De Hoop Nature Reserve
Sonntag, 24.03.2024
Die zweite Station auf unserem Roadtrip entlang der Garden Route ist das
De Hoop Nature Reserve, welches wir nach weiteren eineinhalb Stunden Fahrt vom Kap Agulhas aus erreichen.
Die Anfahrt in das Naturreservat ist abenteuerlich, die letzten 50 Kilometer sind gravel roads oder dirt roads und wir werden eine Stunde lang, bis zum Erreichen unserer nächsten Unterkunft, ordentlich durchgeschüttelt. Die Schotterpiste führt uns durch ziemlich raues und eintöniges Farmland.
Endlich kommen wir am Gate des De Hoop Nature Reserve an, ich zeige unsere Buchungsbestätigung als Übernachtungsgäste vor und bezahle die Eintrittsgebühren in Höhe von 40 Rand (2 €) pro Person. Hier sind für die Tagesgäste die Öffnungszeiten und für die Übernachtungsgäste die Check-in Zeiten zu beachten.
Weiter geht es über holprige und staubige Pisten zu unserer Unterkunft. Die anstrengende Fahrt ist schnell vergessen und die Freude groß, als wir das erste Zebra entdecken.
De Hoop Nature Reserve
1956 kaufte der südafrikanische Staat die Farmen „De Hoop“ und „Windhoek“ auf, um auf dem Gelände bedrohte Tierarten wie das Bergzebra und den Buntbock für andere Schutzgebiete oder private Landbesitzer nachzuzüchten. 1957 wurde das De Hoop Nature Reserve gegründet, gehört zu den Cape Nature Parks und gilt als das südlichste Naturschutzgebiet Afrikas.
Durch verschiedene Erweiterungen in den Folgejahren, umfasst das Naturreservat heute circa 35.000 Hektar. Zusätzlich zur Landfläche kamen 1986 durch die De Hoop Marine Reserve noch 23.000 Hektar Meeresfläche hinzu, welche bis zu 5 Kilometer ins Meer hineinreicht und Schutz für Delfine, Robben und den verschiedenen Walarten, zumeist Southern Right Wale, die im Winter zum Kalben an Südafrikas Küste ziehen, bietet. De Hoop zählt sogar als zweitbester Spot für Whale Watching in Südafrika, direkt nach Hermanus.
Die weite Küstenlandschaft des Schutzgebiets besteht aus vielen hohen Sanddünen und bizarren Felsformationen mit Gezeitenpools. Im Westen liegt eine riesige Brackwasser Lagune, das De Hoop Vlei, Rückzugsraum und Zwischenstation für tausende Wasservögel und somit ein Paradies für Vogelliebhaber.
Der Zweck des De Hoop Nature Reserve ist der Schutz der vielfältigen und schönen Fynbos Vegetation und die Erhaltung des Feuchtgebiets De Hoop Vlei. Aber nicht nur die Flora wird hier geschützt, sondern auch die circa 86 Säugetierarten (wie Bergzebra, Bontebok, Elenantilope, Paviane, etc.), 250 Vogelarten, sowie die 14 Amphibien- und 50 Reptilienarten.
Ein echter Geheimtipp für Naturliebhaber – Dank der holprigen Anfahrt ist das Schutzgebiet auch nicht so überlaufen 😉
Schon bei der Anfahrt kann man die riesigen Sanddünen sehen.
Achtung! Die Südafrikaner lieben ihre Mistkäfer. Durch Schilder werden wir auf die kleinen Tiere aufmerksam gemacht. Männe fährt umsichtig und entdeckt auch gleich den ersten der vielen kleinen Parkbewohner. Ich steige aus und mache ein Bild und muss beim genaueren Betrachten des kleinen Kerlchens irgendwie an Darth Vader oder Lord Helmchen denken.
Um uns ungehindert an der Natur des Reservats zu erfreuen, haben wir uns im Vorfeld für eine Übernachtung im Nationalpark entschieden. De Hoop bietet seinen Gästen eine Vielzahl an unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten an. Von Camping, einfachen Selbstversorgerhäuser mit Gemeinschaftsbad über voll ausgestattete Cottages bis zu luxuriösen Manor Houses ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Da die Unterkünfte immer sehr gut belegt sind, ist eine rechtzeitig Buchung zu empfehlen. Im De Hoop Nature Reserve gibt es weder Einkaufmöglichkeiten noch eine Tankstelle - also früh genug daran denken!
So steuern wir als erstes das Areal der De Hoop Collection an, welches wie ein kleines Dorf weitläufig mitten im Reservat angelegt wurde. Entlang der Fahrstrecke und rund um die Unterkünfte herum grasen einige Zebras, Bonteboks und Strauße in aller Seelenruhe. Schon schön, den Tieren so nahe zu sein.
Wir erreichen die Gebäude der De Hoop Collection, die aus dem 18. Jahrhundert stammen. Es sind ehemalige Wohnhäuser und Stallungen der holländischen Farmer, die sich ab 1739 hier niederließen. Die Gebäude wurden unter Denkmalschutz gestellt, liebevoll rekonstruiert und restauriert und zu Gästehäusern umgestaltet.
Im alten Opstal Herrenhaus befindet sich die Rezeption und ein kleiner Souvenirshop. Das Restaurant mit seiner schönen Terrasse mit Blick auf den Vlei befindet sich gleich daneben.
Wir bekommen die Schlüssel für unser Equipped Cottage, namens Duiker, und einen Lageplan, sowie unsere Reservierung zum Abendessen auf 19 Uhr bestätigt. Auch den Hinweis immer Türen und Fenster geschlossen zu halten, wegen den Baboons. Paviane zu sehen – darauf freute ich mich besonders, allerdings mit dem dazugehörigen Respekt.
Wir fahren zu unserer Unterkunft, welches gleich um die Ecke liegt. Ein uriges Cottage mit Reetdach, viel Wiese drumherum mit einem gemauerten Außengrill und Sitzgelegenheiten. Parken kann man direkt vor der Haustür. Mit etwas Glück kommen die Tiere direkt ans Haus. Von den Hinterlassenschaften die sich im Garten befanden, konnte man durchaus davon ausgehen, dass dies ab und an der Fall war.
Die Equipped Cottages verfügen über eine voll ausgestattete Küche mit kleiner Sitzecke, zwei Schlafzimmern und einem Badezimmer.
Der Tisch war bei unserer Ankunft schön gedeckt.