Lecker war´s – genüsslich lehne ich mich in meinem Stuhl zurück. Heute habe ich definitiv wieder was für Bauch, Beine, Po gemacht

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Fish´n Chips gehört zu Großbritannien wie die Pizza zu Italien.
Der Englische Klassiker besteht aus einem in Bierteig frittierten Fischfilet und dicken, ebenfalls frittierten Kartoffelstäbchen. Als Fisch eignen sich alle weißfleischigen Arten wie Schellfisch, Seelachs oder Scholle. Traditionell wird jedoch Kabeljau verwendet. In einigen Restaurants kann der Gast zwischen verschiedenen Sorten wählen. Dazu gibt es oft einen Brei aus zerstampften Erbsen (Mushy Peas) und eine Tatar-Sauce.
Fish and Chips gelten als inoffizielles Nationalgericht Großbritanniens und sind fester Bestandteil der englischen Esskultur. Früher galt es als Essen der Arbeiterklasse, heute findet man das Gericht sowohl beim „Chippie“ (einer Art Frittenbude) an der Straßenecke als auch in gehobenen Restaurants.
Alles begann mit jüdischen Einwanderern aus Spanien und Portugal, die im 17. Jahrhundert nach England kamen. Sie brachten das Rezept für „Pescado frito“ mit, bei dem Fisch in Mehl gewendet und dann goldbraun frittiert wird. Erst viel später, im 19. Jahrhundert kamen die Chips dazu.
1860 gründete der jüdische Immigrant Joseph Malin den ersten Fish-and-Chips-Laden im Londoner East End und was als preisgünstige Mahlzeit für die Arbeiterschicht begann, hat sich in den Folgejahren zum nationalen Leibgericht entwickelt.
Es ist Zeit aufzubrechen. Wir machen uns auf den Weg zurück zu unserem Auto in Upper Slaughter.
Kommen an der an der im 13. Jahrhundert erbauten Kirche St. Mary the Virgin vorbei, die mit ihren jahrhundertealten Mauern eine besondere Ruhe ausstrahlt. Ein asiatisches Hochzeitspaar macht hier gerade Fotoaufnahmen – wir wollen nicht stören.
Laufen auf demselben Pfad wie vorher zurück. Der Wardens Way schlängelt sich durch die Landschaft, mal schattig unter alten Bäumen, mal über offene Felder. Hier draußen gibt es nichts als Stille, nur das leise Summen der Insekten und das entfernte Blöken der Schafe begleiten uns.
Der Weg ist leicht zu gehen, sanft ansteigend und nach etwa 20 Minuten sehen wir schon die ersten Häuser von Upper Slaughter vor uns. Wir stoßen auf eine friedliche Schafherde, die auf einer saftig grünen Wiese grast. Als wir uns nähern, heben die Schafe ihre Köpfe und fixieren uns mit ihren großen neugierigen Augen. Es scheint, als hätten wir ihre idyllische Ruhe gestört.
Ein besonders mutiges Schaf, vermutlich die Schäffin, tritt ein paar Schritte vor und blökt uns vorwurfsvoll an. Wir können uns ein Lachen nicht verkneifen und ziehen uns respektvoll zurück, um die Schafe in ihrer wohlverdienten Mittagsruhe zu lassen. Wir setzen unseren Weg fort, begleitet vom sanften Echo des Schafblökens, das uns noch eine Weile hinterherhallt.
Die beiden Orte haben ihren traditionellen Charakter bewahrt und bieten Besuchern einen authentischen Einblick in das ländliche England vergangener Zeiten. Es wirkt, als hätte jemand eine perfekte englische Dorfkulisse erschaffen, nur um uns ins Staunen zu versetzen. Alles sieht aus, als könnte jeden Moment Miss Marple oder ein Gentleman mit Hut und Spazierstock um die Ecke kommen.
Warum gibt es in fast jedem kleinen Ort in den Cotswolds prächtige Kirchen?
Die beeindruckend großen Kirchen in den kleinen Dörfern der Cotswolds, die oft auch als „Wool Churches“ (Wollkirchen) bezeichnet werden, sind ein sichtbares Erbe des mittelalterlichen Wollhandels, der der Region einst zu großem Wohlstand verhalf.
Im Mittelalter waren die Cotswolds ein bedeutendes Zentrum der Wollproduktion. Die weiten, grünen Hügel boten perfekte Weideflächen für Schafe. Die Schäfer der Gegend züchteten eine Schafrasse, die als Cotswold Lion bekannt war, weil ihre üppige Wolle fast wie eine Löwenmähne wirkte. Wolle aus den Cotswolds war von hoher Qualität und wurde nach Europa, vor allem nach Frankreich und Italien gebracht. Besonders im 14. und 15. Jahrhundert florierte der Handel und die Wollhändler wurden unermesslich reich. Diese Händler investierten einen Teil ihres Reichtums in den Bau prächtiger Kirchen in ihren Gemeinden. Diese Kirchen dienten nicht nur als Orte des Gottesdienstes, sondern auch als Symbole des wirtschaftlichen Erfolgs und des sozialen Status ihrer Stifter. Je größer und kunstvoller die Kirche, desto angesehener der Stifter. So entstanden in vielen kleinen Dörfern erstaunlich große und prachtvolle Kirchen, die heute noch von der goldenen Ära der Cotswolds erzählen.
So auch die St. Peter´s Church in Upper Slaughter. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde im 17. Jahrhundert umfassend restauriert. Ein bemerkenswertes Merkmal ist der normannische Turm, der die Jahrhunderte überdauert hat.
Die Wollindustrie mag verblasst sein, aber die Kirchen stehen bis heute als stille Zeugen dieser glorreichen Zeit und machen jede Reise durch die Cotswolds noch ein bisschen spannender!