20.04.24 - Dancing in the Rain! 🌧️
Die ersten Nacht war grausam! Es ist scheinbar irgend ein Sportevent für Jugendliche in der Nähe des Hotels und unsere Zimmernachbarn entsprechend aufgeregt und laut. Es wird lange und laut auf dem Flur und den Zimmern rumgeschrien. Dazu kommt noch die Klimaanlage in unserem Zimmer ist lauter als gewohnt. Immer wieder werde ich in der Nacht wach und es passiert dann das, von dem ich immer gesagt habe, dass will ich auch mal erleben. Dank "Jetlag" bin ich schon um 6 Uhr wieder Fach. Meine Frau ist auch schon wach. Wir liegen noch ein bisschen im Bett.
Für 7 Uhr ist heftiger Regen angesagt, um 6:30 Uhr geht es schon los. Es gesellen sich noch Blitze und Donner zum wirklich starken Regen. Na so soll ein Urlaub ja nicht beginnen. Ich bereite mich schonmal auf einen ruhigen Tag im Bett vor und wir schauen uns vom Bett aus das Schauspiel da draussen an.
Wir machen uns frisch und gehen mal runter zum Frühstück. Hier sind nun die ganzen Familien, die zu welchem Event auch immer wollen. Den T-Shirts nach, muss es was mit Basketball sein. Mit etwas Glück bekommen wir einen Tisch und schauen uns mal die Auswahl an. Ich mache mir ein Toast mit Burgerpatties. Draussen geht derweil weiter die Welt unter.
Im Frühstücksraum läuft ein Fernseher und ich sehe, dass in verschiedenen Sportarten noch die PlayOffs laufen. Mal kurz gecheckt und mit freude festgestellt, dass noch ein paar Teams aus Texas und Florida dabei sind. Mal schauen, ob wir das noch irgendwie in die Tour einbauen können. Sieht leidr nicht wirklich so gut aus, verpassen die Stadt meist um ein, zwei Tage. Leider werden wir auch das Training der Blue Angels in Pensecola nicht sehen können.
Mir sind zwei Waffelautomaten aufgefallen, die Schlange ist mir zunächst zu lang und ich warte noch etwas. Als niemand mehr ansteht, mache ich mir auch ein Waffel. Die Form für die Waffel verwirrt mich zunächst, macht dann aber Sinn. In Disney haben sie Mickey Mouse Waffeln, hier halt eben Staatskonturwaffeln.
Ich habe die Waffel in meinem WhatsApp Status gehabt, da gingen die Vermutungen, was das sein soll von Ampelmännchen zur Frage, welche Disneyfigur das sein soll :-D
Nach dem Frühstück setzen wir uns in die Lobby und schauen den Western, der dort im Fernseher läuft. Dabei schauen wir mal nach dem Billy Bob Rodeo, dass uns der Immigration Offizier empfohlen hat. Das scheint ein ziemlich großer Laden zu sein, in dem heute Abend auch noch ein Konzert stattfinden soll. Kolby Cooper soll da auftreten. Karten gibt es in zwei Kategorien, 20$ für General Admission, 40$ für "The Pit". Wir behalten das mal im Hinterkopf.
Damit der Tag nicht zu sehr ins Wasser fällt entscheiden wir uns erstmal nach Dallas reinzufahren und dort das Perot Museum of Nature and Sience zu fahren.
Bei dem Regen kommen wir nur langsam voran und irgendwie ist Autofahren hier ein bisschen anders als in Florida. Hier sind die Ausfahrten komischer angelegt und Google gibt hin und wieder merkwürdige Anweisungen. Und es gefühlt wesentlich mehr und schnellerer Verkehr unterwegs.
Wir schaffen es aber zum Museum und stellen dort fest, dass der Museumsparkplatz schon voll ist. Kamen wohl mehr Leute auf die Idee, bei dem Wetter ins Museum zu gehen. Wir fahren einmal um den Tee und fragen dort den Parkplatzwächter, wo wir sonst noch parken können.
Er schickt uns zu einem Ausweichparkplatz. Nun rächt sich meine Faulheit und die fehlende Planung, ich bin weder im US Appstore, noch habe ich eine US Telefonnummer. Bezahlen per App oder SMS klappt also schonmal nicht. Der Link, der noch auf dem Plakat am Parkplatz angegeben ist, führt zwar zu einer Suche, dort wird aber unser Parkplatz nicht gefunden.
Also wieder ins Auto und nochmal zum Hauptparkplatz, dort sehen wir, dass mehrere Autos den Parkplatz verlassen. Wieder den Parkplatzwächter angequatscht und der meint, wenn wir einen Platz finden, können wir gerne da parken. Er macht uns den Weg frei, es dauert keine Minute und wir finden die erste freie Parklücke.
Der Regen macht keine Pause, es schüttet wie aus Eimern. Natürlich sind unsere Schuhe schön nass, als wir am Museum ankommen. Da wir heute nix andere vorhaben, nehmen wir das Dreierpaket mit Eintritt, T-Rex Ausstellung & einem IMAX Film.
Die Verkäuferin empflieht uns, direkt zu der T-Rex Ausstellung zu gehen, dort sei gerade nicht so viel los. Das machen wir auch, beim Einlass werden wir darauf hingewiesen, dass es ein einmaliger Eintritt ist. Raus und wieder rein, geht bei der T-Rex Ausstellung nicht, wir sollen uns Zeit nehmen. Naja, so spannend war die Ausstellung dann leider auch nicht und blöderweise waren auch einige Interaktive Exponate defekt. Es sollte zwar ein Techniker unterwegs sein, aber so lange wollte wir dann nicht warten.
Als wir genug gesehen haben, gehen wir in den Sportbereich. Der ist schon wesentlich lustiger, hier kann man virtuell gegen verschiedene Sportler oder Tiere rennen, seine Reaktion testen oder seine Sportbewegungen in Superzeitlupe aufnehmen lassen. Dieser Bereich macht wirklich Spaß.
Danach ist es Zeit für unseren IMAX Film, irgendwas mit Ozean. Der Film ist gut gemacht und die 3D Effekte schön anzusehen.
Nach gut 30 Minuten in der kalten Klimaanlage des Kinosaals fahren wir mit meheren Rolltreppen zum Dach des Museums. Von dort geht es dann zu Fuss durch die verschiedenen Bereich wieder nach unten. Erstaunlich finden wir, wie gesittet hier alle für die interaktiven Sachen anstehen. Es gibt viel zu entdecken, einige Etagen sind spannend, andere weniger. Wer mal in Dallas Zeit mit Kindern totschlagen muss, dem können wir das Museum nur empfehlen. Leider haben sich auch ein paar Fehler eingeschlichen oder einige Exponate sind defekt, aber es wird schon sehr darauf geachtet, dass alles läuft.
Kurz bevor das Musuem schliesst, machen wir uns auf den Weg zum Parkplatz. Wir wollen die große Rückreisewelle vermeiden. Das klappt auch ganz gut, an der Ausfahrt hat sich nur eine kleine Schlange gebildet.
Der Regen hat bei Google für eine Flutwarnung auf unserer Strecke zum Hotel gesorgt. Am Ende scheinen nur die Expresslanes geflutet und geschlossen zu sein. Die Pfützen, durch dir wir mal fahren mussten würde ich nun nicht als Flut bezeichnen. Wir kommen ohne größere Probleme wieder im Hotel an.
Hier stellt sich nun die Frage, Essen gehen oder doch nach Fort Worth und dort das Konzert bei Billy Bob anschauen.
Wir entscheiden uns für das Konzert und ziehen uns um. Da wir nicht genau wissen, was uns erwartet und wie voll es wohl wird, bestelle ich noch schnell zwei "Will Call" Karten für die General Admission. Reinkommen sollten wir schonmal.
Im Dauerregen geht es langsam nach Fort Worth, nach 30 Minuten finden wir dort nach einer Ehrenrunde durch den Fort Worth Stockyard den Parkplatz. Während der Ehrenrunde steht und beiden der Mund offen. Das ist, wie aus dem nix, eine andere. Welt! Überall Cowboys & -girls. Diesmal klappt das online bezahlen ohne Probleme und für die nächsten 12 Stunden haben wir einen Parkplatz.
Wir folgen den Massen und rennen erstmal zur falschen Veranstaltung. Dort am Will Call Schalter kann man uns aber erklären, wo wir hin müssen. Bei Billy Bobs bekommen wir unsere Karten, einen "OFAGE" Stempel auf die Hand und dürfen rein in den Laden.
Noch ist nicht soviel los. Wir nutzen die Gelegenheit und stellen uns beim Fotobullen an und lassen Fotos von uns machen. Danach wollen wir erstmal was essen, auch das kann man hier! Ich bestelle mir ein Texas Phillycheese Sandwich, bei dem ich keinen großen Unterschied zum normalen Phillycheese Sandwich ausmachen kann, Christina irgendeinen Burger.
Es scheint, als hätten wir den perfekten Moment abgepasst, denn nach uns wird die Schlange um Essen zu bestellen immer länger. Wir haben erstmal einen guten Platz, können die Tanzfläche beobachten und auch die Leute, die aufs Essen warten. Das kann man schlecht beschreiben, am besten vielleicht so, hier werden so ziemlich alle Vorurteile bedient, die man über Texaner hat!
Da es alle Tische besetzt sind, wollen wir unseren Platz auch nicht allzulange belegen. Wir machen uns auf und erkunden den Laden mal genauer. Hier gibt es alles, Tanzfläche mit Livemusik, Tattoo stechen, Rodeo, Billard, Essen und natürlich Trinken.
Zweimal am Abend findet das Rodeo statt. Am Eingang hat sich schon eine kleine Schlange gebildet und auch wir stellen uns an. Das Rodeo kostet nochmal 6$ Eintritt pro Person. Dafür kann man dann später sechs Ridern zu schauen, wie sie sich versuchen 8 Sekunden auf einem Bullen zu halten.
Einzig der erste Rider schafft das, alle anderen Fallen vorher vom Stier. Bei einem bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich die Schulter ausgekugelt hat. Die kleine Arena ist rappelvoll und die Stimmung gut. Kann man sich mal anschauen.
Als wir vom Rodeo kommen hat sich der restliche Laden schon sehr gut gefüllt. Und auch die Tanzfläche ist nun um einiges voller als vorher. Hier hat man übrigens keine Discokugel, sondern einen glitzernden Discocowboystiefel. Selber tanzen trauen wir uns leider nicht, aber wir schauen uns die anderen Paare an. Da waren schon einige tolle (Überkopf-)Figuren zu sehen, wow. Die Band ist auch sehr gut.
Bevor das Konzert losgeht, setzen wir uns nochmal an einen Tisch, an dem auch eine Gruppe junger Mädchen sitzt. Irgendwann brummt es und die Mädels springen kreischend auf. So freut man sich doch nicht über Essen?! Christina fragt nach, es war der Buzzer für den Tattootermin. Eine der Ladys lässt sich heute hier tatöwieren. Na dann, ...
Da wir nur eine Karte für die General Admission haben, dürfen wir nicht in den Inneraum oder eben "The Pit". Mit vielen anderen stehen wir also am Rand, haben hier aber einen guten Platz. Direkt neben uns steht eine ältere Dame, die konrolliert ob Besucher in den Innenraum dürfen und sie dann reinlässt. Alle Cowboys sagen immer "Thank you, Mam!", wenn sie sie rein- oder rauslässt.
Das Konzert geht los und wir sind direkt beeindruckt, jeder hier kennt die Texte und singt lauthals mit. Irgendwann kommt sogar ein Lied, dass auch wir mal kennen. Das hatte ich nun nicht erwartet. Ungefähr dreiviertel des Konzert schauen wir uns an, entscheiden uns dann nochmal die Restrooms aufzusuchen und dann zurück ins Hotel zu fahren.
Auf dem Weg nach draussen will Christina noch ein Foto von sich vor der "Let's go Ladys" Wand machen. Ein angetrunkener Texaner lehnt an der Wand und tippt auf seinem Handy rum. Christina fragt freundlich, ob er vielleicht kurz von der Wand gehen kann. Natürlich, Mam! Gerne Mam! Sorry, Mam!
Er bietet dann auch direkt an, von uns beiden ein Foto zu machen. Das nehmen wir dankend an, er fragt dann natürlich auch noch, wo wir herkommen. "Germany!". "Germany? Noooo Wayyyy, ...", nun ist er komplett aus dem Häuschen. Hände werden geschüttelt und Komplimente ausgetauscht. Wo wir denn jetzt noch hin wollen? Wir erklären ihm, dass wir noch müde von der Anreise sind und einfach nur noch ins Hotel wollen. Kann er verstehen und zieht dann mit seiner Freundin ab.
Draussen stellen wir fest, dass es endlich aufgehört hat zu regnen. Der Rückweg ins Hotel ist dann auch wesentlich flotter, als der Rückweg.
Komischerweise hatte ich den ganzen Tag das Gefühl, dass es wesentlich später ist, als es war. Mag am Jetlag liegen oder daran, dass ich die Bundesliga über den Ticker verfolgt habe, die ja für uns hier wesentlich früher ist. Zum Glück legt sich das Gefühl am nächsten Tag.
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Liebe Mitreisende, morgen ist für uns der erste Hotelwechsel und wir haben uns ein relativ straffes Programm vorgenommen. Von daher werde ich wohl nicht dazukommen, die nächsten Tage für den Bericht zu schreiben. Es wird aber weiter gehen, hatten einen schönen Sonntag in Dallas und einen tollen Montag auf der Ewing Ranch und noch mal in Fort Worth.