zur „Silvesterparty“ - Ab 9 Uhr konnten wir unsere Bay beziehen. Abendessen sollte dort stattfinden, dann mussten wir nicht Pilgern um irgendwo einen Tisch zu bekommen.
Nach der Einweisung durch unseren sehr netten Kellner, die ersten Schläge. Tief im Langzeitgedächtnis gekramt und die Tipps vom Schnuppergolf rausgeholt. Und tatsächlich, nach dem dritten Schlag ist der Ball zumindest in die Nähe des ersten Lochs geflogen. Der Göttergatte war mal wieder etwas zögerlich. Aber auch er lies sich dann anstecken.
dann haben wir das Dinner bestellt. Und unsere Gläser wurden nie leer. Zum Jahreswechsel waren wir dann per TV in New York zum Balldrop dabei. Und dann ist Junior zur Höchstform aufgelaufen. Die Eltern dann doch schon etwas müde am Tisch, kloppt er einen Ball nach dem anderen raus. Tatsächlich trifft er das hinterste Loch mehrfach und hat teilweise Schläge von 100 mph rausgehauen.
Zurück zum Hotel und nach einem sehr langen Tag endlich in die Waagerechte.